Der Senatssaal des Kollegienhauses der Universität in Erlangen war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Besonders erfreulich war dabei, dass sich unter den Zuhörern viele Entscheidungsträger befanden, die bei der Realisierung solcher Anlagen beteiligt sind, wie z.B. Landwirte, Vertreter von Kommunen und Energieversorgern.
In seiner Begrüßungsrede betonte Landrat Alexander Tritthart, der Schirmherr der Veranstaltung war, die Bedeutung des beschleunigten Ausbaus der Erneuerbaren Energien.
In den nachfolgenden Fachvorträgen wurde klar gemacht: Im Mix mit der Windkraft und Photovoltaik-Dachanlagen werden nur ca. 2 % der Landfläche für Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) benötigt, um eine klimaneutrale Energieselbstversorgung für Bayern zu erreichen. Die benötigten Flächen können u.a. durch Umwidmung von Agrarflächen, die derzeit für die Anbau von Energiepflanzen (z. B. für Biodiesel oder Biogasanlagen) genutzt werden, gewonnen werden. Dabei ist zu bedenken, dass der Flächenertrag aus Photovoltaik-Anlagen um ca. 30-fach höher liegt als der von Energiepflanzen. Auch durch eine Verringerung unseres Fleischkonsums, für dessen Futtermittelanbau derzeit rund 60% der Ackerflächen genutzt werden und der nicht nur dem Klima, sondern auch für die Gesundheit abträglich ist, werden Flächen frei. Klar ist, dass diese veränderte Nutzung der Flächen in Abstimmung mit den Interessen der Landwirtinnen und Landwirte erfolgen muss.
Eine gute Planung, Ausführung und Pflege der Flächen für die PV-FFA bringt aber am Ende einen doppelten Nutzen: regenerative Energieerzeugung und eine Steigerung der Biodiversität!
Gute Beispiele hierfür gibt es mittlerweile in diverser Form. Alles entscheidend ist der Wille diesen Aspekt zu integrieren und die Beratungsangebote entsprechender Organisationen, wie dem Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) oder von Fachverbänden zu nutzen.
Klar ist aber auch, dass nicht alleinig die Gewinnmaximierung bei der Planung im Vordergrund stehen darf.
Unabhängig davon muss aber dennoch für jedes Projekt die nötige lokale Akzeptanz geschaffen werden. Bausteine hierfür sind die umfassende Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie eine frühzeitige Einbindung von Landwirtinnen und Landwirten sowie der Flächeneigentümerinnen und Eigentümer.
Zudem sollten Kommunen eine führende Rolle einnehmen, klare Ziele definieren und sich auch gemeinsam mit Ihren Bürgerinnen und Bürgern um die Umsetzung bemühen. Denn auch für Kommunen bietet der Betrieb der Anlagen Vorteile u.a. durch direkte und indirekte Einnahmen – und der Erhalt der Biodiversität wird zu einer immer wichtiger werdenden Aufgabe.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Diskussion mit und die Beantwortung von Fragen aus dem Publikum.
Die Veranstalter erhoffen sich, dass durch die Darstellung der Chancen dieser doppelten „Nutzung“ von Fläche mehr lokale Akzeptanz für Photovoltaik-Freiflächenanlagen geschaffen werden kann.
Die Folien der Veranstaltung können in der Rubrik Rückblick der Webseite des forum1.5 Mittelfranken heruntergeladen werden. www.forum1punkt5-mfr.de
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