Potsdamer Tanztage: THE PRETTY THINGS von Catherine Gaudet (Montreal)

 

Potsdamer Tanztage
THE PRETTY THINGS
Catherine Gaudet (Montreal)
Mi 31. Mai + Do 01. Juni / fabrik Potsdam

Fünf Körper bewegen sich im Rhythmus eines Metronoms. Ihre mechanischen Gesten werden endlos wiederholt, die Maschine spielt verrückt und verlangt ihre absolute Gehorsamkeit. Die Choreografin Catherine Gaudet sucht nach einem Raum in den Körpern, wo die Sehnsüchte trotz der Last der Enge wiedergeboren werden können.
Catherine Gaudet interessiert sich für die subtilen Verwandlungen des Körpers, die durch die Zweideutigkeit unserer Existenz hervorgerufen werden. Sie betrachtet ihre choreografische Arbeit als eine Studie über den unbewussten und schwer fassbaren Aspekt des menschlichen Seins, in der Hoffnung, das zu enthüllen, was verborgen ist. Sie entwickelt eine Körperlichkeit, bei der der Körper zu einem Resonanzraum für komplexe und widersprüchliche Empfindungen wird, die unter der Oberfläche brodeln. Ihre choreografische Sprache ist mit subtilen Veränderungen der Muskelspannung verwoben, die überlappende Zustände, Ideen und Impulse offenbaren. In ihrer choreografischen Arbeit ist der Körper Empfänger und Übermittler unsichtbarer Kräfte, Zeuge einer persönlichen und zugleich universellen Existenzgeschichte: Der rohe Aspekt der körperlichen Zustände verschmilzt mit der Präzision der Linien und entwickelt sich im Gleichschritt mit einer fein gewebten choreografischen Partitur. Die Tänzer:innen, die ihre Werke aufführen, stellen sich der Herausforderung, die sich aus der präzisen Kontrolle der Form in Verbindung mit ihrer Dekonstruktion durch offene performative Zustände ergibt.

Catherine Gaudet schloss ihr Bachelor- und Masterstudium an der Tanzabteilung der UQAM ab. Ihre erste Choreografie schuf sie 2004. In den beiden folgenden Jahren machte sie mit Grosse fatigue – ausgezeichnet bei der Arhus International Choreography Competition (Dänemark) – und L’arnaque auf sich aufmerksam. Im Jahr 2009 beschäftigte sie sich in ihrem ersten abendfüllenden Stück L’invasion du vide mit den Auswirkungen des Mangels. In Je suis un autre (2012) kratzte sie am Lack der sozialen Fassade, um die Ambiguität von Menschen zu enthüllen, die mit ihren Widersprüchen zu kämpfen haben. Diese Absicht setzte sie in Au sein des plus raides vertus (2014) fort, wobei sie sich dieses Mal auf den Begriff der Moral stützte. 2016 war sie gemeinsam mit dem Regisseur Jérémie Niel für La très excellente et lamentable tragédie de Roméo et Juliette verantwortlich, ein Stück, das Shakespeares Legende in ein ebenso sinnliches wie melancholisches Stück umsetzt. 2018 kreierte sie nacheinander die Stücke Tout ce qui va revient, das drei Frauensolos aus ihrem Repertoire kombiniert, sowie L’affadissement du merveilleux, ein Stück für fünf Tänzer:innen, das auf der Figur des Kreises und der hypnotischen Beharrlichkeit des Zyklus basiert. Im Jahr 2021 folgt das Solo Se dissoudre, das die Wahrnehmung der Zeit als illusionäres Phänomen thematisiert. 2022 präsentiert sie Les jolies choses /The pretty things. Catherine Gaudet ist heute künstlerische Leiterin und Generaldirektorin der Compagnie Catherine Gaudet, Mitglied von Circuit-Est centre chorégraphique, assoziierte Künstlerin bei DLD – Daniel Léveillé Danse und bei der Agora de la danse.

Weitere Infos: www.potsdamer-tanztage.de
Tickets: https://fabrikpotsdam-gutscheine.reservix.de/p/reservix/group/432156
In der Anlage: Programmheft der Potsdamer Tanztage und Fotoauswahl
Weitere Fotos des Festivals zum Herunterladen: https://bit.ly/433vjP4

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