„Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie warnt eindringlich vor den geplanten Einschränkungen der Holznutzung wie sie im vorgelegten ANK vom Bundeskabinett beschlossen wurden. Solche Waldnutzungsverbote stehen im Widerspruch zu wichtigen Zielen der Bundesregierung, so zur angestrebten regionalen Versorgung der Bevölkerung mit Holz und Holzprodukten sowie der geplanten Holzbauinitiative.
Wir warnen eindringlich vor finanziellen Anreizen für pauschale Stilllegungen von großen Waldflächen, wie sie im ANK skizziert sind. Um den Wald in Deutschland fit für den Klimawandel zu machen, wird auch finanzielle Unterstützung benötigt. Doch muss diese auf eine Förderung fokussiert sein, die einen aktivierenden Waldumbau im Fokus hat und die auf eine Waldmehrung ausgerichtet ist. Der drastisch schnell voranschreitende Klimawandel erfordert ein entschlossenes und aktives Handeln im Waldumbau, sonst drohen die Wälder in den kommenden Jahrzehnten im wahrsten Sinne des Wortes umzukippen. Unser Wald muss schneller denn je mit klimaresilienten Baumarten verjüngt und stabilisiert werden. Die Nutzung des wertvollen Klimaschutz-Rohstoffes Holz trägt dazu bei, dass wir das 1,5 Grad-Ziel durch eine Dekarbonisierung des Gebäudebereichs noch erreichen können. Denn mit Holzbau lassen sich ab sofort 50 Prozent der herstellungsbedingten Emissionen eines Gebäudes einsparen.
Laut ANK soll der Holzeinschlag in Buchenwäldern des Bundes gestoppt werden und die Nichtnutzung im übrigen Wald durch steuerfinanzierte Zahlungen an die Waldbesitzer finanziert werden. Ein solcher rigoroser Einschlagsstopp ist unverständlich und unbegründet, auch vor dem Hintergrund einer sehr positiven Entwicklung der Artenvielfalt im Wald – trotz oder gerade wegen einer aktiven Waldbewirtschaftung. Wie eine wissenschaftliche Untersuchung der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) ergab, ist die Gesamtartenvielfalt in Buchenwäldern nicht überdurchschnittlich. Im Vergleich zu bewirtschafteten Mischwäldern können sie sogar artenärmer sein.
Dass die nachhaltige Nutzung von Wäldern und eine hohe Biodiversität sich nicht ausschließen, verdeutlicht der letzte Indikatorenbericht der Bundesregierung zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Hier schneiden unsere bewirtschafteten Wälder im Vergleich zu den anderen Landnutzungsformen am besten ab. Gleichzeitig stieg die Biodiversität in den letzten Jahren deutlich an und erreichte zuletzt 90 Prozent des angestrebten Zielwerts.
Paradox ist ebenso, dass gerade die Fläche von auch alten Buchenwäldern zunimmt und viel weniger genutzt wird als nachhaltig nutzbar wäre. Die Holzvorräte sind über die Jahre immer weiter gewachsen. Im Sinne einer nachhaltigen Nutzung müssen wir dieses Potenzial nutzen, statt brach liegen zu lassen. Denn Waldbewirtschaftung und Holznutzung sind gelebter Klimaschutz. Nicht nur im Wald werden Treibhausgase gebunden, sondern ebenso in seinen Produkten. Zur CO2-Senke benötigen wir Holzprodukte als langlebige Kohlenstoffspeicher. Klimabelastende Bau- und Werkstoffe müssen wir dringend und zunehmend durch den nachwachsenden Rohstoff Holz ersetzen. Dafür eignet sich Nadelholz ebenso wie Laubholz.”
Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) vertritt die wirtschaftlichen, politischen und technischen Interessen der Holzindustrie mit rund 200.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von ca. 47,7 Mrd. Euro. Dabei erstreckt sich das Spektrum über die gesamte Wertschöpfungskette entlang des Werkstoffes Holz: von der Sägeindustrie, der industriellen Holzbe- und -verarbeitung über die Möbelindustrie bis hin zum Bauen mit Holz sowie der Holzpackmittelindustrie. Alle vertretenen Interessen vereint der Einsatz für den natürlichen und vielfältigen Werkstoff Holz.
Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige e.V.
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