Neben der Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und der eigenen Trainerrolle standen praktische Methoden, Fußballtrainingseinheiten und Workshops zu Teambuilding, Konfliktmanagement, Vertrauen oder Kommunikation auf der Agenda. „Fußballvereine sind Orte der Gemeinschaft, die den Kindern und Jugendlichen Werte erlebbar machen können. Im Rahmen der Fortbildung haben wir den Teilnehmenden spezifische Hinweise und Methoden zur Wertebildung im Nachwuchsfußball aufgezeigt“, erläutert Nico Kempf, stellvertretender Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger. Dabei stand insbesondere das Programm „Team-Up!“ der Bertelsmann Stiftung im Fokus. „Mit ‚TeamUp!´ können Trainerinnen und Trainer soziale Werte und Kompetenzen entwickeln. Das Gelernte kann direkt in die Mannschaftsführung und das Training integriert werden und so die Persönlichkeitsentwicklung der Spielerinnen und Spieler sowie ein faires, respektvolles Miteinander aktiv fördern“, betont Julia Tegeler, Projektmanagerin der Bertelsmann Stiftung.
Eine Trainingseinheit im Blindenfußball sowie spannende Talk-Runden mit Persönlichkeiten aus der Welt des Sports erweiterten den Horizont der Teilnehmenden. „Sepp Herberger verkörperte Werte wie Respekt, Disziplin und Zusammenhalt sind heute noch allgegenwärtig und enorm wichtig. Es macht mich stolz, dass wir mit dieser besonderen Lizenzfortbildung in der badischen Heimat von Sepp Herberger viele Trainerinnen und Trainer im Nachwuchsbereich erreichen, um seine Werte zu bewahren und seine Gedanken fortzuführen“, freute sich Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident und Präsident des Badischen Fußballverbandes.
Christian Eichner, Cheftrainer des Karlsruher SC, nahm gemeinsam mit Eiskunstläuferin Nathalie Weinzierl an einer Podiumsdiskussion teil und hob die Vorbildfunktion von Trainerinnen und Trainern im Breiten- und Spitzensport hervor: „Die Werte eines Trainers müssen auf und neben dem Platz erkennbar sein und authentisch gelebt werden. Ein respektvolles Verhalten gegenüber den eigenen oder den gegnerischen Spielern, dem Schiedsrichter oder auch den Fans ist enorm wichtig, um die Vorbildrolle zu erfüllen.“ Ganz wichtig für den Mannschaftserfolg sei auch die wertschätzende Kommunikation. „Mir ist es als Trainer wichtig, meine getroffenen Entscheidungen ehrlich und transparent den Spielern zu vermitteln“, so Eichner weiter. Die zweimalige Deutsche Meisterin im Eiskunstlauf Nathalie Weinzierl zeigte auf, dass der Fußball auch von Individualsportarten lernen kann. „Eigenverantwortung, Disziplin und Zielstrebigkeit sind für mich ganz wichtige Eigenschaften, um Erfolg zu erreichen. Für meine Leistung bin ich selbst verantwortlich. Ich habe manchmal den Eindruck, dass im Fußball beispielsweise bei der Fehleranalyse gerne mit dem Zeigefinger auf andere Menschen gezeigt wird.“
Von der Trainer-Fortbildung sollen am Ende insbesondere die Nachwuchsfußballerinnen und Nachwuchsfußballer in den Vereinen profitieren. Davon ist auch Dr. Anna-Lisa Schwarz, Geschäftsführerin der Werte-Stiftung, überzeugt: „Als Werte-Stiftung ist es unser Ziel, gerade auch jungen Menschen die Bedeutung von Werten für unsere Gesellschaft bewusst zu machen und damit Werte zu stärken. Dies klappt wunderbar über Jugendtrainer als Wertevorbilder. Daher sind wir sehr dankbar für unsere Kooperation im Rahmen der ‚Sepp-Herberger-Akademie‘.“
Professor Dr. Rolf Schwarz, Teilnehmer und Trainer beim SV Schriesheim, sah in der Veranstaltung einen deutlichen Mehrwert. „Die Wertebildung beginnt bei meiner eigenen Haltung. Ich bin dankbar, dass ich im Rahmen der Fortbildung das Bewusstsein für meine Werte weiter schärfen konnte.“ Die Verbindung zwischen Theorie und Praxis und die Alltagsintegration der vermittelten Inhalte seien Erfolgsfaktoren des Lehrgangs. „Es ist großartig, dass das Thema praxisnah und fußballspezifisch erläutert wurde“, so Schwarz weiter, der an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe lehrt.
Auf und neben dem Platz ist ein an Werten orientiertes Verhalten gefragt. Das wurde allen Teilnehmenden klar, die nach der dreitägigen Fortbildung mit zahlreichen Impulsen, Inspirationen und Eindrücken zurück in ihre Heimatvereine fuhren.
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