Dazu passt als historische Ergänzung sehr gut das dritte der heutigen Sonderangebote: In ihrem E-Book „Schwerin auf historischen Ansichtskarten. Altstadt. Schwerin in den Grenzen von 1884“ präsentieren Gisela Pekrul und Manfred Krieck die Geschichte der Stadt auf eine bisher unbekannte, höchst interessante Art und Weise. Ausgehend von mehr als 180 historischen Ansichtskarten wird das jeweilige Bild in seinen geschichtlichen Zusammenhang gestellt. So erweist sich diese auch als E-Book erschienene CD-ROM als eine wahre Fundgrube für Schweriner, ihre Gäste sowie ihre bisherigen und alle künftigen Schwerin-Liebhaber.
In „Andi, gib den Ton uns an!“ von Steffen Mohr geht es um einen achtjährigen Jungen, der sich vielleicht zwischen Fußball und Oboe entscheiden muss.
Einen spannenden Einblick in die seelischen Zustände ihres Autors, in das Auf und Ab seines Innenlebens gewähren die „Gedichte aus fünf Jahrzehnten 1945 – 1995“ von Walter Baumert – ohne Aussortieren oder gar späteres Bearbeiten.
Und damit sind wir wieder beim aktuellen Beitrag der Rubrik Fridays for Future angelangt. Jede Woche wird an dieser Stelle jeweils ein Buch vorgestellt, das im weitesten Sinne mit den Themen Klima, Umwelt und Frieden zu tun hat – also mit den ganz großen Themen der Erde und dieser Zeit. Neben den großen Geschichten bedeuten Krisen, Katastrophen und Kriege immer auch heftige Umbrüche und Umstürze in Biografien, verändern das Leben von Menschen grundlegend und geraten dennoch in Gefahr, vergessen zu werden. Auch deshalb sind sie es wert, aufgeschrieben und an die Nachkommen weitergeben zu werden. Als diese Erinnerungen aufgeschrieben wurden, da schien ein Krieg wie der Zweite Weltkrieg ein zwar sehr schreckliches, aber inzwischen auch sehr fernes Ereignis zu sein. Gleiches galt für die persönliche Tragödie von Vertreibung und Flucht aus der bisherigen Heimat. Was war ein Kriegskind? Was genau war dieses „Dänenlager“ in Damgarten? Und wie fühlte es sich damals an, ein Flüchtling zu sein?
Erstmals 2006 veröffentlichte Christa Berbig im Eigenverlag „Ein Flüchtlingskind im Dänenlager“, das hier in 2. überarbeiteter Auflage vorliegt: Das E-Book schildert das Verlassen der Heimat im Oktober 1946, Aufenthalt und Leben der Flüchtlinge im Quarantänelager in Damgarten, dem heutigen Ribnitz-Damgarten. Insbesondere beschreibt die Autorin das Weihnachtsfest 1946 sowie die Erlebnisse auf dem Flüchtlingstransport im bitterkalten Januar 1947, der für die damals achtjährige Christa, ihre Mutter Herta, ihren Bruder Rüdiger sowie weitere Angehörige der Familie Zein in dem Dorf Altranstädt bei Leipzig ein Ende findet. Lesen Sie hier über eine kleine Gefälligkeit in schweren Zeiten:
Wir hatten die dürftigen Baracken des Lagers bereits weit hinter uns gelassen, als vor uns einige Häuser auftauchten, die sich mit ihren mit Stroh gedeckten Dächern ins ufernahe Schilf duckten, als wollten sie dort vor dem eisigen Wind Schutz suchen. Jedenfalls sagte meine Mutter, dass es Stroh wäre. Ich hatte eine solche Bedachung vorher noch nie gesehen und kannte also keine Reetdächer. Bald standen wir vor einem kleinen Haus, in dessen Nähe ein hölzerner Steg bis zum Wasser führte. Meine Mutter klopfte zögernd an. Nur einen Spalt breit wurde die Tür geöffnet. Eine große, kräftige Frau hielt sie fest, damit der Wind nicht seinen kalten Atem in die Hütte blasen konnte. Ihr schmales Gesicht mit dem zurückgekämmten Haar wirkte kantig und streng, aber als sie uns hereinbat, lächelte sie so freundlich, als würde sie schon lange mit uns bekannt sein.
„Wir hätten bitte gern etwas Fisch gekauft, wenn es möglich ist“, bat meine Mutter überhöflich.
