Nicht zumutbar vor allem für gewerbliche Mitarbeiter am Bau
„Dass beispielsweise ein Maurer, Betonbauer oder Zimmerer mit knapp 70 Jahren noch irgendwo bei Wind und Regen hoch oben auf einem Gerüst herumturnen soll, kann sich nur jemand ausdenken, der Zeit seines Lebens an einem Schreibtisch gearbeitet hat und noch nie eine solche Tätigkeit selbst ausgeführt hat“, entgegnet Gilka aktuellen Forderungen, das Renteneintrittsalter noch weiter zu erhöhen. „Solche Konstellationen sind unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht zumutbar“, stellt er klar. Darüber hinaus würde das auch das Unfallrisiko auf Baustellen drastisch erhöhen. „Es ist doch nachvollziehbar, dass ein 70-Jähriger in der Regel nicht mehr so trittsicher ist wie ein 40-Jähriger“, erläutert Gilka. Nicht alle Berufe würden es den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ermöglichen, bis zu einem solchen Lebensalter zu arbeiten. Insbesondere Menschen in körperlich anstrengenden Berufen wie zum Beispiel gewerblich Arbeitnehmende in der Bauwirtschaft oder solche mit niedrigeren Einkommen würden besonders unter einer längeren Arbeitszeit leiden. „Die Kluft zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Schichten würde damit noch größer werden“, warnt der Verbandsvertreter vor einer zunehmenden sozialen Ungleichheit.
Alternativen gefragt – individuelle Leistungsfähigkeit muss berücksichtigt werden
Eine generelle Erhöhung des Renteneintrittsalters hält die BVMB insoweit nicht für eine geeignete Lösung für die Herausforderungen des demographischen Wandels und die Finanzierung des Rentensystems. „Das ist zu kurz gesprungen. Eine Erhöhung ist für viele nicht körperliche Tätigkeiten denkbar, aber gerade für die körperlich belastenden Tätigkeiten am Bau, braucht es flexible Alternativen“, regt Gilka an. Darüber hinaus sollten alle Berufsgruppen in die Rentenkasse einzahlen, um ein solidarisches Miteinander zwischen den Generationen zu gewährleisten. „Wir sehen keinen Grund, warum Beamte als bedeutende Gruppe in der Gesellschaft nicht auch mit einer Einzahlung in die Rentenkasse solidarisch zur Stabilität und Funktionalität des Staates beitragen sollten“, hinterfragt er das bisherige System kritisch. Würden Beamte ebenfalls Beiträge zur Rentenversicherung leisten, würde sich das Gesamtvolumen der Einzahlungen erhöhen und die Rentenkasse entlasten. „Das ist besonders relevant in Zeiten des demographischen Wandels, wie wir ihn aktuell erleben, in der die Zahl der Rentenempfänger im Verhältnis zu den Beitragszahlern steigt“, so Gilka weiter.
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