In einem schwierigen Umfeld konnte die Branche laut der Abfrage den Einsatz von Torfersatzstoffen von 52 auf 57 Prozent steigern. Im Jahr 2022 konnten aber keine neuen Quellen für Grüngutkompost, Holzfasern und Rindenhumus erschlossen werden, sodass die Branche von einer Verlangsamung der Torfersatzquote in den Folgejahren ausgeht. „Insgesamt führte ein geringerer Einsatz von Torf, ein geringerer Gesamtabsatz bei gleichzeitigem Anstieg der Nachfrage nach torffreier Erden zu der Steigerung der Torfersatzquote“, bilanziert Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, das Ergebnis. „Die Bestrebungen der Substrathersteller, vermehrt nachwachsende Rohstoffe einzusetzen und die wertvolle Ressource Torf zu schonen, machen sich demnach weiter bemerkbar.“ Zudem zeigte die Abfrage, dass das vergangene Jahr im Vergleich zu den Coronajahren, in denen viele Menschen ihre Zeit im eigenen Garten verbracht haben, bilanziell etwas zurückhaltend ausgefallen ist. Außerdem ist die allgemeine Inflation auch an den Erden nicht vorbeigegangen. Insgesamt wurden trotzdem fast fünf Millionen Kubikmeter Blumenerden in Deutschland hergestellt, wovon gut ein Fünftel in andere Länder exportiert wurde.
Richtiger Umgang mit torffreien Erden
Das Angebot an torfreduzierter und torffreier Blumenerde ist groß – laut der Abfrage liegt der Anteil torffreier Erden am Gesamtmarkt bereits bei 22 Prozent. Bei ihrer Produktion wird auf die Verwendung qualitativ hochwertiger Ersatzstoffe geachtet. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass die Bevölkerung wenig über die Zusammensetzung sowie die Anwendung der Blumenerden weiß. „Aufklärungsarbeit ist hier nötig“, so Testroet. Viele Konsumentinnen und Konsumenten haben jedoch nicht die Zeit und Muße sich ausgiebig mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Unterstützung erhalten sie hier auf unserer Homepage Erden & Substrate.info. Der IVG informiert dort unter anderem über die richtige Bewässerung und Düngung bei torffreien und torfreduzierten Erden.“
Im Industrieverband Garten (IVG) e.V. haben sich Hersteller von Produkten der „Grünen Branche“ für den Hobby- und Profimarkt zusammengeschlossen – darunter Pflanzenhersteller, Produzenten von Forst-, Garten- und Rasenpflegegeräten, Hersteller von Garten-Lifestyle-Produkten, von Produkten zur Pflanzenpflege, -ernährung und -gesundheit, Hersteller von Substraten, Erden und Ausgangsstoffen sowie Hersteller von Produkten für den Erwerbsgartenbau. Der IVG vereint derzeit rund 150 Mitgliedsunternehmen der Gartenbranche und hat seine Kernkompetenzen in den Bereichen Information, Netzwerk, Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung.
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