ABDA lässt Patienten zu Wort kommen

Die Apotheken stehen weiterhin unter enormem Druck. Nach einer dreijährigen Pandemie, mitten in einer Lieferengpass-Krise und mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel wird es für die Apotheken immer schwerer, ihre Patientinnen und Patienten zuverlässig mit Arzneimitteln zu versorgen. Hinzu kommt, dass weder die Bundesregierung noch der Bundestag bislang anerkannt haben, dass eine finanzielle Entlastung der Apotheken endlich nötig ist. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening kündigt daher eine weitere, groß angelegte Kommunikationsmaßnahme an: „Unser bundesweiter Protesttag am 14. Juni hat gezeigt, wie groß die Not im Berufsstand ist. Im ganzen Land waren die Apothekenteams auf der Straße, um der Politik zu signalisieren, dass die flächendeckende Arzneimittelversorgung unserer Patientinnen und Patienten in Gefahr ist. Eine wichtige Botschaft, die wir an diesem Tag mitgenommen haben, war der riesige Zuspruch der Bevölkerung. Die Menschen in diesem Land brauchen ihre Apotheke vor Ort – für unsere Protestmaßnahmen zeigten die Patientinnen und Patienten großes Verständnis. Da sich die Politik nach wie vor weigert, den wirtschaftlichen Druck in unserer Branche auszugleichen, werden wir nun als nächsten Schritt in unserer Eskalationsstrategie die Stimme der Patientinnen und Patienten zu Wort kommen lassen.“

In den kommenden Tagen werden die noch knapp 18.000 Apotheken etwa 1,8 Millionen Postkarten an ihre Patientinnen und Patienten aushändigen. ABDA-Präsidentin Overwiening erklärt: „Auf den Karten haben die Menschen die Gelegenheit, kurz und individuell festzuhalten, warum sie ihre Apotheke vor Ort brauchen. Wir werden die Karten einsammeln, die gesammelten Aussagen der Öffentlichkeit präsentieren und die Postkarten an die Bundesregierung weitergeben.“ Overwiening weiter: „Seit elf Jahren gehen die Gesundheitspolitikerinnen und Gesundheitspolitiker der Frage nach der wirtschaftlichen Unterstützung für Apotheken aus dem Weg. Während die Inflation, die Personalkosten und die Ausgaben für den Wareneinsatz in diesen Jahren rasant gestiegen sind, mussten die Apotheken zuletzt sogar eine Honorarkürzung akzeptieren. Es kann nicht im Sinne unserer Patientinnen und Patienten sein, diese Entwicklung und somit ein weiteres Absinken der Apothekenzahl in Kauf zu nehmen. Deswegen rufen wir die Apotheken und die Bevölkerung dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen.“ Bei der Umsetzung der Aktion erhält die ABDA Unterstützung von den beiden Kundenzeitschriften „Apotheken Umschau“ und „MyLife“. Overwiening dazu: „Es ist dankenswert und macht Mut, dass die beiden Unternehmen den Handlungsdruck der Apotheken vor Ort nachvollziehen und uns unterstützen.“

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