„Woher kommen Sie denn? Bei diesem eisigen Wetter mit der Lütten!“
„Wir kommen aus Damgarten, sind seit Oktober dort im Quarantänelager untergebracht“, erklärte ihr meine Mutter.
„Aus dem Dänenlager sind Sie? So weit sind Sie mit dem Kind gelaufen? Dann ist es ja kein Wunder, dass Sie so verfroren aussehen. Setzen Sie sich erst einmal hier her, ich werde Ihnen eine Tasse heißen Tee kochen.“
In der kleinen Stube war es so wohlig warm, wie ich es schon lange nicht mehr gespürt hatte. Ich nahm mein Kopftuch ab, und die Fischerfrau strich mir mitfühlend über das zu dünnen Zöpfen geflochtene dunkle Haar. Die Berührung tat mir gut. Mir gefiel es in der kleinen Stube, und so saß ich glücklich am Tisch, lauschte den Gesprächen der beiden Frauen und trank den nach Kräutern duftenden warmen Tee.
Das E-Book „Schwerin auf historischen Ansichtskarten. Altstadt. Schwerin in den Grenzen von 1884“ von Gisela Pekrul und Manfred Krieck erschien 2011 bei EDITION digital. Ausgehend von mehr als 180 historischen Ansichtskarten wird das jeweilige Bild in seinen geschichtlichen Zusammenhang gestellt. Auszüge aus alten Adressbüchern, aber auch Sagen und Anekdoten machen die randvolle CD-ROM zu einer interessanten Fundgrube. Ergänzt werden die Karten durch mehr als 140 aktuelle Fotos und 120 beschriebene Rückseiten, die älteste stammt aus dem Jahr 1898. Der folgende, leider nur Textauszug, gibt einen kleinen Einblick.
Das Haus "Am Markt 4/5" mit Brunnen
Die Karte von 1910 zeigt die Häuser "Am Markt 3", "Am Markt 4/5" und die Häuser auf der Südseite. Im Erdgeschoss des Hauses 4 ist wieder das Geschäft von H. J. Junge zu sehen, darüber eine Kaffee-Großrösterei. Im Haus 6 gibt es ein Putz- und Modewarengeschäft. Sehr schön kommt der Marktbrunnen "Rettung in Seenot" zur Geltung. Der Jugendstilbrunnen mit Bronzeplastiken von Hugo Berwald wurde 1911 aufgestellt und aus Platzmangel 1927 zum Bahnhofsvorplatz verlagert. Den Brunnen stiftete die Witwe des Zigarrenhändlers Mühlenbruch, die Kommerzienrätin Emma Mühlenbruch, der Stadt. Zu sehen sind Wasser speiende Seelöwen, ein Felsen sowie ein Bootswrack, und hoch oben hält ein Jüngling ein Mädchen im Arm, gerettet aus dem Wasser. Bei der feierlichen Einweihung soll die Witwe Mühlenbruch entsetzt gerufen haben: "Dat Wiew is ja ganz naakt, un he hett sei mi mit’n Sleier wiest! Nee, sowat!"
Die Karte ist nicht gelaufen. Sie wurde um 1910 gedruckt.
Man erzählt sich folgende Anekdote: Bei der Enthüllung des Brunnens soll Frau Mühlenbruch in Ohnmacht gefallen sein. Vor Entrüstung über die Sittenlosigkeit des Künstlers: Waren da doch ein nackter Jüngling und ein nacktes Mädchen zu sehen, vor aller Augen!
Die Anekdote ist nicht verbürgt, wohl aber der Protest der Frau in einer Zeitung. Sie habe beim Künstler eine leicht bedeckte Frauengestalt bestellt, und nicht diese frivole Darstellung!
Eine andere Zeitung druckte daraufhin ein Gedicht ab (Auszüge):
Schäm dich, Schwerin
Schäm dich, Schwerin, dass du so tief gesunken!
Sonst Tümpel der Kultur nun in der Mitten
Ein nacktes Denkmal! Und die Unken unken,
Dass deine Sittlichkeit "Schiffbruch" erlitten.
O Künstler du, von Satans Höllengnaden,
Der du die Reinheit von Schwerin befleckt,
Warum schufst du so splitternackte Waden,
Sie waren doch "bestellt" auf "leicht bedeckt"!
Nun ist die Keuschheit hin. O lasst mich weinen,
Schwerin, du bist um deinen Ruf betrogen!
