Mit dem Ehrenpreis würdigt der Deutsche Bundestag die große Bedeutung des Wanderns für den Tourismusstandort Deutschland und den nachhaltigen Tourismus. In der Begründung für die Preisvergabe heißt es, dass das Wandern zu den beliebtesten Outdoor-Aktivitäten im Incoming-Tourismus gehöre. Der DWV trage zu dieser Attraktivität viel bei und leiste einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum ressourcenschonenden Tourismus.
Überreicht hat den Preis im Rahmen des vom Fichtelgebirgsverein ausgerichteten Deutschen Winterwandertages die Vorsitzende des Tourismusausschusses, Jana Schimke (MdB / CDU), an die DWV-Vizepräsidentin Heidrun Hiemer. Schimke sagte anlässlich der Verleihung: „In immer dynamischeren Zeiten gewinnt Wandern als Erholungs- und Naturerlebnis immer größere Bedeutung für den Tourismus in Deutschland. Das Wandern ermöglicht die Erkundung unserer Kultur- und Naturschätze, stiftet regionale Identität und fördert zeitgleich Gesundheit und Geist.“ Nicht zuletzt sei das Wandern die beliebteste Sportaktivität von Deutschlandurlaubern. All dies habe die Gesellschaft dem Deutschen Wanderverband und seinen Mitgliedern zu verdanken, so Schimke.
Der Fichtelgebirgsverein, Mitglied im Deutschen Wanderverband, präsentierte in Bischofsgrün anlässlich der Preisverleihung sein vielfältiges Engagement unter dem Motto „Gemeinschaft – Heimat – Natur“. Ziel des Vereines sei es, so der Hauptvorsitzender des Fichtelgebirgsvereins, Rainer Schreier, die Heimatkunde und das Brauchtum zu pflegen, das Wandern zu fördern und „dabei dem Umwelt- und Naturschutz, sowie der Landschaftspflege vorrangige Bedeutung einzuräumen“. Schreier sieht seinen Verein mit rund 14.500 Mitgliedern als wichtigste Stütze der Tourismus- und Wanderregion Fichtelgebirge. So betreue der Verein allein 3.700 Kilometer Wanderwege und habe im Rahmen der DWV-Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“ mehrere Qualitätswege entwickelt. Die Qualitätsregion Wanderbares Deutschland als höchste Qualitätsstufe für die Destination strebe man derzeit an, so der Hauptvorsitzende.
Angesichts der Preisverleihung lobten auch Vertreter der Ampelkoalition die Arbeit des DWV und seiner Mitglieder. Der Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen), Sprecher für Tourismuspolitik und Mitglied im Ausschuss für Tourismus: „Die hohe Qualität des Wanderns in Deutschland ist ein großer Verdienst des DWV.“ Der DWV und seine Mitglieder stünden für Nachhaltigkeit beim Wandern. Als eine der ältesten Naturschutzorganisationen in Deutschland übernehme der Verband eine wichtige Funktion im Dialog von Naturnutzern und -schützern. Der Wandertourismus sei nicht nur die naturverträglichste Tourismussparte, sondern auch ein enormer Wirtschaftsfaktor. „Schon vor der Corona-Pandemie lag hier der jährliche Umsatz bei weit mehr als 11 Mrd. Euro und sicherte 144.000 Arbeitsplätze. Ich bin überzeugt, dass diese Zahlen in Zukunft weiter steigen werden, nachdem Wandern während der Pandemie so stark gefragt war wie noch nie“, so Schmidt.
Der Bundestagsabgeordnete Nico Tippelt (FDP), Obmann im Ausschuss für Tourismus, betonte die Leistung des DWV und seiner Mitglieder im Hinblick auf die Wanderinfrastruktur. „Dem Verband und seinen Mitgliedern haben wir zu verdanken, dass der Wandertourismus in Deutschland so gut dasteht. Eine der Kernkompetenzen des DWV liegt in der Wegearbeit. 20.000 Wegezeichner planen und pflegen in Deutschland rund 200.000 Kilometer Wanderwege und sind dafür jährlich über 350.000 Stunden unterwegs. Das Wanderwegenetz stellt das größte Freizeit- und Tourismusinfrastrukturnetz in Deutschland dar.“ Das Bürgerschaftliche Engagement sei enorm wichtig für das gesellschaftliche Wohl. „Angesichts dieser großen Bedeutung sollten wir alles daransetzen, dieses ehrenamtliche Engagement dauerhaft zu sichern", so Tippelt.
Der Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke (SPD), Mitglied des Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages und tourismuspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion sagte anlässlich der Preisverleihung, dass das Wandern die am weitesten verbreitete Outdooraktivität in Deutschland sei. Auch hinsichtlich der Gesundheit der Menschen sei das Wandern sehr bedeutsam, indem es dem immer stärker anwachsenden Bewegungsmangel in Deutschland vorbeuge. Hohes Ansehen genieße auch das DWV-Angebot für Aus- und Fortbildungen sowie Fachtagungen, die der DWV regelmäßig organisiere. Der DWV sei wegen seiner Fachkompetenz inzwischen an vielen Stellen mit seiner Expertise gefragt. Zierke: „Wegen seiner wirtschaftlichen Bedeutung insbesondere für den ländlichen Raum und seiner großen Relevanz hinsichtlich der Gesundheit der Menschen ist es wichtig, das Wandern und den Deutschen Wanderverband in der Nationalen Tourismusstrategie stärker zu berücksichtigen als bisher vorgesehen. Zudem sollte der Deutsche Wanderverband aufgrund seiner Fachkompetenz stärker als bislang in der Nationalen Plattform Tourismus mitwirken, um dort zu helfen, den Wandertourismus in Deutschland nachhaltig weiterzuentwickeln.“
DWV-Vizepräsidentin Heidrun Hiemer sprach in Bischofsgrün über die Herausforderungen, vor denen der Verband stehe: „Sie lauten Klimawandel, Umbau der Wälder, Verlust Naturnaher Wege und demographischer Wandel.“ Ein entscheidendes Zukunftsthema sei es, jüngere Menschen für die vielfältigen DWV-Themen und das Bürgerschaftliche Engagement insgesamt zu gewinnen. Der Preis sei eine Würdigung gerade dieses Ehrenamts, das die Mitglieder des DWV 1.000-fach böten. Wesentlich sei auch, dass die Politik die Arbeit des DWV und seiner Mitglieder gestärkt durch diesen Ehrenpreis auch neu denke und aufwerte. Nötig sei, dass eine querschnittsorientierte Arbeit, wie die des DWV ein verantwortliches Ressort erhalte, um über verlässliche Strukturen und notwendige finanzielle Unterstützung Aufwertung zu erfahren. Es gehe um die Gleichstellung mit anderen Fach- und Dachverbänden, die von hoher gesellschaftlicher Relevanz seien. Zudem müsse die Bedeutung und Sicherung der Wanderinfrastruktur nicht nur als Freizeitinfrastruktur, sondern auch als klimafreundlichste Mobilitätsart mitgedacht werden. Hiemer: „Hier gilt es, möglichst bald zu handeln, um die vielfältigen Leistungen des DWV für die Gesellschaft auch in Zukunft zu ermöglichen.“
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