Mahan Esfahani ist ein Grenzgänger und Wandler zwischen Epochen und Stilen. Weltweit erregt er mit seinen Programmgestaltungen, die das barocke Cembalo-Repertoire mit Werken der Gegenwart für sein Instrument klug verbinden, für Aufsehen. In einem Kammerkonzert zusammen mit Solisten des Gürzenich-Orchesters am Samstag, 11. März 2023, um 20 Uhr im Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums Köln schlägt Mahan Esfahani einen Bogen von der Cembalo-Kunst François Couperins – auch er zu seiner Zeit ein Pionier – hin zu Kompositionen für Cembalo der Jetztzeit.
Zu einer Art »Urknall« der modernen Cembalomusik wurde 1968 das kurze Stück Continuum von György Ligeti, ein halsbrecherischer Parforce-Ritt für den Solisten, seinerzeit für Puristen, die das Cembalo ausschließlich im 17. und 18. Jahrhundert verorteten, ein Schock. In seiner ständigen Suche nach Neuem wirkt Mahan Esfahani inspirierend für Komponisten der unmittelbaren Gegenwart, die immer wieder Werke für ihn schreiben. So beispielsweise 2018 George Lewis mit seinem atemberaubend virtuosen Solostück Timelike Weave, das neben dem akrobatischen Einsatz der Finger auch den von Handflächen und Fäusten verlangt. 2019 entstand das von Mahan Esfahani uraufgeführte Kammerkonzert für Cembalo und Instrumente Mondrian des Londoner Komponisten Gary Carpenter, das sich mit Formstrukturen und Linien im Werk des niederländischen Malers Piet Mondrian auseinandersetzt.
»Man muss unbedingt modern sein«, forderte der Dichter Arthur Rimbaud. Ein Motto, das Ausnahmekünstler Mahan Esfahani für sich und sein Instrument reklamiert und mit Mut und unbegrenzter künstlerischer Souveränität völlig neue, höchst spannende Hörerlebnisse ermöglicht.
Mahan Esfahani als Artist in Residence des Gürzenich-Orchesters
Der 1984 in Teheran geborene Cembalist Mahan Esfahani ist in dieser Saison Artist in Residence beim Gürzenich-Orchester. Er wuchs in den USA auf und studierte zunächst Musikwissenschaft und Geschichte an der Stanford University, anschließend Cembalo bei Peter Watchorn in Boston sowie bei der großen tschechischen Cembalistin Zuzana Růžičková in Prag. Mahan Esfahani ist ein mutiger musikalischer Grenzgänger, der für sein Instrument das Tor ins 20. und 21. Jahrhundert weit aufgestoßen hat. Er präsentiert weltweit und von Kritik und Publikum gefeiert das Cembalo-Repertoire der Barockzeit. Darüber hinaus engagiert er sich unermüdlich für die Musik unserer Tage, vergibt Kompositionsaufträge, spielt Uraufführungen und lotet neugierig die fließenden Grenzen zwischen Tradition und Avantgarde aus.
Mit seinen vielfältigen Programmen ist Mahan Esfahani unter anderem zu Gast in der Londoner Wigmore Hall und im Barbican Centre, in der Carnegie Hall in New York, in der Berliner Philharmonie, im Wiener Konzerthaus und in der Tonhalle Zürich. Als Artist in Residence beim Gürzenich-Orchester war er in dieser Konzertsaison bereits als Solist der Uraufführung von Miroslav Srnkas Standstill zu erleben und wird im Mai das Cembalokonzert von Bohuslav Martinů spielen.
In unserem neuen Podcast können Sie Mahan Esfahani im Gespräch mit Michael Struck-Schloen erleben:
https://www.guerzenich-orchester.de/de/gespr%C3%A4ch_mahan_esfahani
VERY PERSONAL:
MAHAN ESFAHANI
Sa 11.03.23 20 Uhr
Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museums
François Couperin
Quatrième concert royal e-Moll
für Oboe, Violine, Violoncello und Cembalo
(Auszüge)
1714
György Ligeti
Continuum
für Cembalo solo
1968
Henry Cowell
Quartett für Flöte, Oboe,
Violoncello und Cembalo
1954
George Lewis
Timelike Weave
für Cembalo solo
2018
Gary Carpenter
Mondrian
für Cembalo, Flöte, Oboe, Klarinette,
Violine, Viola und Violoncello
2019
Mahan Esfahani Cembalo
Paolo Ferraris Flöte
Sebastian Poyault Oboe
Tino Plener Klarinette
Jordan Ofiesh Violine
Nathan Braude Viola
Bonian Tian Violoncello
Ustina Dubitsky Dirigentin
€ 20
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50667 Köln
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