„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Prof. Josef Penninger eine herausgehobene Forscherpersönlichkeit als neuen Wissenschaftlichen Geschäftsführer des HZI gewinnen konnten. Er wird die Internationalisierung und wissenschaftliche Profilierung des Zentrums weiter vorantreiben. Mit Prof. Penninger können wir einen starken Impulsgeber für die Forschung zurück nach Europa und Deutschland holen. Der Forschungsstandort Deutschland gewinnt dadurch weiter an Attraktivität“, sagt Prof. Veronika von Messling, Ministerialdirektorin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und Aufsichtsratsvorsitzende des HZI.
Am HZI wird grundlegend zu bakteriellen und viralen Krankheitserregern, dem Immunsystem und der Immunabwehr sowie zu neuen Wirkstoffen geforscht, um das Verständnis von Infektionen immer weiter zu vertiefen. An insgesamt sechs Standorten in Braunschweig, Hannover, Hamburg, Greifswald, Saarbrücken und Würzburg erarbeiten über 800 Wissenschafterinnen und Wissenschaftler spezialisierte Lösungen für Diagnose, Therapie und die Prävention von Infektionskrankheiten sowie für die Impfstoffentwicklung. Die international anerkannte Forschung des HZI verfolgt einen translationalen Ansatz, der immer die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse bis hin zu neuartigen Therapiemöglichkeiten im Blick hat.
„Wir heißen Josef Penninger ganz herzlich in der Helmholtz-Gemeinschaft willkommen und wünschen ihm für seine neuen Aufgaben am HZI gutes Gelingen“, sagt Prof. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Seine Expertise in der Genetik und Molekularbiologie und seine große internationale Erfahrung sind exzellente Voraussetzungen, um die Gesundheitsforschung innerhalb von Helmholtz zu stärken. Mit seinen ehrgeizigen Plänen wird Josef Penninger die Brücke von exzellenter Grundlagenforschung in die medizinische Anwendung aktiv mitgestalten.“
Interdisziplinarität und die Möglichkeit, Forschung mit direktem Nutzen für die Menschen zu verbinden, ist eine der Motivationen von Josef Penninger, sich in Deutschland zu engagieren: „Ich freue mich sehr über die neuen Herausforderungen und Möglichkeiten am HZI. Das HZI ist ein großartiger Ort für die Erforschung der Infektionsbiologie mit exzellenten Wissenschaftlern und einer gut aufgestellten Organisation. Jetzt ist es an der Zeit, den nächsten Schritt zu machen – das HZI als das beste internationale Zentrum für Infektionsforschung in der Welt zu positionieren. Um diese Vision zu verwirklichen, schaffen wir auch mehrere neue Forschungsstellen, über die wir das HZI mit den besten jungen Köpfen aus der ganzen Welt auffrischen. Außerdem werden wir ein einzigartiges Programm für Technologiefachkräfte entwickeln, um Deutschland zu einem weltweit führenden Standort für Forschungsinnovationen in der Infektionsbiologie zu machen, der das Potenzial hat, radikal neuartige und personalisierte Therapien zu entwickeln und auch neue Unternehmen zu gründen."
Christian Scherf, seit 1. Januar 2023 Administrativer Geschäftsführer des HZI, freut sich sehr auf die enge Zusammenarbeit mit Josef Penninger im HZI-Management: „Wir begrüßen mit Josef Penninger einen exzellenten Wissenschaftler und großartigen Botschafter der Wissenschaften, der über umfangreiche internationale Erfahrungen beim Aufbau und der Leitung von erstklassigen Instituten in Europa und Nordamerika sowie über langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit großen Pharmaunternehmen und Start-ups verfügt. Ich bin überzeugt, dass er die Zukunft der Infektionsforschung am HZI und in Deutschland stark vorantreiben und neue Perspektiven entwickeln wird.“
Außerdem wurde Josef Penninger als Professor für Präzisionsmedizin an die Medizinische Universität Wien berufen, wodurch sich neue Chancen und Synergien für die wissenschaftliche Zusammenarbeit bieten und der Wirkungsgrad der Helmholtz-Gemeinschaft unmittelbar auf andere EU-Länder ausgeweitet wird.
Über Josef Penninger
Josef Penninger wurde am 5. September 1964 in Gurten, Oberösterreich, geboren. Nach dem Medizinstudium an der Universität Innsbruck startete er seine wissenschaftliche Karriere an der University of Toronto, Kanada, bis er 2002 das Institut für Molekulare Biotechnologie IMBA – ein Forschungsinstitut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien – als leitender Direktor gründete. 2018 kehrte er nach Kanada zurück, wo er als Canada 150 Chair die Leitung des Life Sciences Institute der Universität von British Columbia übernahm. Zum 1. Juli 2023 übernimmt er die wissenschaftliche Geschäftsführung des HZI in Braunschweig.
Seit 1995 hat Josef Penninger mehrere Forschungsförderungen in der EU und in Nordamerika erhalten, darunter einen C150 Canada Research Chair in Functional Genetics, einen Innovator Award aus den USA, einen EU Excellence Grant, sowie einen ERC Advanced Grant.
Josef Penninger führt eine lange Liste von Auszeichnungen und Ehrungen. Zu diesen gehören unter anderem der renommierte Ernst-Jung-Preis für Medizin, der Descartes-Preis (die höchste europäische Auszeichnung) und der Wittgenstein-Preis, der oft als der „österreichische Nobelpreis“ bezeichnet wird. 2015 wurde er auf Platz 11 der einflussreichsten Vordenker im deutschsprachigen Raum gelistet. Darüber hinaus war Penninger bereits zweimal unter den Top 10 der meistzitierten Wissenschaftler weltweit, trägt einen Ehrenprofessoren-Titel der chinesischen Universität Qingdao und ist Träger des österreichischen Verdienstkreuzes.
Ausgewählte Stationen von Josef Penninger
ab 1.7.2023 Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung, Braunschweig
2018 – 2023 Direktor des Life Sciences Institute der University of British Columbia, Kanada
2018 – 2023 Ordentlicher Professor am Department of Medical Genetics, University of British Columbia, Kanada
2002 – 2018 Gründungsdirektor des Instituts für Molekulare Biotechnologie IMBA (Forschungsinstitut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien)
seit 2002 Ordentlicher Professor für Immunologie, Universität Toronto, Kanada
Wissenschaftler:innen am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen in Braunschweig und an anderen Standorten in Deutschland bakterielle und virale Infektionen sowie die Abwehrmechanismen des Körpers. Sie verfügen über fundiertes Fachwissen in der Naturstoffforschung und deren Nutzung als wertvolle Quelle für neuartige Antiinfektiva. Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) betreibt das HZI translationale Forschung, um die Grundlagen für die Entwicklung neuartiger Therapien und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten zu schaffen. www.helmholtz-hzi.de
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