Pro:
- Linderung von motorischen Symptomen: Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verwendung von Cannabis bei Parkinson-Patienten zu einer Verbesserung der motorischen Symptome, wie z.B. Steifheit, Zittern und Bewegungsverlangsamung, führen kann. Die in Cannabis enthaltenen Verbindungen, insbesondere Tetrahydrocannabinol (THC), können eine entspannende und muskelentspannende Wirkung haben.
[*]Verbesserung der Lebensqualität: Einige Patienten berichten von einer verbesserten Lebensqualität, einschließlich besserem Schlaf, reduzierter Schmerzen und einer Verringerung von Depressionen und Angstzuständen, nachdem sie Cannabis verwendet haben.
[*]Neuroprotektive Wirkung: Es gibt Hinweise darauf, dass Cannabinoide, wie THC und Cannabidiol (CBD), eine neuroprotektive Wirkung haben könnten, was bedeutet, dass sie möglicherweise die Degeneration von Nervenzellen im Gehirn verlangsamen oder hemmen könnten. Dies könnte potenziell den Fortschritt der Parkinson-Krankheit verlangsamen.
Contra:
Bei der Verwendung von Cannabis zur Behandlung von Parkinson können verschiedene Nebenwirkungen auftreten.
- Kognitive Beeinträchtigung: Cannabis kann vorübergehende kognitive Beeinträchtigungen verursachen, wie z.B. Gedächtnisprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und verlangsamtes Denken. Diese Nebenwirkungen können insbesondere bei höheren THC-Konzentrationen auftreten.
[*]Schwindel und Benommenheit: Cannabis kann Schwindelgefühle und Benommenheit verursachen, insbesondere wenn die Dosierung hoch ist oder der Patient empfindlich darauf reagiert. Dies kann das Gleichgewicht und die Koordination beeinträchtigen und das Sturzrisiko erhöhen.
[*]Mundtrockenheit: Cannabis kann zu Mundtrockenheit führen, da es die Speichelproduktion verringern kann. Dies kann unangenehm sein und das Risiko von Karies oder anderen Mundproblemen erhöhen.
[*]Blutdruckabfall: Cannabis kann zu einem vorübergehenden Blutdruckabfall führen, insbesondere wenn eine höhere Dosis verwendet wird. Bei Parkinson-Patienten, die bereits mit niedrigem Blutdruck zu kämpfen haben, kann dies zu Schwindel oder Ohnmacht führen.
[*]Psychische Nebenwirkungen: Bei einigen Personen kann Cannabis psychische Nebenwirkungen auslösen, wie z.B. Angstzustände, Paranoia oder Stimmungsveränderungen. Menschen mit einer Vorgeschichte von psychischen Erkrankungen sollten besonders vorsichtig sein.
Parkinson-Patienten, die Cannabis verwenden möchten, sollten dies nur in Absprache mit ihrem Arzt tun. Der Arzt kann über mögliche Nebenwirkungen informieren, die individuelle Verträglichkeit beurteilen und bei Bedarf die Dosierung anpassen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Art des verwendeten Cannabis (z.B. Sorte, THC- und CBD-Gehalt) die Wahrscheinlichkeit und Schwere der Nebenwirkungen beeinflussen kann.
Die Studienlage:
Es sind weltweit zahlreiche Studien am Laufen,d ie die Wirkung von Cannabis bei Parkinson untersuchen.
Diese zitierten Studien dienen nur als Beispiele und repräsentieren nicht den gesamten Umfang der Forschung zu diesem Thema.
Wir werden deshalb im Parkinson Journal regelmäßig die aktuelle Studienlage beleuchten.
Die oben genannten Vorteile von Cannabis gehen im Wesentlichen auf 3 Studien zurück:
- Linderung von motorischen Symptomen: Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie mit dem Titel „Cannabinoids for the Treatment of Movement Disorders“ wurde 2007 im Journal of Clinical Psychopharmacology veröffentlicht. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Cannabinoide (einschließlich THC) bei einigen Parkinson-Patienten die motorischen Symptome verbessern könnten, aber weitere Forschung erforderlich sei.
