Das Zelt – für erholsame Nächte
Bei der Wahl des richtigen Zeltes sollten sich Camper nach den Bedingungen am Reiseziel richten. Je nachdem, ob es in warme, kältere oder regenreiche Gebiete, in die Berge oder auf einen Campingplatz gehen soll, ist das entsprechende Modell auszuwählen. Eine wesentliche Rolle spielt auch, wie viele Personen in dem Zelt übernachten sollen. Ein einzelner Wanderer hat natürlich andere Anforderungen an die Zeltgröße als eine mehrköpfige Familie.
Aufgrund ihres geringen Gewichts und Platzbedarfs eignen sich Trekkingzelte am besten für Wandertouren. Mehr Komfort bieten hingegen Camping- oder Familienzelte. Sie sind für einen längeren Aufenthalt an einem Ort gedacht, da sie wenig mobil sind. Camper, die nur eine Nacht im Zelt verbringen wollen, können auch ein Wurfzelt wählen. Dies ist in kürzester Zeit aufgebaut, bietet allerdings relativ wenig Platz und kann nicht besonders klein zusammengefaltet werden.
Vor allem unerfahrene Camper sollten sich für ein leicht aufzubauendes Modell entscheiden. Neben dem Wurfzelt gehören dazu auch Iglu- oder Kuppelzelte.
„Eine detaillierte Anleitung erleichtert den Auf- und Abbau. Außerdem muss sie Hinweise zum Verhalten im Brandfall und Details zur Lüftung des Innenzeltes enthalten“, so TÜV SÜD-Experte Michael Rann.
Grundsätzlich wird zwischen drei Arten von Campingzelten unterschieden. Zelte für den seltenen kurzzeitigen Gebrauch sind mit einer Wassersäule von 1.500 Millimetern für Zeltwände, Dach und Boden zwar regendicht, sollten aber vorrangig bei heiterem Wetter genutzt werden. Zelte der nächsten Leistungsstufe sind zum Gebrauch bei hauptsächlich milden Bedingungen ausgelegt, doch auch für feuchtes und windiges Wetter geeignet. Die Wassersäule für Zeltwände und Dach liegt bei 2.000 Millimetern, für den Zeltboden bei 3.000 Millimetern. In Leistungsstufe drei ist das Campingzelt für alle Witterungen ausgelegt und hält auch Expeditionen, Schneelasten oder Bergbedingungen stand. Zeltwände und Dach haben eine Wassersäule von 3.000 Millimetern, der Boden eine Wassersäule von 5.000 Millimetern.
Unabhängig von Größe und Art des Zeltes sollten Verbraucher darauf achten, ein doppelwandiges Modell mit Innen- und Außenzelt zu wählen, da dieses bei Regen mehr Schutz gegen Nässe bietet. Weitere Tipps, um die Nässe draußen zu halten, sind ein Zeltboden, der mindestens 15 Zentimeter in die Zeltwand hochragt sowie doppelt genähte und versiegelte Zeltnähte, die regelmäßig imprägniert werden.
Im Falle eines Unwetters sind Camper froh um ein stabiles Zelt mit leicht biegsamen, nicht zerbrechlichen Stangen, die einem Sturm standhalten. An mindestens vier Punkten müssen Innen- und Außenzelt mit Heringen im Boden befestigt werden können – je nach Größe auch wesentlich mehr. Außerdem sollte das Außenzelt zusätzlich mit Leinen abgespannt werden.
Scheint hingegen die Sonne, müssen gute Lüftungsmöglichkeiten her, damit es im Zeltinneren nicht zu stickig wird. „Campingzelte müssen so ausgelegt sein, dass eine ständige Luftzirkulation sichergestellt ist. Dazu müssen mindestens zwei Lüftungsöffnungen mit einer Mindestgröße von 100 cm2 je Person sowie ein Abstand zwischen Innen- und Außenzelt vorhanden sein“, weiß der Produktexperte.
Türen und Öffnungen im Innenzelt müssen im geschlossenen Zustand durch Moskitonetze vor Insekten geschützt sein. Ein- und Ausgänge benötigen außerdem zweiläufige Reißverschlüsse, die von innen und außen in beide Richtungen betätigt werden können. Ist der Zeltausgang höher als 100 Zentimeter, muss er leicht vom Boden aus zu öffnen sein, um Kindern im Notfall einen Fluchtweg zu ermöglichen.
„Gaskocher oder andere Verbrennungsgeräte dürfen niemals im geschlossenen Zelt verwendet werden – sonst droht Erstickungsgefahr“, warnt Michael Rann. „Camper müssen sicherstellen, dass die Lüftungsöffnungen des Zelts bei der Nutzung zu jeder Zeit geöffnet sind.“ Auch ein dauerhaft lesbarer Warnhinweis mit Ratschlägen zu Brandschutz und Lüftung, der an einer gut zu erkennenden Stelle im Zelt angebracht sein muss, weist darauf hin.
