Landesjugendring fordert verstärkte Investitionen in den ÖPNV für eine gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen

Der Landesjugendring setzt sich für nachhaltige Mobilität von jungen Menschen ein und betont die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für ihre gesellschaftliche Teilhabe. Insbesondere für junge Menschen, die (noch) keinen Führerschein besitzen, ist der ÖPNV von großer Bedeutung. Der Landesjugendring Niedersachsen unterstreicht die Dringlichkeit einer besseren Ausstattung des ÖPNV und appelliert an die Verantwortlichen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und innovative Lösungen anzubieten.

Eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-, und Raumforschung kommt zu dem Ergebnis, dass Niedersachsen über den drittschlechtesten ÖPNV im Bundesgebiet verfügt. Die Defizite werden dabei vor allem im ländlichen Raum sichtbar, hier haben teilweise weniger als die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu einem sogenannten ÖPNV-Basisangebot, das bedeutet, dass sich eine Bushaltestelle im Umkreis von 600 Metern um ihren Wohnort befindet oder die nächste Bahnhaltestelle maximal 1,2 Kilometer entfernt ist. Um eine angemessene Mobilität zu gewährleisten, sollten Busse und Bahnen mindestens zehn Mal am Tag pro Richtung fahren und das auch außerhalb der Schulzeiten.

Regina Gehlisch, Vorstandssprecherin des Landesjugendrings, betont: „Es ist inakzeptabel, dass junge Menschen, insbesondere in ländlichen Gebieten, aufgrund unzureichender Mobilitätsmöglichkeiten von Bildungs- und Freizeitangeboten ausgeschlossen sind. Der ÖPNV muss dringend verbessert und ausgebaut werden, um jungen Menschen eine faire Chance auf gesellschaftliche Teilhabe zu geben.“

Oliver Ohm, Vorstandssprecher des Landesjugendrings, ergänzt: „Die aktuellen Daten zeigen, dass Deutschland beim Ausbau des ÖPNV nicht ausreichend vorankommt. Wir fordern Bund und Länder auf, eine Angebotsoffensive für den ÖPNV in ganz Deutschland zu starten, um die Mobilität junger Menschen sicherzustellen und nachhaltige Verkehrsalternativen zu fördern.“

Der Landesjugendring begrüßt innovative Lösungen, die den Bedürfnissen junger Menschen im Bereich der Mobilität gerecht werden. Als ein Beispiel hierfür könnte ein Jugendbus dienen, der bereits in einzelnen Kommunen getestet wird. Dieser bringt junge Menschen auf Anruf kostenlos von Haltestelle zu Haltestelle und ergänzt so den lückenhaften ÖPNV im ländlichen Raum. Der Landesjugendring fordert daher die Verantwortlichen auf, solche innovativen Mobilitätskonzepte zu prüfen und bei Erfolg auszuweiten, um die gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen zu stärken und eine nachhaltige Mobilität zu fördern.

Der Landesjugendring setzt sich weiterhin aktiv für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität ein und dafür, dass die Bedürfnisse junger Menschen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs angemessen berücksichtigt werden.

Über den Landesjugendring Niedersachsen e.V.

Der Landesjugendring Niedersachsen e.V. ist der Zusammenschluss der 19 landesweit organisierten niedersächsischen Jugendverbände. Er vertritt die Interessen von ca. 80 einzelnen Jugendverbänden und etwa 200 kommunalen Jugendringen sowie die Interessen der jungen Menschen in Niedersachsen. Ferner unterstützt der LJR das ehrenamtliche Engagement von 50.000 Jugendleiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit in Niedersachsen.

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