Der Lohfert-Preis 2023 geht an das Projekt „Charité PROM Rollout–Integration der Patient:innenperspektive in die Routineversorgung" der Charité – Universitätsmedizin Berlin unter Federführung des Charité Center for Patient-Centered Outcomes Research. Der mit 20.000 Euro dotierte Förderpreis wird zum elften Mal vergeben. Schirmherrin ist Dr. Regina Klakow-Franck, stellv. Leiterin des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG). Die Preisverleihung und Vorstellung des Preisträgerprojekts findet am 19. September 2023 im Rahmen des Hamburger Gesundheitswirtschaftskongresses statt.
Erfassung der Patientenperspektive verbessert nachhaltig die Behandlungs- und Lebensqualität
Dr. Andreas Tecklenburg, Sprecher der Jury, lobt das Projekt: „Das Projekt zeigt eindrücklich, wie die Charité als großes Unternehmen Patient:innen und deren Einschätzung zu ihrer Erkrankung wertschätzt, systematisch erfasst und auswertet. Damit rückt die Perspektive der Patient:innen und deren Blick auf die Behandlungsqualität mehr in den Vordergrund der Versorgung. So steigt die Adhärenz und damit Nachhaltigkeit der Behandlung. Auch im Hinblick auf die Anwendbarkeit ist das Projekt vorbildlich: Die PROMs an der Charité sind für alle Patient:innen anwendbar und dank Integration in das Klinik-Informations-System in alle Bereiche skalierbar.“
Über das Projekt
Die strukturierte Erfassung der Gesundheit aus der Perspektive der Patient:innen ist ein zentrales Element moderner Gesundheitsanbieter. Das Projekt „Charité PROM-Rollout“ strebt die flächendeckende Erfassung der selbst-berichteten Gesundheit bei allen Patient:innen der Charité in der Routineversorgung an. Durch die regelmäßige Erfassung von PROMs soll nicht nur die Kommunikation zwischen dem medizinischen Personal und den Patient:innen verbessert, sondern generell die patientenorientierte medizinische Behandlung an der Charité gefördert werden, um für die Patient:innen eine bessere Gesundheitsversorgung und höhere Ergebnis- sowie Lebensqualität zu erreichen. Die routinemäßige PROM-Erhebung wird bereits u.a. im Brustzentrum der Klinik für Gynäkologie, den Einrichtungen des Wirbelsäulenzentrums, im Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, in der Klinik für Urologie und der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik an der Charitéumgesetzt und derzeit in weiteren Kliniken und Abteilungen eingeführt.
Projektbeteiligte und Förderung
Die standardisierte Erfassung des subjektiv erlebten Gesundheitszustands mithilfe von Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) in Fragebogenform steht im Fokus der Patient:innennutzenorientierung der Strategie Charité 2030. Das Projekt wird vom Charité Center for Patient-Centered Outcomes Research (PD Dr. Felix Fischer, Dr. Andrea Figura, Claudia Hartmann, Dr. Christoph Paul Klapproth, PD Dr. Maria Karstens, Dr. Alizé Rogge, Prof. Dr. Matthias Rose) gemeinsam mit den Kliniken und im Auftrag des Vorstands für Krankenversorgung der Charité (Prof. Dr. Martin E. Kreis, Nadine Gajewski) umgesetzt.
Lobende Erwähnungen
Neben dem Lohfert-Preis 2023 werden folgende Projekte von der Jury lobend erwähnt:
Helferportal – Integrative niedrigschwellige Versorgungsstrukturen als Ergänzung zur professionellen ambulanten Pflege, Helferportal GmbH & Co. KG, Ansprechpartner Thomas Oeben
PINK!– Brustkrebspatientinnen digital rundum besser versorgen, PINK gegen Brustkrebs GmbH & Brustzentrum der LMU München, Ansprechpartnerin Prof. Dr. med. Pia Wülfing
ZUKE Green – Deutschlands größte digitale Nachhaltigkeitscommunity, Zukunft Krankenhaus-Einkauf GmbH (ZUKE), Ansprechpartner Stefan Krojer
Zum Lohfert-Preis
Der Lohfert-Preis wird seit dem Jahr 2012 mit dem Ziel ausgeschrieben, innovative Projekte zur Verbesserung der Patientensicherheit und -orientierung zu fördern. Das Ausschreibungsthema des diesjährigen Lohfert-Preises lautete: "Medizin neu denken – Zukunftsfähige Konzepte für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung". Gesucht wurden Projekte, die Dimensionen der Nachhaltigkeit in der Gesundheitsversorgung adressieren. Der Preisträger 2023 wurde von der unabhängigen, hochkarätig besetzten Jury aus 58 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt.
Die Christoph Lohfert Stiftung setzt sich für Qualität und Patientenorientierung in der medizinischen Versorgung ein. Ziel ist es, Methoden und Projekte in der Medizin zu unterstützen, die den Menschen, seine Bedürfnisse und Interessen in den Mittelpunkt des medizinischen Handelns rücken. Vorstandsvorsitzender der Stiftung ist Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski, ML FRCA FESAIC Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Frankfurt.
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