„Bemerkenswert war, dass das Coronavirus im Nerv zu einem starken Anstieg des Botenstoffs Interferon führte, der vermutlich zur Schädigung des autonomen Nervensystems wesentlich beiträgt“, sagt Erstautor Dr. Marcel S. Woo vom Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose des UKE. Eine Störung des autonomen Nervensystems wurde bei akuten Verläufen von COVID-19, aber auch bei Long-COVID und anderen neurologischen Erkrankungen auf der Grundlage von klinischen Beobachtungen angenommen, jedoch bisher neuropathologisch nicht sicher nachgewiesen. „Unsere Daten legen nahe, dass SARS-CoV-2, zumindest bei schweren Verläufen der Erkrankung, die Funktion des Vagusnervs einschränkt und damit zum kritischen Verlauf beitragen kann", sagt Prof. Dr. Markus Glatzel, Direktor des Instituts für Neuropathologie des UKE.
Literatur: Woo et al. Vagus nerve inflammation contributes to dysautonomia in COVID-19. Acta Neuropathologica. 2023. DOI: 10.1007/s00401-023-02612-x
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Markus Glatzel, Institut für Neuropathologie; Prof. Dr. Manuel A. Friese, Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose
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