Kopf-Hals-Tumorzentrum unter neuer Führung

Es ist einzigartig in der Region Karlsruhe und seit 2018 zertifiziert von der Deutschen Krebsgesellschaft: Im Kopf-Hals-Tumorzentrum (KHTZ) am Städtischen Klinikum Karlsruhe behandeln Expertinnen und Experten der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG) sowie der Hals-Nasen-Ohren-Klinik (HNO) gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Strahlentherapie und Onkologie Tumoren im Kopf-Hals-Bereich wie Kehlkopfkrebs, Mundhöhlenkrebs oder Rachenkrebs. Zum 1. Juli hat Dr. Maximilian Maier als Bereichsleiter HNO die Leitung des KHTZ übernommen. Das KHTZ wird abwechselnd für drei Jahre von einer der beiden Kliniken geführt und arbeitet unter dem Dach des Tumorzentrums Karlsruhe (CCC – Clinical Cancer Center).

„Ich freue mich sehr, bis zur nächsten Auditierung im Jahr 2025 die Verantwortung für das KHTZ zu übernehmen“, betont Maier, der als Oberarzt in der HNO-Klinik tätig ist. „Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der MKG-Klinik bedeutet einen großen Wissenstransfer, der unseren Patientinnen und Patienten zugutekommt.“

Als Beispiel nennt Maier den Fall eines Patienten, dem in der HNO-Klinik ein Kehlkopfkarzinom entfernt wurde. „In der Nachbetrachtung ist uns aufgefallen, dass der Patient auch einen Tumor im Kieferbereich hatte. Innerhalb von zwei Wochen konnte auch dieser in der MKG-Klinik erfolgreich operiert werden.“

2021 wurden 139 und 2022 149 Menschen mit neu diagnostizierten Kopf-Hals-Tumoren im Klinikum behandelt, dabei geht es meist um schwere Fälle. „Wegen der anatomischen und funktionellen Beschaffenheit des Kopf-Hals-Bereichs gelingt die Behandlung dieser Tumoren nur gemeinsam in einem hochqualifizierten Team“, ergänzt Prof. Dr. Anton Dunsche, Direktor der MKG-Klinik und Bereichsleiter MKG im KHTZ. „Unser Ziel ist es immer, neben der Entfernung der Krebszellen auch Funktionen wie Atmen, Kauen, Schlucken und Sprechen zu erhalten sowie ein möglichst unauffälliges Aussehen.“

Kern des KHTZ ist das wöchentliche Tumorboard, eine Konferenz, in der die einzelnen Patientinnen und Patienten hinsichtlich Diagnostik, Therapie und Nachsorge besprochen werden. Neben der eigentlichen Tumorbehandlung geht es unter anderem um die Betreuung der Patientinnen und Patienten durch den Sozialdienst und die Psychoonkologie sowie die phoniatrisch-logopädische Vorstellung im Klinikum. „Für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt ist auch die Einbindung der Selbsthilfegruppen von großer Bedeutung“, hebt Maier hervor. „Sie geben den Erkrankten praktische Tipps und Informationen zur besseren Bewältigung der Erkrankung im Alltag sowie zu weiteren Hilfsangeboten.“

In Baden-Württemberg gibt es gegenwärtig neben dem KHTZ noch sieben weitere Kopf-Hals-Tumorzentren, die nach den Vorgaben der DKG zertifiziert sind. Nach der Auditierung 2025 wird Dunsche für drei Jahre turnusmäßig die Leitung des KHTZ übernehmen.

Als Maximalversorger bündelt das Klinikum Karlsruhe bei der Behandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren Expertenwissen auf den Gebieten der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Strahlentherapie, Onkologie, Pathologie, Radiologie sowie Psychoonkologie mit dem Ziel, patientenbezogene maßgeschneiderte Therapiekonzepte unter Berücksichtigung hoher Qualitätsstandards anzubieten. Neben den internen Kooperationen arbeitet das KHTZ eng mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zusammen.

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