Inhalt des Vortrags:
Die NABU Vogelstation liegt inmitten der Kleientnahmestelle Fährmannssand in der Wedeler Marsch und wird seit 1984 vom NABU Hamburg betreut. Das Gewässer ist im Zuge des Deichbaus entstanden und wurde für Wasservögel optimiert. Seitdem werden Vogelbestände erfasst, die Biotope optimiert und vielen tausend Gästen die Vogelwelt auf Führungen und während der Öffnungszeiten der Vogelstation nahe gebracht. Flachwasserzonen locken mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot Watvögel wie Bekassine und Austernfischer an. Im tieferen Wasser jagen Reiher- und Tafelenten, während die Grünflächen und Inseln vor allem als Brut- und Rastplatz, beispielsweise von Graugänsen, Kiebitzen, Feldlerche und Wiesenschafstelzen genutzt werden. Jährlich werden ca. 160 Vogelarten beobachtet.
"Wir beobachten mit besonderem Aufmerksamkeit, wie sich die Vogelwelt in der Wedeler Marsch und den angrenzenden Gebieten entwickelt", so NABU-Vogelschutzreferent Marco Sommerfeld, der die Vogelstation seit 2005 leitet. "Früher brüteten noch Uferschnepfen in den Marschwiesen, die heute noch nicht mal mehr als Rastvögel zu sehen sind. Dafür gibt es Vogelarten wie Blau- und Schwarzkehlchen, die in den letzten 15 Jahren Zunahmen verzeichnen konnten." Insgesamt sieht der Ornithologe in den Bestandsentwicklungen sowohl Licht als auch Schatten.
Während im Winterhalbjahr tausende Weißwangen- und Blässgänse auf den Wiesen äsen, balzen ab März dann Kiebitze und Rotschenkel auf den Marschwiesen. Auf dem nahegelegenen Fährmannssander Watt an der Elbe rasten tausende Wasservögel auf dem Zug in die Brutgebiete und Winterquartiere, die regelmäßig durch die anwesenden Seeadler zum Auffliegen gezwungen werden. Mit Bildern dieser Naturschauspiele nimmt Sommerfeld sein Publikum im Vortrag mit auf eine Reise in den eindrucksvollen Lebensraum Wedeler Marsch.
Die Wedeler Marsch selbst ist der südliche Teil des Vogelschutzgebietes „Unterelbe bis Wedel“ und zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Naturschutzflächen und ein großräumiges Priel- und Grabensystem sowie das Elbvorland aus. Trotz des Schutzstatus stellt sich die Frage, ob gerade das Watt als Rastplatz für Vögel im Zuge zahlreicher Elbvertiefungen an Bedeutung verlieren wird.
Der Bildervortrag „Die Vogelwelt der Wedeler und Haseldorfer Marsch“ findet statt am Donnerstag, den 23. Februar um 19 Uhr im BrookHus, Duvenstedter Triftweg 140, 22397 Hamburg. Für die Vorträge im BrookHus bittet der NABU Hamburg als Eintritt um eine Spende und empfiehlt für Erwachsene 8 Euro, für NABU-Mitglieder sowie Kinder und Jugendliche 4 Euro. Bitte melden Sie sich für den Vortrag an, da die Anzahl der Plätze begrenzt ist: www.NABU-Hamburg.de/termine.
Der NABU ist mit über 29.000 Mitgliedern Hamburgs größter Umweltverband. Mit praktischem Naturschutz, politischem Druck und Umweltbildung sorgen NABU-Aktive überwiegend ehrenamtlich dafür, dass Hamburg grün und lebenswert bleibt. Weitere Informationen und Mitmachangebote unter www.NABU-Hamburg.de.
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