Diese aktuelle Diskussion ist ein zentraler Punkt für die ganze ANIM. Nicht alle Teile der hochkomplexen fachspezifischen Behandlung müssten auf entsprechend ausgerüsteten und geschulten Neuro-Intensivstationen durchgeführt werden, sondern in speziellen Fällen sei eine erfolgreiche Behandlung auch auf wesentlich breiter verfügbaren, allgemein intensivmedizinischen Stationen möglich. „Dabei sind natürlich zwei Aspekte relevant, zum einen die Krankheitsbilder selbst und zum anderen deren zeitlicher Verlauf“, betont Prof. Vatter. In der ersten Phase einer Subarachnoidalblutung, eines Schlaganfalles oder eines Schädel-Hirn-Traumas stehe mit Sicherheit die neurochirurgisch-neurologische Expertise im Sinne der Behandlung des Hirnödems, der zerebralen Perfusionsstörung und einiger weitere zerebraler Probleme im Mittelpunkt: „Patienten in dieser frühen Phase in einer allgemeinen intensivmedizinischen Einheit behandeln zu lassen, empfinde ich persönlich als kritisch.“
Wie und wo in der weiteren Phase und auch in späteren Phasen Behandlungsabläufe zu optimieren wären, soll bei dem hochkarätigen Fachkongress diskutiert werden. Dabei geht es um die Mischung einer flächendeckenden, qualitativ hochwertigen Versorgung von relativ häufigen Erkrankungen wie dem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma und einer hoch spezialisierten Behandlung von aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen oder Gefäßmalformationen, die nur an wenigen hochspezialisierten Zentren durchgeführt werden können. Neurovaskuläre Netzwerke, die miteinander interagieren, können eine bundesweite Versorgung auf hohem Niveau ermöglichen.
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