Rückblick: Vor fünf Jahren waren die Standorte der Rettungswachen und Notarztstandorte überprüft worden. Damals wurde die Notwendigkeit gesehen, das NEF von Lauterbach nach Willofs zu verlegen, um die Eintreffzeit an der Einsatzstelle von maximal 15 Minuten einhalten zu können. Ein Verbleib in Lauterbach und somit eine längere Eintreffzeit wäre nur möglich gewesen, wenn das NEF an ein Krankenhaus hätte angebunden werden können. Seinerzeit gab es indes keine Möglichkeit das NEF am Eichhof-Krankenhaus zu stationieren.
Mittlerweile aber gibt es zunehmend Schwierigkeiten, den Standort Willofs mit Notärzten zu besetzen. Die Honorarkräfte finden ihn schlichtweg nicht attraktiv. Wegen der sowieso knappen Ressource von Notärzten entstehen immer wieder Lücken im Dienstplan am Standort Willofs, sodass das NEF nicht eingesetzt werden konnte. Hinzu kommt: Kurzfristige Ausfälle von Medizinern können – wie in der Vergangenheit üblich – heute nicht mehr umgehend durch Honorarkräfte nachbesetzt werden.
Der Vogelsbergkreis als Träger des Rettungsdienstes hat daraufhin gemeinsam mit dem DRK Rettungsdienst Mittelhessen Kontakt zum Lauterbacher Eichhof-Krankenhaus aufgenommen, um abzustimmen, ob das NEF an der Klinik stationiert werden kann. Das ist möglich. Das Eichhof-Krankenhaus hat sich bereiterklärt, sich an der notärztlichen Versorgung zu beteiligen.
Akute Personal-Ausfälle können dank des neuen Standortes am Krankenhaus schneller kompensiert werden. Die Vernetzung und der Informationsaustausch zwischen dem Krankenhaus-Personal und der NEF-Besatzung kann zudem zu einer erheblichen Qualitätssteigerung führen. Ein weiterer Vorteil: Die am Krankenhaus angestellten Ärzte, die Einsätze auf dem NEF fahren, kommen zum Großteil aus der näheren Umgebung, sodass sie mit den Rettungsdienststrukturen im Kreis vertraut sind. Durch die Attraktivität des neuen Standortes erhoffen sich der Vogelsbergkreis und das Krankenhaus natürlich auch eine Entspannung bei der Personalgewinnung.
Eine Verlegung des NEF nach Lauterbach und die gleichzeitige Anbindung an das Krankenhaus entspricht vollumfänglich den Vorgaben des Rettungsdienstplanes in Hessen. Dank der Stationierung direkt am Eichhof-Krankenhaus kann eine längere Fahrtzeit zum Einsatzort in Kauf genommen werden. Eine Auswertung hat ergeben, dass sich die Zeit im Notarztversorgungsbereich Schlitz von jetzt 15 auf maximal 18 Minuten verlängern wird. Die gesetzliche Hilfsfrist in der rettungsdienstlichen Versorgung in Schlitz wird durch das dortige RTW eingehalten. Zudem besteht für die Besatzungen des RTW und des KTW jederzeit die Möglichkeit, über die Zentrale Leitstelle einen Telemedizin-Notarzt zu Rate zu ziehen.
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