Wie sah der bäuerliche Alltag vor 200 Jahren im Bayerischen Wald aus, warum ist der Erhalt des Waldes für Mensch und Tier so wichtig und warum ist die Glaskunst so eng mit der Region verhaftet? Fragen über Fragen, auf die die zahlreichen Museen und Themen-Ausstellungen im ARBERLAND interessante und überraschende Antworten liefern wollen. Unterhaltsam und teils mithilfe von interaktiven Mitmach-Tools vermitteln sie Wissen und ziehen interessierte Besucher:innen schnell in ihren Bann. Entstanden sind die Museen auch durch das Engagement von Einheimischen und Ehrenamtlichen, die Gäste und junge Generationen an ihrer Liebe zum Bayerischen Wald und dem Leben ihrer Vorfahren teilhaben lassen wollen.
Eine Auswahl an Museen und Ausstellungsräumen im ARBERLAND, die nicht nur bei Schlechtwetter sehenswert sind:
Das Bauernhausmuseum in Lindberg: über Leben der Waidler anno dazumal
Wer auf dem Gunthersteig von Bayern nach Böhmen wandernd oder pilgernd unterwegs ist, sollte unbedingt einen Blick ins wohl kleinste Freilichtmuseum im bayerisch-böhmischen Grenzgebirge werfen: Das Bauernhausmuseum in Lindberg erweckt mit viel Liebe und Leidenschaft das Leben vergangener Generationen neu zum Leben. Seit 2014 kümmert sich der Förderverein Bauernhausmuseum Lindberg e.V. um das in Privatbesitz befindliche, denkmalgeschützte Gebäudeensemble aus dem 16. Jahrhundert. In der multimedialen Dauerausstellung „Neunzehn“ machen die Besucher:innen eine Zeitreise zurück in das Leben im Bayerischen Wald um etwa 1000 n. Chr., schauen dabei Rodungsmönchen bei ihrer harten Waldarbeit zu oder gruseln sich im Brechhaus. Im Erdgeschoss des historischen Hauptgebäudes, eines typischen „Waidlerhauses“, das 1582 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist alles noch so wie anno dazumal: in der alte „Ruaßkuchln“ hängen noch die Töpfe, der alte, sperrige Webstuhl in der großen Stube trägt deutliche Spuren vom steten Hin- und Her des Schiffchens zwischen starren Kettfäden.
Nach der Besichtigung der verschiedenen Ausstellungsräume sollte man unbedingt in die gemütliche Gaststube der Museumsgaststätte „Bärenhöhle“ einkehren. Nicht nur, weil sie urgemütlich ist – Josef Winter, Vorstand des Bauernhausmuseums Lindberg und sein Team servieren ihren Gästen hier köstliche Kuchen, aber auch auf Wunsch eine Bratreine Sterz – ein traditionelles Kartoffelgericht aus dem Bayerischen Wald sowie Trifftkäse – einen würzigen Käse-Aufstrich, der vorzüglich zu frischem Bauernbrot schmeckt.
Das Bauernhausmuseum Lindberg ist von Mai bis Oktober mittwochs, donnerstags, freitags und sonntags zwischen 13.00 und 18.00 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.
Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Museumspreis: das „Rote Schulhaus“ in Rinchnach
Eines der wohl schönsten, denkmalgeschützten Gebäude im historischen Ortskern von Rinchnach ist das „Rote Schulhaus“, das gerade mit dem 10.000 Euro dotierten Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet wurde. Als Mädchenschule 1888 erbaut, diente das Rote Schulhaus in Rinchnach über ein Jahrhundert der Bildung. 2010 verließen die letzten Schüler:innen das historische, denkmalgeschützte Gebäude. Jahrelang bemühte sich die Gemeinde um eine sinnvolle Nutzung, entschloss sich dann aber zum Verkauf an das Künstlerehepaar Johannes Maria Haslinger und Dr. Sandra Schütz. Sie haben das Museum „Rotes Schulhaus“ mit ihrem Heimat-Engagement zu einem der bemerkenswertesten Orte der pulsierenden Kunst- und Kulturszene im ARBERLAND erweckt und es zu einem beliebtem „Museum für alle“ gemacht. Ihr Konzept sieht wechselnde Ausstellungen zwischen dem eigenen Museumsbestand und Ausstellungen mit externen Künstler:innen vor. Das Museum versteht sich insgesamt als inhaltlich, methodisch und zeitlich offen. Im Sinne eines weiten Kunst-Kulturbegriffs beziehen sich die Ausstellungen sowohl auf Bildende als Darstellende Kunst und Musik.
