MdB Dr. Ann-Veruschka Jurisch zu Besuch im Hegau-Jugendwerk

Das Leitungsteam des Hegau-Jugendwerks empfing am vergangenen Montag die FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Ann-Veruschka Jurisch. Diese war nach Gailingen gekommen, um sich ein persönliches Bild vom Neurologischen Fachkrankenhaus und Rehabilitationszentrum zu machen und sich über aktuelle gesundheitspolitische Themen auszutauschen. Neben dem Fachkräftemangel wurde auch das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz erläutert. Ein weiteres Thema war die Problematik der notwendigen Mitarbeiterqualifikation in der Pflege, um gesetzlich anerkannt zu sein. Auch die angespannte Situation durch hohe Energiekosten und nicht refinanzierte Leistungen, insbesondere bei den Rehakliniken für Kinder und Jugendliche wurde seitens der Klinikleitung erörtert. 

Bei einem Rundgang über das Klinikgelände unterhielt sich Frau Dr. Jurisch mit Giuliano, einem sechzehnjährigen Patienten und seiner Mutter. Der Austausch mit dem jungen Patienten, der bereits über neun Monate in der Rehaeinrichtung ist, dabei immer in Begleitung seiner Mutter, berührte Frau Dr. Jurisch sichtlich. Im Gespräch erfuhr sie, dass Giuliano unter einer seltenen, entzündlichen Erkrankung des peripheren Nervensystems mit sehr ausgeprägten Lähmungen der Rumpf- und Extremitätenmuskulatur leide. Dies führte zu einem völligen Verlust der Fähigkeit zu Sitzen, Stehen und Gehen. Der junge Rehabilitand erklärte, dass er zwar kognitiv keinerlei Einschränkungen hatte, sich aber nicht mehr bewegen konnte. Nun gehe es ihm, auch durch die tägliche Physiotherapie und weitere intensive Therapien über Monate hinweg wieder bedeutend besser. Er könne sogar kurze Strecken wieder ohne Hilfsmittel gehen, erklärte er dem Besuch und zeigte seine Fortschritte.

Eine solch intensive und individuell abgestimmte Therapie sei in dieser Form einzigartig in Deutschland. Daher kämen Patienten aus dem ganzen Bundesgebiet nach Gailingen. Doch aus dieser Einzigartigkeit würden sich auch oft Fragen im Hinblick auf die Finanzierung für notwendige Investitionen ergeben, machte das Leitungsteam im weiteren Dialog mit der Abgeordneten deutlich. 

"Es zeigt sich bei jedem dieser persönlichen Gespräche, wie wichtig die sitzungsfreie Zeit ist. Wie in jeder Wahlkreis-Woche komme ich in den kommenden Tagen wieder mit Menschen aus dem Landkreis Konstanz intensiv in den persönlichen Austausch. Das gehört zu meiner alltäglichen Arbeit, weshalb ich die Termine im Juli und August auch nicht als besondere Sommertour anpreisen möchte. Fragen werden in persönlichen Gesprächen beantwortet, Probleme können oft direkt vor Ort gelöst werden und offene Fragen und Ideen fließen in meine tägliche Arbeit mit ein", äußerte sich Jurisch nach ihrem Termin in Gailingen. 

Über die Hegau-Jugendwerk GmbH

Im Hegau-Jugendwerk bieten wir Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach einer neurologischen Erkrankung, einem Unfall oder einer frühkindlichen Hirnschädigung eine umfassende Rehabilitation an. Das diagnostische und therapeutische Angebot ermöglicht die nahtlose, kontinuierliche neurologische Rehabilitationsbehandlung von der Frührehabilitation bis zur schulischen und beruflichen Wiedereingliederung. Durch das Leistungsspektrum werden die Phasen A, B, C, D und E komplett abgedeckt.

Die Behandlung ist an den individuellen Erfordernissen jedes einzelnen Patienten ausgerichtet. Es werden intensive Einzel- und Gruppentherapien unter aktuellen rehabilitationswissenschaftlichen Erkenntnissen angeboten und durch weitere spezielle Angebote wie Unterstützte Kommunikation, Intensivtraining für Aphasiker:Innen, Magnetstimulation, Schluckdiagnostik, Tiergestützte Therapie, Musiktherapie etc. ergänzt.

Die Einrichtung liegt in einzigartiger landschaftlicher Lage oberhalb des Rheins, 20 km vom Bodensee entfernt und wurde als bundesweite Modelleinrichtung speziell für Kinder und Jugendliche konzipiert.

Das Hegau-Jugendwerk ist ein Unternehmen im Gesundheitsverbund des Landkreises Konstanz und verfügt gesamt über 203 Betten.

Wesentliche Bestandteile des Rehabilitationszentrums sind eine staatlich anerkannte Krankenhausschule (SBBZ) und eine berufstherapeutische Abteilung. Rooming-in-Zimmer und Angehörigenzimmer ermöglichen es Eltern bzw. Angehörigen sowie Geschwisterkindern auch während der Rehabilitation nah bei ihrem betroffenen Kind zu sein. Zudem erfahren auch die Eltern bzw. Angehörigen durch eine Angehörigenbetreuung vor Ort kompetente Unterstützung und Hilfestellungen.

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