Oder es werden – Trost gibts weiter keinen –
Dem Denkmal Badehosen angezogen…
Das Buch „Andi, gib den Ton uns an!“ von Steffen Mohr erschien erstmals 1975 im VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig. Der achtjährige Andi ist ein leidenschaftlicher Fußballspieler. Doch heute nehmen ihn seine Eltern das erste Mal mit ins Konzert. Er ist ziemlich neugierig, ob so ein Konzert etwas anderes ist als die Fiedelei im Radio. Danach lauscht er bei der Probe des Schulorchesters und verkündet selbstbewusst, dass er Oboe spielen will. Er übt fleißig und und sein Musiklehrer lobt sein Talent. Doch Andi ist auch ein guter Fußballspieler und Torschütze, auch dafür muss er regelmäßig trainieren. Bei seinem ersten Auftritt mit der Oboe bekommt er vor Aufregung nur einige Piepser heraus. Muss er nun zwischen Fußball und Oboe wählen?
Andi bekommt jetzt noch eine Heidenwut, wenn er sich an diese dumme Geschichte erinnert. Pitsch-Patsch! strampelt er in eine große Pfütze hinein, dass das dunkle Wasser an seine Stiefel spritzt. Der alte Mann merkt noch immer nicht, dass er einen unangemeldeten Fahrgast durch die Gegend kutschiert.
Es fing so wunderbar an. Andi spielte richtig, nicht zu leise, nicht zu laut, nicht zu schnell und nicht zu schleppend. Es war ein herrliches Gefühl, zu einem Orchester zu gehören, wo lauter Kinder saßen, die genau wussten, wie schwer es war, ein Instrument gut zu spielen, aber auch, welchen Spaß das machte. Er wusste auf einmal, dass das Musizieren mit einer Gemeinschaft viel schöner war als das Üben zu Hause, großartiger, als wenn er Herrn Heinze allein seine Stücke vorspielte.
Gleich nach den ersten Takten war eine Schwierigkeit versteckt. Vier Töne mussten sehr schnell hintereinander gespielt werden. Jetzt war Andi darüber hinaus und spielte bereits den ruhigen, langen Ausklang des ersten Teils. Er war erleichtert und riskierte einen schnellen Blick auf die anderen Kinder. Sie hatten ihre Geigen abgesetzt oder die Trompeten unter den Arm geklemmt. Alle lauschten seiner Melodie, die klang, wie wenn eine einzelne Schäferflöte zwischen den Bergen aufkommt, und es ist still, und auf einmal sieht man alles, was nicht laut ist auf der Welt: die Wiese, auf der die Schafe Gras fressen, das Ziehen der Wolken und wie der Mond oder die Sonne am Himmel gehen. Als Andi die Gesichter der Kinder sah, klopfte ihm das Herz. Er war auf einmal sehr aufgeregt, und er wusste selbst nicht, warum. Schon nickte Tina ihm zu. Nun musste er den ersten Teil seines Liedes, so wie es die Noten vorschrieben, wiederholen. Den ersten Takt und den zweiten, dritten, vierten, fünften … Im sechsten Takt dachte er plötzlich daran, dass gleich die vier schnellen Achtelnoten kommen würden! Er bekam große Angst. Deshalb übersah er den feinen Bleistiftstrich, den ihm Herr Heinze eingezeichnet hatte. Ja, er vergaß, Luft zu holen. Mitten in den Achteln blieb er … Blieb er stecken? Nein, viel schlimmer! Er wollte mit Gewalt weiterspielen. Und da fiepste es ganz erbärmlich aus seiner Oboe heraus. Herr Klingelohr klopfte ab. Er ließ Andi die Stelle wiederholen. Doch wie das so ist: Wenn einer erst einmal durcheinander ist, dann geht meist alles schief. Besonders dann, wenn man sich keine Pause gönnt, um still für sich einmal von eins bis dreißig zu zählen, um seine Ruhe damit vielleicht wieder einzufangen.
Einige Kinder hatten leise gelacht, als sich Andi verspielte. Natürlich meinten sie es nicht böse. Es klang eben so ulkig, als die Oboe plötzlich fiepte. So, als wäre sie ein junger Dackelhund, dem jemand aus Versehen den Schwanz in die Kellertür geklemmt hat. Leider dachte Andi, die Kinder lachten ihn aus. Er sah rasch zu Tina. Auch sie hielt den Kopf nach unten und verkniff sich ein Lachen.