Noch bis 17. Dezember 2023 zeigt das Rote Schulhaus die aktuelle Ausstellung „Der Weg in die Stadt“ mit Malereien von Irene Fastner, Fotogrammen von Wilfried Petzi und Objekten von Emm de Jott Siemens. Geöffnet sonntags zwischen 14.00 und 17.00 Uhr.
Vom Räuber Heigl und dem Mühlhiasl: die Gläserne Scheune bei Viechtach
Eine Bildergalerie der besonderen Art ist in der Gläsernen Scheune unweit von Viechtach zu sehen. Der eigenwillige Bau beinhaltet u.a. sechs riesige Glaswände. Bildgewaltig und detailverliebt erzählen die kleinen und großen Glasmalereien des Künstlers Rudolf Schmidsen. von schaurig-schönen Legenden aus dem Bayerischen Wald wie den Waldpropheten "Mühlhiasl" oder den "Räuber Heigl“. Die unzähligen Gemälde verweben zu einem Gesamtkunstwerk, sie sind eine beeindruckende Komposition aus alter Scheune und dem Lebensraum, in dem sich der Künstler mit seinen Glasmalereien verwirklicht hat. Monumentale Holzschnitzereien sind ebenso zu bestaunen wie liebevoll gearbeitete Bilder, Glasobjekte und Schmuck-Unikate, die in der eigenen Werkstatt gestaltet wurden.
Die Gläserne Scheune ist von April bis Oktober täglich von 10.00 – 16.00 Uhr, von Juni bis August bis 17.00 Uhr geöffnet, Einlass bis 30 Minuten vor Geschäftsschluss. Der Eintritt ist für Kinder bis 9 Jahren kostenfrei, Jugendliche bis 17 Jahre zahlen 3 Euro, Erwachsene 6 Euro.
Waldmuseum Zwiesel: Über Waldbewohner und Wald-Schätze
Das Waldmuseum in der bayerischen Glasstadt Zwiesel nimmt seine Besucher:innen mit auf eine Reise durch die Kulturgeschichte des Bayerischen Waldes. In zeitlos aktueller Form wird hier der Wald als Lebensraum für Mensch und Tier präsentiert. Ein riesiger Schaukasten mit originalen Baumriesen und präparierten Tieren gewährt einen ungewöhnlichen Einblick in die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Weiter geht es durch das Reich der Pilze und den Lebensraum von Wiesen-, Wald- und Heckentieren. Wie Waldhirten früher gelebt haben, kann man in einer begehbaren kleinen Waldhütte hautnah nachempfinden. Dies spiegelt das gesamte Museumskonzept wider: Dinge hautnah begreifbar und erlebbar zu machen. Der 1. Stock des Waldmuseums widmet sich dem Thema, das den Bayerischen Wald einst prägte und ihn bis heute unverwechselbar macht: der Glasherstellung. Exponate aus heimischen Glashütten und von der Zwieseler Glasfachschule erzählen von der aufwändigen und anspruchsvollen Kunst des Glasmachens. Zu den Raritäten gehört auch das raumfüllende Miniatur-Glasmacherdorf, das Ende der 60er Jahre gefertigt wurde. Sonderausstellungen, wie die aktuelle „Die Flasche in Kunst, Design und Kulturgeschichte“ (noch bis 13. Oktober), liefern ergänzenden Wissensinput.
