Für fairen Wettbewerb im Glasfaserausbau: Fiberdays 2023 thematisieren Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen

  • Bundesminister Wissing und Hessens Digitalministerin Sinemus eröffnen Leitmesse des Glasfaserausbaus
  • Wissing kündigt gezielte Glasfaserförderung an
  • Politik und Branche diskutieren Strategien, Investitionen und Kooperationen für den Glasfaserausbau

Mit den Fiberdays eröffnet der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) heute die Messesaison der Telekommunikationsbranche 2023. 230 internationale Aussteller stellen auf mehr als 10.000 Quadratmetern ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen rund um die echte Glasfaser vor. Im hochkarätig besetzten Kongressprogramm diskutieren Vertreter:innen aus Politik und Branche, wie die ambitionierten Glasfaserziele der Bundesregierung in Zeiten von Überbau, Fachkräftemangel und Inflation erreicht werden können. Fachreferent:innen aus Digital- und Glasfaserbranche decken im 100-stündigen Workshop- und Seminarprogramm alle aktuellen Themen rund um die digitale Infrastruktur ab.

Beim Eröffnungskongresses der diesjährigen Fiberdays wurden aktuelle Herausforderungen im Glasfaserausbau thematisiert, darunter Überbau, Verunsicherung durch Marktaustritte, und eine zielgenauere Förderung. Von Moderator und Telekommunikationsbranchenexperte Prof. Dr. Jens Böcker auf die jüngsten Insolvenzen zweier Private Equity finanzierter Unternehmen angesprochen, sagte Norbert Westfal, Präsident des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO) und Sprecher der Geschäftsführung der EWE TEL, er sehe keine spürbare Reduktion der Ausbauaktivitäten: „Wir sehen in Summe einen stetigen, starken Breitbandausbau – so stark, dass bundesweit immer noch Tiefbaukapazitäten für den eigenwirtschaftlichen und geförderten Ausbau fehlen. Aufträge und finanzielle Ressourcen sind also mehr als reichlich vorhanden. Daher gehe ich davon aus, dass wir weiterhin mit Volldampf ausbauen!“ Neben den BREKO-Carriern, die derzeit 70 Prozent des FTTH-Ausbaus stemmen, nahm er aber auch alle anderen Beteiligten in die Pflicht, ihren Teil zum Erfolg des Glasfaserausbaus beizutragen: „Angesichts der erschwerten Rahmenbedingungen im letzten Jahr können wir mit dem Erreichten zwar zufrieden sein, es bedarf aber weiter gemeinsamer Anstrengungen von Politik, Industrie und Öffentlichkeit, um die Ausbauziele zu erreichen.“

In seiner Keynote gab Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing einen positiven Ausblick für die Digitalisierung Deutschlands: „Digitaler Fortschritt braucht Gigabit-Netze. Bis zum Jahr 2030 wollen wir Glasfaser flächendeckend bis ins Haus und den neuesten Mobilfunkstandard überall dort, wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind. Das ist ambitioniert, aber machbar – auch weil wir auf die Branche zählen können. Sie investiert, sie baut aus und betreibt die Netze, sie leistet großartige Arbeit. Wir unterstützen das mit den passenden Rahmenbedingungen, denn der Netzausbau ist und bleibt marktgetrieben und damit eigenwirtschaftliche Aufgabe. In der Gigabitstrategie der Bundesregierung haben wir Maßnahmen vereinbart, mit denen wir den Ausbau beschleunigen wollen. Die Umsetzung läuft auf Hochtouren. Wir kümmern uns zum Beispiel um schnellere, digitalisierte Verfahren, haben das neue Gigabit-Grundbuch gestartet und eine Potenzialanalyse für den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau in den Kommunen erstellt. Zudem richten wir die Gigabitförderung des Bundes neu aus, sodass die Fördermittel künftig gezielt dorthin fließen können, wo der Nachholbedarf am größten ist und wo nicht mit einem privatwirtschaftlichen Netzausbau zu rechnen ist.“

Den Ansatz, staatliche Förderung nur dort einzusetzen, wo es nicht anders geht, unterstützte auch Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus: „Unsere Devise lautet unverändert Markt vor Staat und dort, wo der Markt nicht investiert, werden wir als Land die Kommunen weiterhin zuverlässig beim Glasfaserausbau unterstützen. Die Idee der Potenzialanalyse wurde von Hessen eingebracht und wir unterstützen deren Einsatz in der Gigabitförderung auf Bundesebene. Das Tempo bei den Genehmigungsverfahren muss für einen schnelleren Ausbau weiter angezogen werden, hier sind wir mit unserem OZG-Breitband-Portal gemeinsam mit Rheinland-Pfalz bereits auf der Vorfahrtsstraße.“

Wie wichtig schnelle, digitale Genehmigungsverfahren sind, um das enorme Potenzial eigenwirtschaftlicher Investitionen zu verwirklichen, unterstrich Fedor Ruhose, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung: „Das Ziel flächendeckender Glasfasernetze erreichen wir nur gemeinsam. Hierbei sind wir bereits auf einem guten Weg. Die Investitionszusagen der Telekommunikationsbranche für die kommenden Jahre sind ein starkes Signal. Mit dem Breitbandportal haben Rheinland-Pfalz und Hessen eine wesentliche Voraussetzung dafür geschaffen, dass diese Mittel schnell in konkrete eigenwirtschaftliche Projekte umgesetzt werden können.”

Über die Fiberdays

Die Leitmesse des Glasfaserausbaus rund um Digitalisierung, digitale Infrastruktur und Glasfaserausbau. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) präsentiert das Messe- und Kongress-Event für die Telekommunikations- und Digitalbranche einmal jährlich in den Hallen des RheinMain CongressCenters in Wiesbaden. Über 200 internationale Austeller der Glasfaser- und Digitalbranche stellen Innovationen und Dienstleistungen rund um die zukunftssichere Glasfaser vor. Auf vier Bühnen debattieren im Rahmend des hochkarätig besetzten Konferenzprogramms Entscheider aus Branche & Politik alle wichtigen Themen rund um den Glasfaserausbau. In der Media Hall treffen sich Broadcaster, Netzbetreiber und Medienschaffende, um das Fernsehen der Zukunft zu gestalten. Weitere Informationen finden Sie unter fiberdays.de.

Über den BREKO – Bundesverband Breitbandkommunikation e.V.

Als führender Glasfaserverband mit über 440 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen für über 70 Prozent des Ausbaus von Glasfaseranschlüssen in Deutschland verantwortlich. Die mehr als 230 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Dafür haben sie im Jahr 2021 3,2 Mrd. Euro investiert. Weitere Informationen finden Sie unter brekoverband.de.

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