„Wir können es uns nicht leisten, an der Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu sparen – weder gesellschaftlich noch finanziell“, erklärt Christiane Völz, Vorstandsvorsitzende von FHK. „Trotz-dem begnügt sich Deutschland damit, bestenfalls punktuell in Prävention zu investieren.“ So urteilte kürzlich auch der Europarat, Deutschland habe „weder einen strategischen Rahmen noch gemeinsame Grundsätze und Ziele für die Präventionsarbeit“.
Häufig setzen präventive Maßnahmen zudem erst an, wenn Gewalt bereits stattgefunden hat – z.B. in Form von Täterarbeit oder Hochrisiko-Management. Gewalterlebnisse und Grenzüberschreitungen sind für Frauen jedoch zunehmend früh Teil der Normalität, insbesondere online. Schon Mädchen im Grundschulalter erhalten ungefragt Bilder mit sexualisiertem Inhalt (vgl. FHK-Fachinformation, Inter-view S.32). „Prävention muss entsprechend dort ansetzen, wo sie tatsächlich noch vorbeugend wirken kann und möglichst viele möglichst früh erreicht – an Schulen, in Kitas, in der pädagogischen Ausbil-dung. Auch in der Öffentlichkeit müssten Rollenbilder und Strukturen, die Gewalt begünstigen, stärker zum Thema werden“, fordert Völz. „Das ist der nachhaltigste Gewaltschutz, den wir leisten können. Was wir heute in evidenzbasierte, fachlich informierte Prävention investieren, sparen wir später um ein Vielfaches in den Folgekosten von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein.“
Die FHK-Fachinformation versammelt zahlreiche Beiträge von Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis und ist hier kostenfrei online abrufbar.
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