Das Waldmuseum in Zwiesel ist montags, donnerstags bis sonntags jeweils von 10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet, Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt, Jugendliche bis 14 Jahre zahlen 2 Euro, Erwachsene 8 Euro.
Vier Museen und Ausstellungen auf einen Streich: die Bahnhofs-Erlebnismeile in Bayerisch-Eisenstein
Wer nach seinem Aufenthalt im ARBERLAND mit dem Zug ab Bayerisch-Eisenstein wieder abreist, sollte etwas früher am Bahnhof sein. Die Zeit bis zur Abfahrt lässt sich hier äußerst unterhaltsam gestalten und ist krönender Abschluss eines Urlaubs im Bayerischen Wald: 2017 wurde der Grenzbahnhof – dessen Gebäude zur Hälfte in Bayern und zur Hälfte in Tschechien liegt – als schönster Reisebahnhof Deutschlands gekürt – zu Recht: Hier gibt es keine öden Wartehallen, sondern Infotainment vom Feinsten. Gleich vier Museen und Ausstellung tummeln sich auf der „Museumsmeile“ in und neben dem Bahnhofsgebäude: das Lokalbahnmuseum, die NaturParkWelten, die Grenzglashütte und die Kunstgalerie „Kuns(t)räume grenzenlos“.
Die NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein beherbergen allein fünf verschiedene Ausstellungsebenen, die die Vielfalt des Naturparks Bayerischer Wald informativ, eindrucksvoll und spannend veranschaulichen. So finden Besucher:innen hier das europäische Fledermauszentrum, eine Modelleisenbahn, sowie ein Skimuseum und eine interaktive Ausstellung zum Großen Arber.
Die Kunstgalerie „Kuns(t)räume grenzenlos“ ist im ehemaligen Post- und Telegraphenamt von Bayerisch Eisenstein untergebracht. Hier sind beeindruckende Werke zeitgenössischer und regionaler Künstler:innen ausgestellt.
Das Localbahnmuseum, das sich in einem Lokomotivschuppen aus 1877 befindet, gewährt einen Einblick in die Geschichte der Bayerischen Localeisenbahn der vergangenen 150 Jahre. Eisenbahn-Freund:innen können hier u.a. mehr als 20 historische Fahrzeuge von Dampf- bis Diesellokomotiven sowie historische Wagen aus allen Epochen der bayerischen Localbahnen bestaunen.
Auch Bayerisch Eisenstein kann auf eine lange Tradition der Glasherstellung zurückblicken: Schon vor rund 250 Jahren wurde hier Glas hergestellt. Die Grenzglashütte knüpft auf moderne Art an diese Tradition an und vermittelt Gästen einen umfangreichen Einblick in das Glashandwerk. Wer mag, schaut sich vor der Abreise in der angeschlossenen Glasboutique noch nach einem gläsernen Souvenir um.
Noch mehr Tipps für sehenswerte Museen und Sammlungen im ARBERLAND gibt es hier: https://www.arberkultur.de/besuchen/museen-sammlungen/
Das ARBERLAND im Bayerischen Wald ist eine Urlaubsregion mit 24 kleineren bis mittelgroßen, bekannteren und weniger bekannteren Feriengemeinden rund um den Großen Arber. Es steht für Wald, intakte Natur, Brauchtum, Tradition und Glas-Herstellung/Kunst und Kulinarik/regionale Küche. Der Name „Arberland“ unterstreicht die regionale Nähe zum Großen Arber, dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes. Urlaubern jeder Altersgruppe stehen hier vielfältige Erlebniswelten zur Wahl: von Outdoor-Abenteuern (Wandern, Reiten, Mountainbiken, Winter-Aktivitäten uvm.) über authentische Naturerlebnisse, regionaler Küche bis zu Kultur und Brauchtum.
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