Stellvertretend für die Kinder- und Jugendärzte aus Mönchengladbach informierten einige niedergelassene- und Klinikärzt:innen jetzt gemeinsam über die schwer verlaufende Viruserkrankung, die damit verbundene immense Belastung des Kinder-Gesundheitssystems und die Hoffnungen, die mit dem neuen Impfstoff verbunden sind. Das RS-Virus verursacht beim Erwachsenen meist nicht mehr als eine banale Erkältung. Neugeborene und kleine Kinder können dahingegen aber so schwer betroffen sein, dass sogar eine Beatmung erforderlich wird. Das Virus verbreitet sich vor allem in den Wintermonaten.
„Ein wesentlicher Grund für die massive Anhäufung von Infekten in diesem Jahr ist die Isolation der Kinder durch die Corona-Maßnahmen in den Vorjahren, weil Atemwegsinfektionen durch das Tragen von Masken ausgeblieben sind“, erklärt Oliver Schneider, Leiter des Gesundheitsamtes Mönchengladbach. Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, sind die durch Covid-19 vertrauten Hygienemaßnahmen wie ein gründliches Händewaschen vor einem Kontakt mit dem Säugling oder Kleinkind hilfreich.
Die Kinderärzte in den Praxen und auch die Ärzte und Pflegenden in der Klinik sind derzeit tagtäglich an ihrer Belastungsgrenze. „Umso mehr hoffen wir, dass der Impfstoff gegen das RS-Virus, der nun für Kinder im 1. Lebensjahr verfügbar ist, die Kinder vor schweren Infektionen schützt und ihnen künftig einen Krankenhausaufenthalt erspart“, so Dr. Sabine Keiser, Chefärztin der Klinik für Kinder und Jugendliche der Städtischen Kliniken Mönchengladbach. „Insbesondere für Säuglinge kann das RS-Virus lebensbedrohlich sein. Das Ziel der Impfung ist, dass wir die Kinder älter bekommen, um schweren Verläufen damit entgegenzuwirken“, ergänzt Dr. Ingo Kern, Kinderpneumologe und Oberarzt in der Klinik für Kinder und Jugendliche der Städtischen Kliniken Mönchengladbach.
Ralph Köllges, niedergelassener Kinder- und Jugendarzt sowie Präventionsbeauftragter Impfen des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein, und Dr. Martin Lüchtrath, niedergelassener Kinder- und Jugendarzt sowie Obmann der Kinder- und Jugendärzte MG, nehmen mit ihren Praxen an einer Studie teil und verimpfen Nirsevimab (Handelsname Beyfortus), seit diesem Herbst bereits. Die Impflinge werden dabei per Zufallsgenerator ausgewählt, 50 Prozent werden geimpft. „RSV ist derzeit eine erhebliche Belastung für alle ambulanten und stationären Einrichtungen. Wir brauchen nach ersten Erkenntnissen 50 bis 60 geimpfte Kinder, um den stationären Aufenthalt eines Kindes zu verhindern“, so Dr. Martin Lüchtrath.
„Das RS-Virus ist die Ursache für zwei Drittel aller Atemwegserkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern weltweit. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat die Zulassung des Antikörpers zur Vorbeugung von RSV-Infektionen bei Neugeborenen und Säuglingen empfohlen. Diese Impfung ist eine Chance für uns alle“, erläutert Ralph Köllges. Eine einmalige Dosis sei in der Regel ausreichend und der Schutz soll bis zu sechs Monate vorhalten. Eltern, die Interesse an der Beobachtungsstudie haben, können sich bis zum Ende der RSV-Saison vertrauensvoll an die sie betreuenden Kinderärztinnen und Kinderärzte wenden.
In den Städtischen Kliniken Mönchengladbach, dem Elisabeth-Krankenhaus, werden pro Jahr rund 80.000 Patient:innen mit modernsten Verfahren ambulant und stationär behandelt. Die Ausstattung mit Medizintechnik der jüngsten Generation sorgt dafür, dass das Eli für viele innovative Operationsmethoden führend in der Region ist. Systematische Kooperationen wie beispielsweise mit der Uni-Klinik Düsseldorf tragen zum hohen Standard bei. Die Klinik legt großen Wert darauf, aus ihren 1.800 Mitarbeiter:innen ein echtes Team zu formen. Respekt, Verantwortung und Freundlichkeit sind grundlegend: unter den Mitarbeitern und gegenüber den Patienten. Das Elisabeth-Krankenhaus ist einer der größten Arbeitgeber in Mönchengladbach. Es versteht sich als verwurzelter Teil der Region und pflegt daher den Austausch mit Institutionen, Vereinen und Unternehmen der Stadt.
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