Giovanni Battista Pergolesi zählt zu den Künstlern, denen nur eine kurze Lebensfrist vergönnt war und die mit ihren Werken doch Unsterblichkeit erlangt haben. Kurz bevor 1736 die Tuberkulose den 26-Jährigen in Neapel dahinraffte, vollendete Pergolesi noch sein Stabat mater. Schon unmittelbar nach Pergolesis Tod erlangte das Stück eine enorme Beliebtheit. Die Menschen erlagen seiner Magie – und der seines Schöpfers, den später der Opernkomponist Vincenzo Bellini »maestro angelico«, also »engelsgleicher Meister« nannte.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Passionskonzerts des Gürzenich-Orchesters steht dieses zeitlose, immer wieder aufs Neue fesselnde Werk, in der Kölner Philharmonie in prominenter Besetzung zu erleben. Die Sopranistin Mojca Erdmann ist einer der besonders erfolgreichen jungen Superstars der Gesangsszene. Mit ihrer »süßen und verführerischen Stimme« (so die New York Times) kann man sie in den bedeutenden Opernhäusern rund um den Erdball genauso bewundern wie in den großen Konzertsälen in Wien, Amsterdam, London und Tokio. An Mojca Erdmanns Seite übernimmt die schottische Mezzosopranistin Catriona Morison, Preisträgerin des bedeutenden Gesangswettbewerbs »Singer oft the World«, die Alt-Partie.
Georg Philipp Telemann, einer der produktivsten und zugleich am meisten unterschätzten Komponisten des 18. Jahrhunderts, komponierte zwischen 1722 und 1767 nicht weniger als 47 Passionen, beeindruckende Kirchenmusik voller Ausdruckskraft und suggestivem Charisma. Darunter finden sich mehrere Matthäus-Passionen, die Ouvertüre zu einer von ihnen eröffnet das Passionskonzert des Gürzenich-Orchesters. Zu den 1.754 (!) überlieferten Kantaten Georg Philipp Telemanns zählt auch eine Passionskantate für Altstimme und Instrumente, die in barocker Plastizität und Innigkeit das Karfreitagsgeschehen schildert.
Johann Sebastian Bach, äußerst fasziniert von Pergolesis Stabat mater und mit Telemann eng befreundet, schlägt in seiner Solo-Kantate Ich habe genug einen Bogen zurück vom Karfreitagsgeschehen hin zum Heilsversprechen durch die Geburt Christi: Der Text kreist um die biblische Geschichte vom greisen Simeon, dem prophezeit wurde, er werde erst dann sterben, wenn er das Kind Jesus gesehen hätte. Ursprünglich hat Bach die Kantate für Bass komponiert. 1735, acht Jahre nach der Leipziger Uraufführung, schrieb er das Werk für Sopran, Flöte und Streicher um: Aus Simeon wird nun die Gesamtheit der Gläubigen, denen Trost und Erlösung durch Christus gewiss sind.
Geleitet wird das Passionskonzert des Gürzenich-Orchesters mit Mojca Erdmann und Catriona Morison von dem französischen Geiger und Dirigenten Julien Chauvin, einem Spezialisten für Bach, Telemann und Pergolesi, der sich auf dem Gebiet der Historischen Aufführungspraxis international einen Namen gemacht hat.
PASSIONSKONZERT
ANDACHT
Fr 07.04.23 18 Uhr
Kölner Philharmonie
Georg Philipp Telemann
Ouvertüre zur Matthäus-Passion TWV 5:53
1754
Jesus liegt in letzten Zügen
Passionskantate für Alt, zwei Oboen, Streicher
und Basso continuo
TWV 1:983
verm. 1721
Johann Sebastian Bach
Ich habe genug
für Sopran, Flöte, Streicher
und Basso continuo
BWV 82a
1727
Giovanni Battista Pergolesi
Stabat Mater
1736
Mojca Erdmann Sopran
Catriona Morison Mezzosopran
Gürzenich-Orchester Köln
Julien Chauvin Violine und Leitung
Einführung 1 Stunde vor dem Konzert mit Michael Struck-Schloen
€ 50 / 40 / 32 / 21 / 17 / 11
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