Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen den beiden Horrorexperten begann vor über zehn Jahren mit Insidious (2010) und zog sich – entweder als Regie-Drehbuchautor-Producer-Team oder als gemeinsame Produzenten – durch das komplette Insidious-Franchise. M3GAN ist die erste Zusammenarbeit der beiden außerhalb der beliebten Horrorreihe. Für Wan ist es jedoch nicht das erste Mal, dass er beweist, wie furchteinflößend Puppen sein können.
Lesen Sie im folgenden Textfeature mehr über einige der bekanntesten Horrorpuppen der Filmgeschichte und James Wans Verbindung zu den mörderischen Spielzeugen.
Zusätzlich können Sie unter www.upimedia.com neue, angsteinflößende EPK-Clips von M3GAN abrufen.
Creepy Dolls – die furchteinflößenden Puppen Hollywoods
Jason Blums und James Wans M3GAN ist – als künstliche Intelligenz außer Kontrolle – das wahrscheinlichste und dadurch vielleicht gruseligste Beispiel für eine Horrorpuppe. Die moderne Vision der Mordserie einer autonomen Roboterpuppe, deren KI sich selbstständig macht, ist dann doch deutlich realistischer als die dämonische Belebung einer Bauchrednerpuppe. Die Geschichte der Killerspielzeuge geht jedoch bis in die frühen Tage des Filmemachens zurück. Durch Voodoosprüche, Dämonen oder andere übersinnliche Impulse belebte Puppen jagen dem Publikum schon seit über hundert Jahren Angst und Schrecken ein. Auch James Wan selbst hat vor M3GAN schon andere Horrorpuppen tanzen lassen.
Die Puppe aus The Doll’s Revenge (1907)
Die wohl erste Mörderpuppe der Filmgeschichte war ein namenloses Spielzeug aus dem knapp dreiminütigen Stummfilm The Doll’s Revenge (dt.: Die Rache der Puppe) des britischen Regisseurs
Cecil M. Hepworth aus dem Jahr 1907. In dem Kurzfilm stiehlt ein Junge seiner Schwester, gespielt von dem Geschwisterpaar Bertie und Gertie Potter, ihre neue Puppe. Die Puppe selbst wird von einer echten Puppe sowie Gertie Potter, die mit noch rudimentärer Filmtechnologie verkleinert und sogar auf der Leinwand verdoppelt wurde, dargestellt. Nachdem der diebische Bruder das Spielzeug mit einer Schere zerlegt, setzt sich die Puppe von selbst wieder zusammen – ein sehr frühes Beispiel von Stop-Motion – wächst, verdoppelt sich, zerreißt den Jungen und frisst ihn auf. Und all das in unter drei Minuten.
Hugo aus Traum ohne Ende (1945)
Während bereits 1929 in Der große Gabbo eine Bauchrednerpuppe eine entscheidende Rolle spielte, starb in diesem frühen Hollywoodfilm nur die Karriere des egozentrischen Bauchredners, gespielt von dem österreichischen Schauspieler Erich von Stroheim. Unheimlich war die Puppe namens Otto zwar auch so, der Schurke war hier aber doch der Bauchredner selbst. Deutlich perfider als Otto war 1945 die Bauchrednerpuppe Hugo aus dem britischen Horror-Anthologie-Film Traum ohne Ende. Hugo treibt seinen Bauchredner, Maxwell Frere (Michael Redgrave), zu einem Mord, wird am Ende aber selber Opfer von Frere. Ob Hugo ein Beispiel für eine besessene Puppe ist oder einfach nur den geistigen Wahn des Bauchredners symbolisiert, lässt der Film ungeklärt.
Clown aus Poltergeist (1982)
Diese Puppe spielt eigentlich nur eine kleine Rolle in dem Horrorklassiker (und dem Remake von 2015), die Clown-Puppe aus Poltergeist hat jedoch einen bleibenden Eindruck beim Publikum hinterlassen. Kein Wunder, schließlich sind Mörderpuppen und Clowns alleine schon furchteinflößend genug. Die Kombination führt zu einem denkwürdigen Auftritt, der 2001 sogar in der Horrorkomödie Scary Movie 2 parodiert wurde. Ein Beweis dafür, wie effektiv die Originalszene nach dem Drehbuch von Steven Spielberg trotz ihrer Kürze ist. Denn im Grunde schafft es der fiese Clown gerade mal, den kleinen Robbie unter sein Bett zu zerren. Einen Moment später werden ihm von dem wehrhaften Robbie bereits die Watteeingeweide herausgerupft.
