Auch wenn Heike Baehrens die Gesundheitspolitische Sprecherin des SPD-Bundestagsfraktion ist, hat sie immer ein offenes Ohr für alle Themen, die Bürgerinnen und Bürger, aber auch gerade klein- und mittelständische Unternehmen bei ihr ansprechen. Im Dialog mit der DACH WERKSTATT Küpper ging es also auch um den Fachkräftemangel: „Die Vorgaben und Pläne der Politik für eine Wärme- und Energiewende sind in der Realität derzeit kaum umsetzbar“, so Barbara Küpper. „Schon heute müssen wir mangels Fachkräften unsere Kunden um Verständnis für oft monatelange Wartezeiten bitten“.
Zwar beteilige sich der Salacher Dachdecker-Innungsbetrieb an vielen Berufsmessen und Schulbesuchen und sei auch in den sozialen Medien auf allen Kanälen „unterwegs“. Jedoch sei – auch mit entsprechender Unterstützung der Politik – ein Umdenken bei Eltern und Lehrkräften gefordert. „Bereits im Elternhaus, später in Kindergärten und in den Schulen muss das Handwerk nähergebracht werden“, meint Barbara Küpper. „Viele Kinder und Jugendliche haben keine genaue Vorstellung von den Berufen und Möglichkeiten“. Im Handwerk und gerade im Dachdeckerhandwerk sei jeder willkommen, der sich aktiv für eine Energiewende einsetzen will. Schließlich sei das Dachdeckerhandwerk das einzige Gewerk, dass sich gleichzeitig für Energievermeidung durch die Optimierung der Gebäudehülle und Energiegewinnung durch Solaranlagen engagiere.
„Dennoch sollten die Handwerksbetriebe nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern zuversichtlich sein und weiterhin ausbilden“, ergänzt Jonas Küpper. „Genau dies ist nämlich ein elementarer Schritt im Kampf gegen den Fachkräftemangel“. Als engagierter Ausbildungsbetrieb wünsche sich die DACH WERKSTATT Küpper wie wohl alle Kolleginnen und Kollegen im Dachdeckerhandwerk Baden-Württembergs hierzu mehr Unterstützung seitens der Regierung.
Ein weiteres Handikap bei der Umsetzung von Modernisierungen und Sanierungen im Gebäudebestand sieht Jonas Küpper darüber hinaus: „Vielfach ist die Entsorgung bei uns nur unter erschwerten Bedingungen möglich“. So sei die Mülltrennung nach den unterschiedlichsten zu entsorgenden Baustoffen auf kleinen Betriebsgeländen kaum möglich und gerade bei ausgebauten EPS-Dämmungen würde die Annahme bei Müllverbrennungsanlagen zunehmend schwierig und kaum noch bezahlbar.
Heike Baehrens zeigte sich dankbar für den „Input“, den sie aus diesem Gespräch mitnehmen konnte. „Ich sehe mich als direkter Draht der Menschen in meinem Wahlkreis nach Berlin“. Und diesen Draht dürfe jeder gerne nutzen.
Baehrens betonte abschließend, dass sie auch die angesprochenen Anliegen mit nach Berlin im Gepäck habe und dort auch im Bundestag thematisieren werde.
Einmal mehr war das Fazit des politischen Dialogs des Dachdeckerhandwerks BW: Die Energiewende ist in den Köpfen angekommen – und das Handwerk hat den Auftrag, sie nun umzusetzen. Umso mehr wird auch in den Köpfen ankommen, dass die Ausbildung Handwerk der Weg in eine sichere Zukunft ist.
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