Heizungsgesetz im Chaos: Abstimmungsdebakel und verlangsamter Wandel zur Wärmepumpe
Nach dem Streit um das geplante Heizungsgesetz klagen die Wärmepumpenhersteller über einen Umsatzeinbruch und tief verunsicherte Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Auseinandersetzungen innerhalb der Ampel-Koalition um die Ausgestaltung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) wurden im Juni beigelegt. Die Grünen hatten ursprünglich strengere Regelungen zur Wärmewende und zum Einbau klimafreundlicher Heizungen angestrebt, konnten jedoch keine weitergehenden Regelungen durchsetzen.
Wärmepumpenhersteller droht die Krise: Unklare Zukunft und steigende Preise bremsen Markt
Doch dann scheiterte die Abstimmung im Bundestag, das vom Bundesverfassungsgericht durch einen Eilantrag Thomas Heilmann, einem Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, erwirkt wurde. Die Argumentation: Durch die kurze Zeit der Beratung könnten Abgeordneten sich nicht lange genug mit dem Heizungsgesetz beschäftigen, um Schwächen aufzuzeigen und Änderungen einzubringen. „Die Ampel ruiniert die Wärmewende mit einem Last-Minute-Gesetzespaket und einem verfassungswidrigen Verfahren“, stellte Heilmann nicht unzutreffend fest.
Die ungewisse Zukunft der Energiepreise verstärkt die Probleme der Wärmepumpenhersteller zusätzlich. Wenn Gas wieder billiger werden sollte, aber Strom teuer bleibt, entscheiden sich viele Menschen für den Einbau von Gasheizungen anstelle von Wärmepumpen. Eine wirkliche Förderung der Wärmepumpe erfordert ein angemessenes Preisverhältnis, das nicht viel größer als der Faktor 2,5 sein sollte. Die anhaltende Inflation belastet weiterhin die Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger. Obwohl die Energiepreise zuletzt stark gesunken sind, bleiben die Preise für Öl, Gas und Strom auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Laut dem Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) sind auch die Preise für Heizungen in Deutschland in den letzten beiden Jahren drastisch gestiegen.
Die Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen steigt, während der Absatz von Wärmepumpen dramatisch zurückgegangen ist. Die Hersteller haben in Erwartung der geplanten gesetzlichen Anforderungen bereits fünf Milliarden Euro investiert, um ab 2024 rund 500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr liefern und installieren zu können. Aufgrund der aktuellen politischen Situation wird dieser Prozess nun verlangsamt.
Der Zeitplan sieht vor, dass im Gebäudebestand zuerst die Kommunen bis spätestens 2028 eine kommunale Wärmeplanung ausarbeiten. Erst danach greift die Regelung, dass neue Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Diese unklare Zukunft und die fehlende Planungssicherheit führen dazu, dass die Industrie und das Handwerk Schwierigkeiten haben. Die Ankündigung, dass Menschen über 80 Jahre ihr Heizsystem nicht ändern müssen, hat zur Folge, dass einige Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt gar nichts unternehmen, während andere schnell noch ihre alte Gas- oder Ölheizung erneuern.
Ein Teil des Preisanstiegs spiegelt die Erhöhung der Rohstoff- und Energiekosten wider. Bereits vor einem Monat wurde über den Einbruch im Wohnungsbaumarkt berichtet, der auch durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) von Klimaschutz-Minister Robert Habeck, auch bekannt als Heizungsgesetz, vorangetrieben wurde.
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Die Unsicherheit und die steigenden Preise haben dazu geführt, dass die Aufträge für Wärmepumpen drastisch zurückgegangen sind. Im Durchschnitt stiegen die Preise für Heizungsanlagen im Jahr 2021 um etwa 25 Prozent und 28 Prozent im Jahr 2022. Luft-Wasser-Wärmepumpen verteuerten sich von durchschnittlich 20.000 Euro im Jahr 2021 auf 31.000 Euro in diesem Jahr. Die Preise für Pelletheizungen stiegen im gleichen Zeitraum von 27.000 auf 37.000 Euro an, und der Einbau einer Gas-Etagenheizung erhöhte sich von 6.000 auf 10.000 Euro.
Die Unsicherheit aufgrund der vorübergehenden Stoppung der Verabschiedung des GEG durch das Bundesverfassungsgericht hat zu einem Einbruch der Aufträge für Wärmepumpen geführt. Laut dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sind die Antragszahlen für Wärmepumpen in Bestandsgebäuden in diesem Jahr deutlich gesunken. Während im letzten Jahr noch monatlich 20.000 solcher Heizsysteme verbaut wurden, liegt die Zahl in diesem Jahr bei nur 7.000 bis 8.000 pro Monat.
Die Auftragsrückgänge im Wärmepumpenmarkt sind vergleichbar mit denen im Solaranlagenmarkt für Neubauten, die im Durchschnitt bei 80 Prozent liegen. Obwohl das Interesse nach wie vor besteht, werden momentan kaum konkrete Abschlüsse getätigt. Potenzielle Kunden warten ab und hoffen auf eine bessere Förderung. Die Bundesregierung beabsichtigte ursprünglich, zuerst das Heizungsgesetz zu beschließen und sich erst danach auf konkrete Fördermaßnahmen festzulegen.
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