Na wartet! dachte Andi. Euch werde ich zeigen, dass ich mein Stück spielen kann! Und er nahm sich gar nicht erst die Zeit, richtig durchzuatmen, spielte los und … wieder brachte er nur ein paar Fiepser heraus. Da hatte er genug. Schnell klemmte er seine Instrumententasche unter den linken, seine Oboe unter den rechten Arm. Und ehe Herr Klingelohr etwas sagen konnte, war Andi schon an der Tür. Dort blieb er noch einmal stehen. Er sah im Gesicht richtig weiß aus, weil er sich so ärgerte, und er rief: „Lacht euch nur tot!“ Niemand lachte mehr. Alle waren ziemlich erschrocken und still. Nur Andi schimpfte: „Ihr müsst ja nicht für den Fußballpokal trainieren! Aber ich muss noch zu den Fußballproben, wo ihr nicht hingeht, weil ihr gar nicht Fußballspielen könnt!“ Er merkte gar nicht, dass er sich versprochen hatte und „Fußballproben“ sagte statt Fußballtraining. Aber hätte er es gemerkt, es wäre ihm auch gleich gewesen. Die Tür schlug er zu, den Korridor rannte er hinab, die Treppe hinunter und – hast du nicht gesehen! – hinaus aus der Schule. Oh, wie wütend war er!
2012 erschien bei EDITION digital das E-Book „Gedichte aus fünf Jahrzehnten 1945 – 1995“ von Walter Baumert. „Vor die Wahl gestellt, aus den in alten Papieren, Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und Notizzetteln aufgefundenen Gedichten eine Auswahl zu treffen, Gutes von weniger Gelungenem zu trennen oder einfach alles pur in das Bändchen aufzunehmen, entschied ich mich für Letzteres.
Seit Kriegsende schrieb ich von Zeit zu Zeit Gedichte, meist ohne Zweckgebundenheit, nur zum eigenen Vergnügen. Diese Beschäftigung half über depressive Stimmungslagen hinweg, vermochte aber auch, den im Verlauf der Jahre seltener werdenden glücklichen Phasen Produktiv-Kreatives abzufordern.
So sind viele der Gedichte nichts anderes als Reflex des seelischen Zustandes, in dem sich ihr Verfasser zum Zeitpunkt ihrer Entstehung befand, gestatten also einen Einblick in das Auf und Ab meines Innenlebens.
Jede Aussortierung oder gar Bearbeitung hätte diesen Effekt beschädigt.“
Walter Baumert
Und hier einige Kostproben:
Monolog eines Aufsteigers
Sag mir, was ist des Menschen Wesen?
Sag mir, was ist des Lebens Sinn?
Wohl tausend Bücher hast du ausgelesen
und weißt doch nicht, woher, wohin.
Du machst rein nichts mehr froh und heiter,
wie du ’s vor Zeiten einmal tatst,
als du auf deiner Lebensleiter
der Sprossen unterste betratst.
Wie glücklich warn die jungen Tage
und jeder Schritt voll Sonnenschein.
Nun wird das Dasein dir zur Plage,
was dir einst groß schien ist heut klein.
Der erste Sieg war leicht errungen,
doch blieb der Siegestaumel aus.
Denn, kaum war dir der Streich gelungen,
stand schon ein neuer Feind in ’s Haus.
Erst waren es noch kleine Sorgen.
Ein Kind war krank, die Kasse leer.
Man musste sich beim Nachbarn borgen.
Doch das bedrückte noch nicht sehr.
Denn jung vertröstet man sich gerne
auf jene goldenen Zeiten hin,
wo in nicht allzu weiter Ferne
die schönsten Butterblumen blühen.
So klimmt man denn, noch recht verwegen,
den nächsten Berg hinauf mit Macht,
wo hinter Mühen, Sturm und Regen
des Glückes reiche Beute lacht.
Doch ist der Brocken dann genommen,
an dem man alle Kraft geübt,
dann sieht man, oben angekommen,
dass es noch soviel höh’re gibt.
So blickt man, statt sich zu bescheiden,
scheel zu dem bessren Gipfeln auf,
dort oben, die sind zu beneiden!
Es nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Denn ist der Wunsch erst mal geboren,
ist die Zufriedenheit vorbei.
Man sinnt verbissen und verschworen,
wie der wohl zu erfüllen sei.
Und bald hebt an ein neues Schinden,
der Drang zum Gipfel, er ist wach,
du kannst, du musst ihn überwinden!
Doch ach, die Kräfte lassen nach.
Und an der Steilwand rauem Pfade
verlässt dich plötzlich aller Mut,
du blickst zum einstigen Gestade
und denkst: Dort unten war es gut.
