„Mit dieser ersten Patientenleitlinie zum Hodenkarzinom erhalten betroffene Patienten und deren Angehörige allgemeinverständliche Informationen zur Erkrankung und deren Behandlung auf aktueller wissenschaftlicher Basis. Für die Patienten bedeutet mehr Information gleichzeitig auch mehr Mitbestimmung bei Therapieentscheidungen“, fasst der amtierende DGU-Präsident Prof. Dr. Martin Kriegmair die Bedeutung der Patientenleitlinie für die tägliche Praxis zusammen.
Auf rund 100 Seiten erhalten Betroffene Antworten auf eine Vielzahl ihrer Fragen rund um die Keimzelltumoren des Hodens. Dadurch werden die Patienten für das Arzt-Patienten-Gespräch gestärkt und sind in der Lage, wissenschaftlich fundierte Therapieentscheidungen mitzutragen. Wertvolle Alltagstipps im Umgang mit der Erkrankung sowie Hinweise auf Beratungs- und Hilfsangebote runden die Patientenleitlinie ab.
„Hodentumoren, aber auch deren Behandlung, gefährden in der Regel die Möglichkeit einer späteren Vaterschaft der Patienten. Daher ist es besonders wichtig, die jungen Patienten und ihre Angehörigen über die Möglichkeiten der Kryokonservierung von Spermien zum Fertilitätserhalt aufzuklären. Dieses Aufklärungsgespräch und auch die daran anschließenden fertilitätserhaltenden Maßnahmen müssen zwingend vor dem Start jeglicher Therapie durchgeführt werden“, sagt die DGU-Koordinatorin der ärztlichen S3-Leitlinie und Mitautorin der Patientenleitlinie Prof. Dr. Sabine Kliesch und spricht damit eines der Kernkapitel der Patientenleitlinie an.
In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 4.000 meist junge Männer neu an einem Keimzelltumor des Hodens. Am häufigsten sind Männer im Alter zwischen 20 und 44 Jahren betroffen. „Auch um Risikofaktoren und die Früherkennung geht es in der neuen Patientenleitlinie Hodenkrebs. Jugendliche und junge Männer zwischen 14 und 45 Jahren sollten unbedingt den Hodencheck kennen, denn die regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden ist die wichtigste Früherkennungsmaßnahme“, ergänzt Prof. Dr. Laura-Maria Krabbe, DGU-Ressort Leitlinien und Qualitätssicherung. „Verändert sich die Größe eines Hodens, tritt ein Schweregefühl auf oder gibt es tastbare Verhärtungen, so können das Warnzeichen für ein Hodenkarzinom sein. Betroffene dürfen sich dann keinesfalls scheuen, einen Urologen oder eine Urologin aufzusuchen“, so Prof. Krabbe abschließend.
Antworten auf alle Fragen rund um den Hodencheck gibt es in jeder urologischen Praxis oder auch online auf www.hodencheck.de. Weitere Informationen zu Hodentumoren und anderen urologischen Erkrankungen finden Interessierte auf den Seiten der Urologischen Stiftung Gesundheit unter folgendem Link: https://urologische-stiftung-gesundheit.de. Die Patientenleitlinie Hodenkrebs steht kostenfrei zum Download im Leitlinienprogramm Onkologie unter https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/hodenkrebs zur Verfügung.
Weitere Informationen und Vermittlung von Experten-Interviews über die Pressestelle der DGU.
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