Nach der Tragezeit von etwa drei Monaten, drei Wochen und drei Tagen, wurden die Ferkel Ende April geworfen. Sowohl Mutter wie auch Jungtiere sind gesund und leben sich aktuell zusammen ein, wobei sie zwischen dem Stall und der Außenanlage pendeln können. Die kleinen Ferkel werden jeden Tag aktiver und inspizieren neugierig den Stall, die Außenanlage und natürlich auch die Spielbereitschaft der Geschwisterchen. Pro Wurf kommen üblicherweise zwischen drei bis sieben Ferkel zur Welt.
Fett und Rund: eine bedrohte Rasse aus Neuseeland
Kunekune-Schweine kommen ursprünglich aus Asien und wurden vermutlich im frühen 19. Jahrhundert durch Kaufleute mit nach Neuseeland gebracht. Dort fast ausschließlich von den Maori-Gemeinden gehalten, wurde die Art in den 70er Jahren wiederentdeckt. Mit den damals etwa 18 verbliebenen Tieren wurde eine Erhaltungszucht begonnen, an deren Fortsetzung sich auch der Tierpark Hellabrunn seit 2018 erfolgreich beteiligt. Kunekune bedeutet in der Sprache der Maori, der indigenen Bevölkerung Neuseelands, „fett und rund“ – Ausgewachsene Tiere werden bis zu 100 Kilo schwer. Die Art hat lange, weiche und sehr dichte Borsten und kommt in vielen verschiedenen Farbkombinationen vor. Die Schweine gelten als ruhige und sehr verträgliche Weidetiere und werden in verschiedenen zoologischen Einrichtungen und von privaten Haltern gepflegt.
„Wir dürfen uns mit diesem Wurf schon zum dritten Mal über zahlreiche Jungtiere bei unseren Kunekune-Schweinen freuen“, erklärt Rasem Baban, Tierparkdirektor und Vorstand. „Die Schweine gehören seit Eröffnung unseres Mühlendorfs zu den Besucherlieblingen in Hellabrunn. Besucherinnen und Besucher können die acht Jungtiere witterungsabhängig auf der Außenanlage sowie im Kunekune Stall bewundern“, so Baban abschließend über den erfreulichen Zuwachs.
Erhalt von seltenen Haustierrassen im Mühlendorf
Seit der Eröffnung 2018 ist das Hellabrunner Mühlendorf das Herzstück der Geozone Europa. In dem mit viel Liebe zu alpenländischen Details gestalteten Parkbereich haben Besucher hier die Möglichkeit, zumeist heimische, aber teils auch bedrohte Haustierrassen kennenzulernen und mehr über die Entwicklung von komplexen Ökosystemen zu erfahren. In dem dörflichen Ambiente mit Feldwegen, urigen Zäunen, Stallungen und einem Bauerngarten, bieten edukative Spiel- und Lernstationen eine Übersicht zur Nutzungsentwicklung von Haus- und Nutztierrassen in Europa. Neben den Kunekune-Schweinen gehören zudem Appenzeller Spitzhauben, Gänse, Murnau- Werdenfelser Rinder, Shetland-Ponys, Meerschweinchen und viele heimische Fisch- und Amphibienarten zu den Tieren, die Groß und Klein dort entdecken können.
Die Kunekune-Ferkel sind nicht der einzige Nachwuchs im Tierpark. Nach Java-Bantengs, Roten Riesenkängurus, Großen Kudus und Flinkwallabys, sind auch bei den Mhorrgazellen und den Humboldtpinguinen Jungtiere zur Welt gekommen bzw. aus dem Ei geschlüpft. Wie in jedem Frühjahr gibt es viele zwei- und vierbeinige Gründe für einen Besuch im Tierpark Hellabrunn.
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