- Seniorprofessor der Universität Heidelberg als Pionier der Herzinfarkt-Diagnostik mit höchster Auszeichnung des Landes Baden-Württemberg geehrt
- Weitere renommierte Ehrung: Carl-Ludwig-Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie für langjährige, entscheidende Impulse zur patientenorientierten Herz-Kreislauf-Forschung
- Troponin T-Test ermöglicht heute schnelle und sichere Herzinfarktdiagnostik
Für seine Pionierleistung in der Herzinfarkt-Diagnostik sowie bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten in der Herz-Kreislauf-Forschung ist Professor (em.) Dr. Hugo A. Katus mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg geehrt worden. Den Orden, der die höchste Auszeichnung des Landes darstellt, nahm er am 22. April 2023 von Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Rahmen eines Festakts anlässlich des Gründungstages des Landes im Mannheimer Schloss entgegen. Bereits kurz zuvor war dem ehemaligen Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und nun Seniorprofessor eine weitere große Ehre zuteil geworden: Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hatte ihm mit der Carl-Ludwig-Ehrenmedaille für seine prägende Arbeit die höchste Auszeichnung der deutschen Herzmedizin verliehen. Er habe, so schreibt die DGK in der Widmung, entscheidende Impulse zur translationalen Forschung in der Kardiologie gegeben. So sei der Troponin T-Test aus dem klinischen Alltag heute nicht mehr wegzudenken und habe weltweit die Infarktdiagnostik revolutioniert. Darüber hinaus habe er maßgeblich die Therapien bei Kardiomyopathien und Herzinsuffizienz vorangetrieben.
Die Curt-Ludwig-Ehrenmedaille wird seit 1932 vergeben, mit Prof. Katus wurden insgesamt 36 wichtige Persönlichkeiten der Herzmedizin damit bedacht. 2001 ging die renommierte Ehrung schon einmal an einen Heidelberger Kardiologen: Professor Dr. Wolfgang Kübler leitete von 1974 bis 2002 die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am UKHD. Der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg wird seit 1974 jährlich an rund 30 Personen verliehen. Insgesamt ist die Anzahl auf 1.000 lebende Ordensträger beschränkt.
Prof. (em.) Dr. Hugo A. Katus war von 2002 bis 2020 Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am UKHD. In Heidelberg wurde unter seiner Leitung 2004 die erste „Chest Pain Unit" in Europa, heute Standard in der Erstversorgung von Herzinfarktpatienten, sowie 2012 die deutschlandweit erste „Advanced Heart Failure Unit", eine Station speziell für Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche, eingerichtet. Im Bereich der Herzmuskelerkrankungen setzt die Klinik mit dem 2015 gegründeten Institut für Kardiomyopathien Heidelberg Maßstäbe.
„Das klinische und wissenschaftliche Wirken von Professor Katus war wissenschaftlich innovativ und originell, stets patientenorientiert und auf die Verbesserung der Patientenversorgung ausgerichtet. Entwicklungen, die er in der Heidelberger Kardiologie anstieß, hatten internationale Strahlkraft und setzen bis heute Maßstäbe", sagt Prof. Dr. Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor des UKHD. „Ich gratuliere dem Kollegen sehr herzlich zu diesen beiden hochrangigen und wohlverdienten Auszeichnungen."
Insbesondere für die Forschung zu Troponin T, jenem Eiweiß aus Herzmuskelzellen, das im Blut einen Herzinfarkt anzeigen kann, und die langjährige Entwicklung des Bluttests gemeinsam mit der Firma Boehringer Mannheim/Roche in den 1980er Jahren wurde Prof. Hugo A. Katus bereits mit zahlreichen internationalen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.
Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion. www.klinikum.uni-heidelberg.de
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