- Alles im Zeit- und Kostenplan
- Mehr als Stadtbahn
In Freiburg geht es beim Ausbau des Stadtbahnnetzes weiter zügig voran. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit ist der Linienverkehr in der Waldkircher Straße am 14. Juni aufgenommen worden. Die neue Strecke der Stadtbahnlinie 2 ersetzt dabei die maroden Gleise in der Komturstraße durch einen eigenen, begrünten Gleiskörper und zwei barrierefreie Haltestellen. Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs mit rund 4000 Einwohnerinnen und Einwohnern und seinen ebenso vielen Arbeitsplätzen wird durch die Stadtbahn nun deutlich besser erschlossen.
Martin Horn, Oberbürgermeister von Freiburg betont beim offiziellen Eröffnungstermin, dass der Ausbau des Stadtbahnnetzes Teil des Konzepts zum Erreichen der ambitionierten CO2-Reduktionsziele ist. Stephan Bartosch, VAG-Vorstand, sagt, dass die Baustelle trotz krisenbedingter Hürden planmäßig und im Kostenrahmen umgesetzt werden konnte. VAG-Vorstand Oliver Benz sieht die Stadtbahn als Rückgrat des Mobilitätskonzepts für das Quartier und hebt zusätzliche Angebote wie den "Abholservice per Telefon" (AST) und die Mobilitätsberatung für Unternehmen hervor. Staatssekretärin Elke Zimmer würdigt den neuen Streckenabschnitt und bezeichnet den Landeszuschuss als „sinnvolle Investition in die Lebensqualität der Freiburger Bürgerinnen und Bürger“. Die Gesamtbaukosten von etwa 19,4 Millionen Euro werden durch Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg in Höhe von etwa 10,6 Millionen Euro und rund 8,8 Millionen Euro der Stadt und der VAG finanziert. Alles wurde im geplanten Zeit- und Kostenrahmen verwirklicht.
Die Trasse wurde von den Fachleuten des Garten- und Tiefbauamts „in der Schwerachse der Bebauung“ angelegt, sodass auch die Anwohnerinnen und Anwohner der Komturstraße nur geringfügig längere Wege zur nächsten Haltestelle haben. Sozusagen „in einem Aufwasch“ wurden zudem die unterirdischen Leitungen sowie alle Verkehrsräume in der Waldkircher Straße neu geordnet und ein Teilstück der Rad-Vorrang-Route FR 3 verwirklicht.
Oberbürgermeister Martin Horn betont die Bedeutung des Projekts, „Wir brauchen einen attraktiven Öffentlichen Nahverkehr, um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Mit der Eröffnung in der Waldkircher Straße kann nun ein weiteres Kapitel für den Ausbau des Stadtbahnnetzes abgeschlossen werden. Hier ist mehr passiert als nur eine reine Gleiserneuerung – wir haben in die wesentliche Verbesserung der klimafreundlichen Verkehrsinfrastruktur unserer Stadt investiert. Die Menschen im Güterbahnhofareal werden optimal angeschlossen und die Haltestellen sind modern sowie barrierefrei ausgebaut. Das war bisher in der Komturstraße nicht der Fall. Parallel werden die Bedingungen für den Radverkehr entlang dieser wichtigen Achse stark verbessert. Und der Ausbau des Stadtbahnnetzes wird auch in den kommenden Jahren konsequent weitergehen. Für die Förderung des Landes bei dem Projekt sind wir dankbar, zukunftsgerichteter Verkehr gelingt nur gemeinsam, und wir Städte brauchen hierfür weitere finanzielle Unterstützung für die notwendigen Investitionen.“
Die Stadtbahn in der Waldkircher Straße wird überwiegend auf eigenem Gleiskörper geführt. Lediglich zwischen der Karlsruher Straße und der Zähringerstraße reicht der Platz nicht aus – hier teilen sich Stadtbahn und Autos die Fahrstreifen. Das grüne Rasengleis sieht nicht nur schick aus, sondern schluckt auch Lärm und Vibrationen, außerdem kann Regenwasser versickern. Die beiden neuen Haltestellen „Zollhallenplatz“ und „Eugen-Martin-Straße“ sind selbstverständlich nach neuestem Standard barrierefrei. Neu für Freiburg sind die beiden Kreisverkehre mit mittig geführter