[*]Verbesserung der Lebensqualität: Eine Studie mit dem Titel „Cannabis for the Treatment of Parkinson’s Disease“ wurde 2020 in der Zeitschrift Neurotherapeutics veröffentlicht. Die Autoren berichteten, dass einige Patienten, die Cannabis zur Behandlung von Parkinson verwendeten, eine verbesserte Lebensqualität, einschließlich besserem Schlaf und reduziertem Schmerzempfinden, berichteten.
[*]Neuroprotektive Wirkung: Eine Überprüfung von Studien zum Thema „Cannabinoids in Parkinson’s Disease“ wurde 2017 im Journal of Neurochemistry veröffentlicht. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass präklinische Studien vielversprechende Hinweise auf eine mögliche neuroprotektive Wirkung von Cannabinoiden bei Parkinson liefern, aber weitere Untersuchungen erforderlich seien.
Hier sind einige Links, die weitere Informationen über die Wirkung und Nebenwirkungen von Cannabis bei Parkinson-Patienten bieten:
- Parkinson’s Foundation: Cannabis and Parkinson’s Disease: https://www.parkinson.org/…
- Medical News Today: Parkinson’s disease and cannabis: What is the evidence? https://www.medicalnewstoday.com/articles/319622
- European Journal of Pain: Cannabinoids for the treatment of movement disorders: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30129257/
Eine qualifizierte Suchanfrage bei Google ergibt 384.000 Treffer. Wie immer beí Google ist es besonders für den Laien schwierig, die Seriosität abzuschätzen.
Gleichwohl kann man von der Reihenfolge der Trefferliste zumindest Rückschlüsse auf die Relevanz des jeweiligen Artikels zum Thema „Cannabis-vor und Nachteile“ herleiten.
Das Parkinson Journal, vor drei Jahren als Blog des selbst an Parkinson erkrankten Jürgen Zender ins Leben gerufen, ist mittlerweile eine einzigartige Sammlung von Informationen und Tools rund um das Thema Morbus Parkinson geworden. Seine zahlreichen Beiträge (Texte, Videos, Ratgeber, Verzeichnisse oder Podcasts ), geschrieben oder produziert von namhaften Autoren oder Betroffenen selbst, sind über die Jahre zum Wegbegleiter vieler Betroffener, Angehöriger und Ratsuchender geworden. Wenn der Trend so bleibt, wie er sich bereits heute abzeichnet, werden das Parkinson Journal in diesem Jahr erstmals über 200.000 Seitenaufrufe erleben und auf Instagram die 7.000 Follower Marke überschreiten.
Es wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 10 % der Parkinson-Kranken in Selbsthilfegruppen organisiert sind oder zumindest gelegentlich deren Angebote nutzen.
Das sind 40.000 von 400.000 Erkrankten. Es ist eines unserer Ziele, diese Zahl dauerhaft und stetig zu erhöhen, denn der Austausch mit „Leidensgenossen“, das reichhaltige Informationsangebot, die neu entstehenden Freundschaften, Sportarten, die man plötzlich (wieder) für sich entdeckt, die selbstgewählte Isolation, die man verlässt … all das sind gute Gründe, sich einer der zahlreichen Selbsthilfegruppen anzuschließen. Neben Beiträgen aus und über die Szene hilft uns dabei maßgeblich unser Verzeichnis der Parkinson-Selbsthilfegruppen und der Parkinson-Event-Kalender.
Für alle anderen, die noch nicht bereit sind, sich zu öffnen, wollen wir weiterhin ein Fenster zur Parkinson-Welt sein, deren Bewohner sie ohne eigenes Zutun geworden sind, und sie mit Wertschätzung und mit Herz und Verstand informieren.
Das zweite Ziel, das uns sehr am Herzen liegt, ist das Bewusstsein für Bewegung als eine der wenigen erfolgversprechenden, nicht medikamentösen Therapien zu schärfen. Immer mehr Studien zeigen, dass Sportarten wie Tischtennis, Nordic Walking, selbst Boxen einen positiven Einfluß auf die Symptomatik und Progredienz der bisher unheilbaren Krankheit haben.
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