Chucky aus der Child’s Play-Reihe (ab 1988)
Die roten Haare, der gestreifte Pullover, die Latzhose – die „Good Guy”-Puppe ist sofort wiedererkennbar. Eigentlich ein gutes Merkmal für ein Kinderspielzeug. Weniger gut ist es, wenn eine dieser Puppen von der Seele eines Serienmörders heimgesucht wird, die aus dem „Good Guy” den wohl markantesten Puppenbösewicht überhaupt macht. Seit Chucky – Die Mörderpuppe (1988) hat sich die von Charles Lee Ray besessene Puppe bereits durch acht Slasher-Filme gemetzelt und mordet seit 2021 auch in der TV-Serie Chucky. Im Kino-Reboot Child’s Play von 2019 wurde der mörderische Rotschopf im Original sogar von Luke Skywalker-Darsteller Mark Hamill gesprochen.
Blade aus Puppet Master (1989)
Eine denkwürdige Mörderpuppe war für die Macher von Puppet Master nicht genug. Belebt durch einen Zauberspruch, dürfen gleich eine ganze Reihe durchgedrehter Spielzeuge ihre Opfer auf ihre jeweils ganz eigene Art niedermetzeln. Noch mehr als seine Spielkameraden Pinhead, Oriental, Tunneler, Jester und Leech Woman, sticht jedoch Blade heraus, mit einer Klinge an Stelle seiner rechten und einem Fleischhaken statt seiner linken Hand. In den bislang zwölf Puppet Master-Sequels für den Heimkinomarkt wechselte die Besetzung der Mörderpuppen immer wieder. Blade kam als Publikumsliebling jedoch in allen 13 Filmen vor.
Billy aus der Saw-Reihe (ab 2003)
In Hollywood gibt es vielleicht keinen größeren Fan des Prinzips der Killerpuppe als James Wan. In seinem vielseitigen Horrorrepertoire der letzten 20 Jahre hat er als Regisseur, kreativer Ideengeber oder Produzent gleich mehrfach für denkwürdige Beispiele der gruseligen Spielzeuge gesorgt.
Das erste Mal, dass James Wan eine furchteinflößende Puppe einsetzte, war in dem Kurzfilm Saw, der ein Jahr später zu der Kinoversion und dem folgenden, weltweit erfolgreichen Horror-Franchise führte. Die nicht-besessene, nicht-übernatürliche, vollkommen mechanische Puppe im Stil einer Bauchrednerpuppe, hat im Film keinen offiziellen Namen. Wan und das Produktionsteam nannten sie hinter den Kulissen aber Billy. Fans bezeichnen die Puppe mit der markanten weißen Fratze, durch die der Saw-Mörder mit seinen Opfern kommuniziert, oft fälschlicherweise als Jigsaw – was eigentlich der Spitzname des Killers und damit des Puppenspielers ist.
