Taunusmelancholie:
Das repräsentative Bild ging 2020 aus Frankfurter Privatbesitz als Teilschenkung in die Sammlung des Museums über und wird erstmals nach aufwendiger Restaurierung durch die hauseigenen Werkstätten des Landesmuseums öffentlich in einem Museum ausgestellt. Das Bild ist in der am Brücke Museum Berlin ansässigen Stiftung des Künstlers in schwarz/weiß dokumentiert; dessen Aufenthaltsort war aber seit den 1960er-Jahren unbekannt. Die 1960 entstandene "Taunusmelancholie" gehört zu den letzten Gemälden des Malers, der gemeinsam mit Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Max Pechstein vor dem Ersten Weltkrieg als Gründungsmitglied der Brücke-Künstlervereinigung die deutsche Kunstgeschichte vorangetrieben hat. In den nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Bildern kam Schmidt-Rottluff zu einer außerordentlich starkfarbigen, kraftvollen Malerei, die aufgrund ihrer packenden Lebendigkeit und unausweichlichen Überzeugungskraft noch immer zeitgemäß pulsierend wirkt.
"Die Neuerwerbung ist auch deshalb so glücklich für das Museum Wiesbaden", teilt Sammlungsleiter Dr. Roman Zieglgänsberger mit, "weil das Gemälde "Taunusmelancholie" während einem der zahlreichen Besuche des in Berlin lebenden Künstlers bei seiner Freundin und Mäzenin Hanna Bekker vom Rath in Hofheim am Taunus ausgeführt wurde."
Der Schwerpunkt Schmidt-Rottluff am Museum Wiesbaden besteht seit 1987, als die ersten fünf Gemälde des Malers über den Nachlass Hanna Bekkers in die Sammlung kamen und wird seither kontinuierlich ausgebaut. 2012 schenkte die Tochter der Mäzenin Maximiliane Kraft das "Porträt Hanna Bekker"; 2013 kamen über die Münchner Sammlung "Wirnt und Marianne Rick" die Gemälde "Verandamorgen" und "Tannen im Schnee" hinzu, die dem Museum explizit wegen der Verbindung zu Hanna Bekker überlassen wurden: Der "Verandamorgen" zeigt das weit über die Region hinaus bekannte "Blaue Haus" Hanna Bekkers und die "Tannen im Schnee" den dazugehörigen winterlichen Garten. Aus diesem Grund wird die nach über 50 Jahren wieder entdeckte "Taunuslandmelancholie" auch zwischen den beiden in Hofheim entstandenen Bildern präsentiert.
Die Schmidt-Rottluff-Kabinett-Präsentation wird in dieser Form bis zum 17. September 2023 zu sehen sein. Die Arbeiten werden anschließend an das Museum Purrmann Haus in Speyer ausgeliehen. Im Gegenzug erhält das Museum Wiesbaden innerhalb dieser Kooperation für seine große Herbstausstellung "Gemischtes Doppel. Die Molls und die Purrmanns – Zwei Künstlerpaare der Moderne" (13.10.2023-18.2.2024) Werke von Hans und Mathilde Purrmann.
Weitere Informationen: https://museum-wiesbaden.de/…
Entdecken Sie Werke Schmidt-Rottluffs in der Online Collection: https://museum-wiesbaden.de/…
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Telefon: +49 (611) 33522-50
Telefax: +49 (611) 33521-92
http://museum-wiesbaden.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (611) 335-2189
Fax: +49 (611) 335-2192
E-Mail: susanne.loeffler@museum-wiesbaden.de