Berlin-Köpenick 1970
Der Liebediener
Sagt an, wer kennt ihn nicht den fixen Schnellen,
der witternd Ausschau hält, wo es sich lohnt,
zu buckeln, kriechen, winseln oder bellen,
der immer dort ist, wo der Einfluss thront.
Ein Hündchen, ein Wauwau, ein Stetsbereiter,
der seinem Herrn die Stiefelspitzen leckt,
echot gewaltig er nach unten weiter,
was ihm aus allerhöchstem Mund entdeckt.
Er bläht sich auf zum fürchterlichsten Drachen,
speiht Feuer, wenn mal oben jemand schmollt.
Es kann dort keiner einen Pupser machen,
den er nicht gleich als Donner runtergrollt.
Er ist so brav und er tappt nie daneben.
Er denkt nie falsch, schon weil er gar nicht denkt.
Er führt ein mönchisch reines Musterleben,
ein wesenloser Wicht, geleitet und gelenkt.
Doch müsst er selbst mal was entscheiden,
und keine Meinung gibt ’s aus höchstem Mund,
oh weh, dann ist er nicht mehr zu beneiden.
Glaubt mir! Er ist der allerärmste Hund.
Berlin-Köpenick 1971
Kinderballade
Der Hansi und sein Teddybär,
die beiden liebten sich so sehr,
dass sie in fünf verlebten Jahren
fast immer beieinander waren.
Hach, war das lustig, war das heiter,
sie spielten Auto, Pferd und Reiter,
verstecken, bauen, raten, raufen,
Doktor, Geburtstag, waschen, kaufen.
Mit Kissen, Stühlen, Ball und Karten
zu Hause und im Kindergarten.
Und fing es gar zu schneien an,
dann ging ’s hinaus zur Schlittenbahn.
Wo Hänschen hinkam, einerlei,
stets war der Teddybär dabei.
Doch eines Tages, welch ein Graus!
Da war ’s mit dieser Liebe aus.
Hans lernte schreiben, rechnen, lesen,
wie das so geht im Bildungswesen.
Doch, ach, der gute Teddy Brumm
blieb dumm
Berlin-Köpenick 1974
Es geht einem nahe, diese Geschichte eines Kriegs- und Flüchtlingskindes und seiner Familie aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts zu lesen. Und es tut dennoch gut, auch von Beweisen von Solidarität und Mitmenschlichkeit in schlimmen Zeiten lesen zu können – wie beispielsweise von der Weihnachtsfeier im „Dänenlager“ in Damgarten im Dezember 1946. Und beides ist vielleicht zu bedenken, wenn über heutige Kriege und Flüchtlingsschicksale berichtet und gesprochen wird – ohne an dieser Stelle allzu vordergründige Parallelen ziehen zu wollen.
Zugleich bietet die heutige Post aus Pinnow auch noch andere Angebote, darunter zwei Bücher, die sich mit der Geschichte und Gegenwart einer der schönsten Städte Deutschlands beschäftigen – mit Schwerin. Gerade auch der Sommer lädt trotz Hitze und vieler Besucher und Touristen (manche mögen sogar sagen, trotz zu vieler Besucher und Touristen) dazu ein, die kleinste deutsche Landeshauptstadt ganz persönlich zu entdecken und sich auf die Spur ihrer vielen Schönheiten zu begeben, die Schweriner und Schwerinerinnnen eingeschlossen.
Viel Vergnügen beim Lesen und Schwerinentdecken, weiter einen schönen Sommer, bleiben auch Sie weiter vor allem schön gesund und munter und bis demnächst. Beim nächsten Mal steht erneut ein gewichtiges Buch von Erik Neutsch auf dem Programm. Und ein Pferd verschwindet. Gibt es in Seberitz etwa Pferdediebe? Und wer sind sie?
EDITION digital war vor 27 Jahren ursprünglich als Verlag für elektronische Publikationen gegründet worden. Inzwischen gibt der Verlag Krimis, historische Romane, Fantasy, Zeitzeugenberichte und Sachbücher (NVA-, DDR-Geschichte) sowie Kinderbücher gedruckt und als E-Book heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen sowie Belletristik und Sachbücher über Mecklenburg-Vorpommern. Bücher ehemaliger DDR-Autoren werden als E-Book neu aufgelegt. Insgesamt umfasst das Verlagsangebot, das unter www.edition-digital.de nachzulesen ist, mehr als 1.100 Titel. E-Books sind barrierefrei und Bücher werden klimaneutral gedruckt.
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