CircHive ist ein neues EU Projekt im Rahmen des EU Forschungsprogramms Horizon, das Unternehmen und dem öffentlichen Sektor helfen wird, den Wert der Biologischen Vielfalt zu erkennen, zu messen und transparent über darüber zu berichten.
Wenn Unternehmen und öffentliche Organisationen genauer wissen, wie sie von der Natur abhängen und welche (negativen) Einflüsse sie haben, dann ist dies eine gute Grundlage, um fundiertere Entscheidungen zu treffen, die Ökosysteme schützen, die biologische Vielfalt fördern und neue Möglichkeiten für Gesellschaft und Unternehmen erschließen.
Als Partner von CircHive wird die Bodensee-Stiftung ihre Kenntnisse und Erfahrungen aus den langjährigen Aktivitäten im Bereich Unternehmen und Biologische Vielfalt einbringen. Speziell die Arbeiten für und mit Lebensmittelstandards, Unternehmen der Lebensmittelbranche und den Landwirt*innen wird dazu beitragen, dass praxisnahe Methoden im Projekt erarbeitet und getestet werden.
Sowohl die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 als auch der kürzlich auf der COP15 verabschiedete Globale Rahmen für die biologische Vielfalt fordern verstärkte Maßnahmen, um die Natur aufzuwerten und die Herausforderungen des Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt nicht separat, sondern integriert anzugehen. Die beiden größten Herausforderungen für unseren Planeten und unsere Gesellschaft sind eng miteinander verknüpft: Der Klimawandel beschleunigt den Verlust der biologischen Vielfalt während die biologische Vielfalt für den Erhalt der Ökosysteme sorgt die uns helfen, die Folgen des Klimawandels abzumildern.
Die Natur erbringt unverzichtbare Ökosystemleistungen wie saubere Luft und Wasser, fruchtbare Böden, Bestäubung, Erosions- und Hochwasserschutz sowie Klimaregulierung. Allerdings gibt es nur wenige Organisationen, die ihre positiven und negativen Auswirkungen auf die Natur identifizieren, sie messen oder darüber berichten.
CircHive ist ein neues, auf fünf Jahre angelegtes 8-Millionen-Euro-Projekt mit 15 Forschungs- und Praxisorganisationen und zehn Organisationen, die entwickelte Methoden in der Praxis umsetzen. Die Bodensee-Stiftung gehört zum Forschungskonsortium. Im Rahmen des Projekts werden strenge und standardisierte Methoden für die Kombination zweier Ansätze zur Bewertung der Biodiversität entwickelt: Biodiversitäts-Fußabdruck und Naturkapitalbilanzierung.
Diese beiden Ansätze werden immer häufiger von Organisationen angewendet, um Biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen, die für die wirtschaftliche Tätigkeit benötigt werden zu erfassen und zu bewerten. Durch die Kombination dieser Methoden wird das Projekt einen umfassenderen Ansatz zur Bewertung der Biodiversität bieten und damit die Grundlage für ein gutes Management der Aspekte der Biologischen Vielfalt mit dem Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung.
Die zehn Unternehmens-Partner von CircHive werden die neuesten wissenschaftlichen Methoden im Rahmen von Fallstudien testen und für die Anwendung bei Organisationen werben, die nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln wollen. Zu den Fallstudien gehören die Zusammenarbeit mit Lacoste, um die negativen Auswirkungen des Baumwollanbaus auf die biologische Vielfalt zu verringern, mit Millwood, um nachhaltige Forstwirtschaftspraktiken in der Ukraine zu entwickeln oder mit der Stadt Edinburgh in Schottland, um die Auswirkungen neuer Entwicklungen auf die biologische Vielfalt und das Naturkapital zu verstehen. Die Bodensee-Stiftung wird u.a. die Fallstudie des Pasta-Herstellers Barilla begleiten.
CircHive wird außerdem eng mit weiteren Unternehmen und Städten zusammenarbeiten, um das BEEHive (Biodiversity Excellence of Enterprises) zu entwickeln – ein neues Netzwerk, das allen Organisationen offen steht die lernen wollen, wie sie ihre Auswirkungen auf die Natur messen und steuern können. Die Mitglieder von BEEHive werden an der Entwicklung und Erprobung der Ergebnisse von CircHive mitwirken und Unterstützung bei der Entwicklung nachhaltiger Managementpraktiken erhalten.
CircHive soll die Vorteile der Erfassung und Bewertung der Leistungen der Natur klar aufzeigen und dazu beitragen, dass sich der Biodiversity Footprint und die Naturkapitalbilanzierung durchsetzen – möglichst in Kombination und ergänzend zueinander. Um dies zu erreichen, wird das Projekt an der Standardisierung der Methoden arbeiten., Schulungsmaterialien erstellen und Trainings durchführen und die Praxiserfahrungen im Rahmen der Fallstudien veröffentlichen. Interessierte Akteure des öffentlichen und privaten Sektors sind eingeladen, sich an der Mitgestaltung in den sogenannten BEEHive Hubs für verschiedene Branchen zu beteiligen.
Finanziert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden. Weitere Informationen: www.CircHive.eu and follow @CircHive.
Fragen bitte an: Hello@circhive.eu
oder an die Bodensee-Stiftung: p.troetschler@bodensee-stiftung.org
In das EU Project CircHive sind 15 Forschungseinrichtungen und NGOs sowie zehn Praxispartner involviert: Natural Resources Institute Finland, denkstatt, European Forest Institute, Oppla, EcoAct, Institute for European Environmental Policy, SPRING, Ukrainian National Forestry University, RISE Research Institutes of Sweden, The Biodiversity Footprint Company, Biotope, Bodensee-Stiftung (Lake Constance Foundation), DIN Deutsches Institut für Normung, Valio, Barilla, Stora Enso, Millwood, Agroderew, Novamont, Lacoste, Raiffeisen Bank International, Ciedes Foundation, The City of Edinburgh Council, University of Edinburgh und die International Union for Conservation of Nature. Weitere Informationen: https://www.circhive.eu/about
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