Stadtbahntrasse. VAG-Vorstand Stephan Bartosch fasst das Entstandene zusammen: „Was vor rund zweieinhalb Jahren mit ersten Arbeiten rund um die Brücke über den Roßgäßlebach begann, konnte jetzt mit letzten Arbeiten an der Oberleitung und an der Steuerungstechnik beendet werden: Mit Betriebsbeginn am 14. Juni ist die Stadtbahn in der Waldkircher Straße planmäßig in Betrieb gegangen, trotz mancher Hürden aufgrund von Corona- und Energiekrise. Der neue Streckenabschnitt der Stadtbahnlinie 2 auf einem eigenen, begrünten Gleiskörper und zwei barrierefreien Haltestellen verbessert die Anbindung an den ÖPNV für das sich rasch entwickelnde ehemalige Güterbahngelände. Zudem wurden der Knotenpunkt an der Hornusstraße und die Wendeanlage verkehrlich verbessert und barrierefrei ausgebaut.“
Eine sehr gute Erschließung des Güterbahnhofareals durch die Stadtbahn ist wichtig, um möglichst vielen dort wohnenden oder arbeitenden Menschen eine attraktive Alternative zum Auto anbieten zu können. VAG-Vorstand Oliver Benz erläutert das Mobilitätskonzept: „Mit der Stadtbahn in der Waldkircher Straße wird die Erschließung des Stadtteils Brühl-Beurbarung, insbesondere aber auch des städtebaulichen Entwicklungsgebiets auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal, auf eine neue Ebene gehoben. Die Stadtbahn als Rückgrat des Mobilitätskonzeptes für das Quartier wird ergänzt durch vier weitere Frelo-Stationen (unter anderem an der Lokhalle und am Zollhallenplatz) und zusätzliche Fahrradabstellanlagen.
Das Neubauareal wird von der VAG überdies zusätzlich auch noch durch einen „Abholservice per Telefon“ (AST) erschlossen. Für Firmen im Güterbahnhofareal bietet die VAG eine Mobilitätsberatung an, um beim Umstieg auf nachhaltige Mobilität zu unterstützen. (Kontakt: mobilitätsberatung@vagfr.de)
Staatssekretärin Zimmer: "Das Land Baden-Württemberg unterstützt mit der Förderung den Ausbau des ÖPNV in Freiburg weiter umfänglich. Unser Ziel ist es, die Qualität des Angebots insgesamt zu verbessern, und dazu gehören Investitionen in neue, attraktiv gestaltete Strecken und Haltestellen. Damit können wir noch mehr Menschen für den ÖPNV gewinnen. So treiben wir die Mobilitätswende voran und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz."
Mehr als Stadtbahn
Angestoßen durch den Stadtbahnbau wird gleichzeitig auch der komplette Straßenzug neu gestaltet. Mit einem Abschnitt der Rad-Vorrang-Route FR 3 wird es hier künftig zeitgemäße 1,80 bis 2 Meter breite Radfahrstreifen geben, die zusätzlich einen Sicherheitstrennstreifen zu den längs angeordneten Parkplätzen erhalten. Die Kreuzungen werden mit Kreisverkehren ausgestattet, die den Verkehrsfluss sicherer und gleichmäßiger machen. Profitieren von der Umgestaltung werden auch Menschen, die im Viertel zu Fuß unterwegs sind.
Die Zahl der Querungsmöglichkeiten, sei es per Zebrastreifen oder mit Ampel geregelt, steigt zwischen Neunlindenstraße von null auf fünf. Für den Autoverkehr ändert sich nicht viel. Die Waldkircher Straße ist und bleibt eine wichtige Hauptverkehrsstraße. Neu sind aber die beiden Kreisverkehre an der Neunlindenstraße und an der Kaiserstuhlstraße. Hier rechnen die Planungsfachleute mit einem insgesamt flüssigeren Verkehrsablauf. Das gesamte Konzept wurde mit einer Verkehrssimulation untersucht. Ergebnis ist, dass ein Fahrstreifen pro Richtung plus Abbiegefahrstreifen ausreicht, um den Autoverkehr flüssig zu bewältigen.
Hinweis: Ein von der VAG selbst produziertes Video einer Straßenbahnfahrt auf dem neuen Streckenabschnitt und mit Hintergrundinformationen finden Sie auf dem Youtube-Kanal der VAG unter: https://youtu.be/ONfTbvrs8xs Das Video kann gerne verlinkt werden.
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