Der Campingkocher – für den Kaffee am Morgen
Um auch unterwegs Kaffee, Tee oder warme Mahlzeiten zubereiten zu können, ist ein stromunabhängiger Campingkocher unverzichtbar. Die mobilen Kocher werden meist mit Gas, Spiritus oder Benzin betrieben und sind ausschließlich für die Verwendung im Freien vorgesehen.
Gaskocher sind einfach anzuwenden und leistungsfähig. In der Regel sind ein- und zweiflammige Gaskocher erhältlich, die mit Gasflasche, Druckregler und Schlauch betrieben werden. Basismodelle verwenden Stechgaskartuschen, einfacher handzuhaben sind Geräte mit Ventilgaskartuschen. TÜV SÜD-Experte Martin Schmied rät bei der Verwendung als Grill oder Bratgerät zur Vorsicht: „Hier darf nur vom Hersteller zugelassenes und geprüftes Zubehör verwendet werden. Außerdem solle man vor dem Kauf auf die CE-Kennzeichnung mit einer vierstelligen Nummer achten.“
Auch Spirituskocher sind einfach in der Handhabung und zusätzlich sehr leise. Der Spiritus wird in eine Schale gefüllt und angezündet, ein Ring in der Spiritusschale verteilt die Flamme gleichmäßig und durch einen Schiebedeckel lässt sich die Flamme des Spirituskochers gut regulieren oder löschen.
Benzinkocher sind die leistungsfähigsten unter den Campingkochern – allerdings sind sie auch am lautesten, relativ umständlich zu bedienen und sie entwickeln einen starken Benzingeruch. Hier empfiehlt der Experte, gereinigtes Benzin zu verwenden.
Der Kühlschrank – für frische Lebensmittel unterwegs
Auch bei der Wahl des Kühlschranks haben Camping-Liebhaber verschiedene Optionen:
Kompressor-Kühlschränke funktionieren wie der Kühlschrank daheim. Sie bieten die beste Kühlleistung und kommen oft sogar mit einem Gefrierfach daher. „Dafür muss das Gerät aber kontinuierlich am Strom angeschlossen sein. Kompressor-Kühlschränke eignen sich deshalb vor allem für Wohnmobile. Während der Fahrt werden sie mit 12V über die Lichtmaschine des Fahrzeugs geladen“, erklärt Christian Kästl von TÜV SÜD. Generell können die Kühlschränke mit 12V oder 230V betrieben werden.
Ein Gas- oder Absorber-Kühlschrank nutzt das Prinzip der Verdunstungskälte. Meist sind die Kühlschränke fest eingebaut und werden über das Bordsystem mit Gas versorgt. Mobile Gaskühlschränke verfügen über Gasflasche, Druckregler und Schlauch. Ein Vorteil der Absorbertechnologie ist, dass sie mit 12V, 230V oder Gas betrieben werden kann. Die Kühlleistung hängt beim Absorberkühlschrank von der Umgebungstemperatur ab und ist deshalb im Gegensatz zu einem Kompressor-Kühlschrank eingeschränkt.
Kühlboxen sind ebenfalls mit Kompressor- oder Absorber-Technik erhältlich. Darüber hinaus stehen auch thermoelektrische Modelle mit sogenannter Peltier-Technologie zur Auswahl, die mit 12V oder 230V betrieben werden können. Passive Kühlboxen werden mithilfe von Kühlakkus gekühlt und bieten daher die vergleichsweise geringste Kühlleistung.
Die Campingmöbel – für bequemes Sitzen
Um im Campingurlaub bequem zu sitzen, gehören auch Campingmöbel zur Grundausstattung. Tisch und Stühle sollten wetterfest und robust, für den Transport gleichzeitig aber leicht und platzsparend zu verstauen sein. Es empfiehlt sich, ein Set aus Tisch und Stühlen zu kaufen, das optimal aufeinander abgestimmt ist.
Tische bestehen meist aus Kunststoff oder Aluminium, besonders praktisch sind Modelle mit einer einrollbaren Tischplatte. Höhenverstellbare Füße sind vorteilhaft, um zum Beispiel Unebenheiten des Untergrunds auszugleichen. „Hier sollten Verbraucher darauf achten, dass sie sich leicht ausziehen und wieder zusammenschieben lassen und die Arretierung gut und ohne Verletzungsgefahr einrastet“, raten die TÜV SÜD-Experten.
Campingstühle sind als Falt- oder Klappstühle erhältlich. Faltstühle werden meist in einer Tasche verstaut und sind leicht zu transportieren. Dafür ist der Sitzkomfort etwas geringer, weil Gestänge und Stoff weniger Stabilität bieten.
Neben all den Tipps der Experten sollten Verbraucher stets das blaue TÜV SÜD-Oktagon sowie das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit beachten. Sie stehen für Qualität und bieten eine zusätzliche Entscheidungshilfe beim Kauf von Campingzubehör.
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Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 26.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de
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