Billy aus Dead Silence (2007)
Noch eine Bauchrednerpuppe. Nochmal Billy. Nochmal James Wan. Mit Wans zweitem Einsatz einer Bauchrednerpuppe – diesmal ganz offiziell mit dem Namen Billy – wird es jedoch übernatürlich. Billy ist eine von 100 Puppen, mit der die Bauchrednerin Mary Shaw (Judith Roberts) nach ihrem Mord begraben wurde. Gemeinsam mit seinen „Geschwister” wird Billy zum Werkzeug für Mary Shaws Rache in dem düsteren Städtchen Raven’s Fair. In Dead Silence tanzen aber nicht nur mörderische Bauchrednerpuppen. Auch Menschen werden hier zu überzeugend echten Puppen umgewandelt. Und alles nur, weil vor langer Zeit ein kleiner Junge behauptet hatte, er hätte gesehen, wie sich Mary Shaws Lippen beim Bauchreden bewegt hätten und damit unwissentlich eine blutige Kettenreaktion lostrat …
Annabelle aus dem Conjuring-Universum (ab 2013)
Als hätte er mit der Saw-Reihe nicht schon einen Kulteintrag in das Horrorgenre miterfunden, gab James Wan 2013 mit Conjuring – Die Heimsuchung den Startschuss zu dem bislang erfolgreichsten Horrorfilmfranchise. Die dämonische Puppe Annabelle hatte hier ihren ersten Auftritt, bekam 2014 ihr eigenes Prequel-Spinoff und erschien bislang in insgesamt neun Filmen – darunter als verstecktes Easter-Egg in den DC Comics-Filmen Aquaman (2018) und Shazam! (2019). Noch unheimlicher als Annabelles heimlicher Ausflug in ein komplett anderes Filmuniversum ist die Tatsache, dass die Figur auf einer echten „Raggedy Ann”-Puppe aus den 1970ern basiert, die angeblich vom Geist eines toten Mädchen namens Annabelle besessen gewesen sein soll.
M3GAN aus M3GAN (2023)
Für seinen neuesten Film und seine nächste Zusammenarbeit mit Jason Blum, zieht James Wan eine komplett neue Puppe aus seiner Horrorspielzeugkiste. Anders als Wans bisherige Puppenkreationen, soll M3GAN eine autonome Puppe sein – schließlich soll die Hightech-Puppe als bewegliche und sprechende Therapiehilfe für Kinder fungieren. Die künstliche Intelligenz, die M3GAN steuert, interpretiert ihre Aufgabe als Beschützerin jedoch ganz anders, als es von ihrer Schöpferin vorgesehen ist.
Sehen Sie ab dem 12. Januar 2023 in M3GAN, welche tödlichen Folgen der Beschützerinstinkt der Hightech-Puppe hat.
Zum Film:
Sie ist auf Freundschaft programmiert: M3GAN ist kein gewöhnliches Spielzeug, designt als beste Freundin eines Kindes und Verbündete der Eltern. Als Robotik-Expertin Gemma (Allison Williams) unerwartet zum Vormund ihrer verwaisten Nichte wird, nimmt sie den Prototyp der Hightech-Puppe mit nach Hause. Eine folgenschwere Entscheidung, denn M3GAN entwickelt einen geradezu mörderischen Beschützerinstinkt.
Dass eine Puppe ihre Aufgabe so ernst nehmen wird, damit rechnet Gemma nicht einmal in ihren kühnsten Träumen, als sie diese ihrer Nichte gibt. Schließlich arbeitet sie für eine Spielzeugfirma und hat die lebensechte Puppe selbst programmiert. Doch die mit künstlicher Intelligenz ausgestattete M3GAN nimmt ihre Aufgabe als beste Freundin todernst.
Gerard Johnstone (Housebound) führt Regie bei M3GAN nach einem Drehbuch von Akela Cooper (Malignant, The Nun 2), das auf einer Geschichte von Akela Cooper und James Wan (Malignant, Saw sowie die Franchises von Insidious und Conjuring), dem Meister des Horrors, basiert. Neben Allison Williams (Get Out, Girls) ist Ronny Chieng (Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings, Crazy Rich) zu sehen.
Produziert wurde M3GAN von den Horror-Spezialisten Jason Blum (Halloween, The Black Phone, Der Unsichtbare) und James Wan. Blumhouse und Atomic Monster haben den Film in Zusammenarbeit mit Divide/Conquer produziert.
Im Verleih von Universal Pictures International Germany
Besetzung: Allison Williams, Violet McGraw, Ronny Chieng, Brian Jordan Alvarez, Jen Van Epps, Lori
Dungey, Stephane Garneau-Monten
Regie: Gerard Johnstone
Drehbuch: Akela Cooper
Story: Akela Cooper & James Wan
Produktion: Jason Blum, James Wan
Ausführende Produktion: Allison Williams, Mark Katchur, Ryan Turek, Michael Clear, Judson Scott,
Adam Hendricks, Greg Gilreath
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