Einzelschau „Jim Avignon – State of the Art”, plus Gemälde von 4000 (21.01. – 25.03.2023)

Jim Avignon hat in Stuttgart eine treue Fangemeinde. Diese jedes Mal aufs Neue zu überraschen und zu überzeugen, ist eine Herausforderung. Gelingen wird es dem umtriebigen Berliner auch diesmal. Mit übermalten Landkarten aus dem Schulunterricht. Eine Weltpremiere!

Zur Eröffnung der Ausstellung „Jim Avignon – State oft the Art“ am Freitag 20. Januar, um 19 Uhr wird Jim Avignon – nach der Einführungsrede von Marko Schacher – auch als DJ in Erscheinung treten. Zudem wird Patrick Staehle die streng limitierte, von Avignon gestaltete Künstler-Edition eines Rotweincuvées aus seiner Winzerei „La Clochette du Château de Carney“ vorstellen und Alexander Bonilla-Cardona vom „Monsieur Renard“ wird diesen Wein und andere biodynamische Rebensäfte zur Degustation anbieten.

Als Pennäler standen wir oft ratlos davor, nun dürfen wir vor den 210 x 260 Zentimeter großen Geographie- Relikten staunen. Einige der auf den alten Schul-Karten eingezeichneten Grenzen sind verschoben, nicht mehr existent oder werden hinterfragt und bekriegt, die Vegetation und Tier-Population hat sich drastisch verändert, die Polkappen schmelzen. Wie schön wäre es doch, wenn die Bildende Kunst im politischen Weltgeschehen einen wirklichen Einfluss hätte, wenn die KünstlerInnen ihre eigenen Reservate gründen würden! Mitsamt der neuen Staaten würde sich auch der Status (das englische „state“ kann beides bedeuten) der Kunst verändern!

Mit seinem bunten Figuren-Arsenal bevölkert Jim Avignon die auf den Karten und Plänen verzeichneten Kontinente, Länder und Städte neu, lässt gierige Protagonisten aufeinander prallen und „Garantiere“ das mögliche friedliche Miteinander beweisen. Die Narrativität, Unterhaltsamkeit und Vielfarbigkeit der Exponate und die vermeintlich schnell und naiv aufs Papier gebrachten Fantasie-Figuren überdecken dabei keineswegs Avignons deutliche Kritik am aktuellen Weltgeschehen und an den Nebenwirkungen der Massengesellschaft – seien es Kommunikationsprobleme, Korruptionsmechanismen oder der Immobilienmarkt.

Dass Jim Avignon damit am Puls der Zeit ist, zeigt die Filmemacherin Katja Lüber mit der aktuellen, „Murals: Mauern statt Leinwand“ überschriebenen Folge 3 ihrer TV-Doku „Street & Urban Art“. Die momentan in der ARDMediathek abrufbare Sendung (Link auf www.galerie-schacher.de) beginnt mit einem Interview mit Jim Avignon.

Ergänzend zeigt Thomas Egeler, der international unter seinem Künstlernamen „4000“ bekannt ist, eine Auswahl seiner neuen, kleinformatigen, ja… analogen Gemälde, die sich auf ironisch-bissige Weise u.a. mit dem Bitcoin- Wahn (Serie „Bitte kauf mich“) und der Digitalisierungswelle durch NFTs (Serie „Kryptohonks“) beschäftigen.

Die Finissage der Ausstellung(en) findet am 25. März im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ statt – inkl Aktionen, Künstlergesprächen und interaktiver Musicbox.

Jim Avignon – State of the Art (Malerei auf Schul-Landkarten und Stadtplänen)
Im Projektraum: neue Gemälde von Thomas Egeler aka 4000
Schacher – Raum für Kunst, Galerienhaus 3.0, Breitscheidstr. 48, Stuttgart-West

Eröffnung: Fr 20.01.2023, 19-23 Uhr; Einführung: Marko Schacher, DJ-Set: Jim Avignon
mit Künstlerwein-Vorstellung von Patrick Staehle und Weindegustation von Alexander Bonilla-Cardona

Comics & Bier-Talk/Trink/Musik-Show: Mo 20.03., 20 Uhr
Finissage / Lange Nacht der Museen: Sa 25.03., 18-1 Uhr

Dauer: 21.01.2023 – 25.03.2023, Di-Fr 14-19, Sa 11-16 Uhr
Weitere Infos: www.galerie-schacher.de

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