Economist Impact enthüllt die Gefahren des illegalen Handels

Die Veranstaltung hat den illegalen Handel als das entlarvt, was er ist – eine beträchtliche Beeinträchtigung der Gesellschaft. In Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs wird dies noch relevanter. Aus diesem Grund hat sich Economist Impact mit Unterstützung von Philip Morris International zusammengetan, um auf die realen Risiken hinzuweisen, denen sich die Europäische Union bei der Bekämpfung der Krise des illegalen Handels gegenübersieht. Die Konferenzveranstaltung fand gestern im Hotel Palace Berlin statt. Hierzu kam ein enger Kreis von Multi-Stakeholdern aus politischen Entscheidungsträgern und Branchenführern zusammen. Sie diskutierten die finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen des illegalen Handels und die Rolle von Regierungen, Unternehmen und Strafverfolgungsbehörden, um besser zusammenzuarbeiten und die Herausforderung des illegalen Handels in wirtschaftlichen Krisenzeiten zu bewältigen.

Unter der Moderation von John Ferguson, Practice Lead, New Globalisation bei Economist Impact, nahmen folgende Experten an der Veranstaltung teil:

  • Dr. Tim H. Stuchtey, Geschäftsführender Direktor, Brandenburgische Institut für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS)
  • Till Mansmann, Mitglied des Deutschen Bundestags; Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
  • Stefano Betti, Deputy Director-General, Transnational Alliance to Combat Illicit Trade (TRACIT)
  • Roderick Parkes, Forschungsdirektor, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP)
  • Rishaad Hajee, Leiter der Abteilung für regulatorische Marktaktivierung, Philip Morris International

Die Veranstaltung war auch eine Gelegenheit für Economist Impact, erste Ergebnisse der Forschung über die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den illegalen Handel und seine Folgen für Verbraucher, Unternehmen, Regierungen und die Gesellschaft als Ganzes vorzustellen. Erste wichtige Ergebnisse zeigen:

  • Unternehmen und Regierungen sind weitgehend unvorbereitet auf die Bekämpfung des illegalen Handels.
  • Der E-Commerce ist für den illegalen Handel von entscheidender Bedeutung. Dies wird auch in Zukunft der Fall sein, wenn nicht weitere regulatorische Maßnahmen getroffen werden.
  • Kriminelle passen sich außergewöhnlich schnell an das sich stetig verändernde Umfeld sowie an die Bedürfnisse und Vorlieben der Verbraucher an.
  • In Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs sorgen verkleinerte Budgets und eine geminderte Kaufkraft für eine gestiegene Nachfrage nach preiswerten Gütern, was ungewollt die Nachfrage nach illegalen Gütern erhöht.
  • Die Verfügbarkeit von preiswerten Schmuggelwaren führt zu unlauterem Wettbewerb und kann zu erhöhter Arbeitslosigkeit führen. Diese Auswirkungen können sich in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs noch verstärken.
  • Für die legalen Unternehmen entstehen durch die Bekämpfung des illegalen Handels Folgekosten für Rechtsstreitigkeiten und Überwachung, die in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs eine zusätzliche Belastung darstellen können.
  • Illegale Händler können rechtmäßige Lieferketten beeinträchtigen, indem sie unerlaubte Ersatzteile und Komponenten in die Produktionslinien einführen. Auswirkungen verstärken sich in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs, hängen jedoch von der Ursache der Krise ab.
  • In einer wirtschaftlichen Rezession verstärken sich die finanziellen Auswirkungen des illegalen Handels für die Unternehmen.
  • Branchen oder Sektoren, in denen sich der illegale Handel ausbreitet, haben dann unter Umständen weniger Anreize, in Forschung und Entwicklung (F&E) zu investieren, was die Gewinne und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt verringert.

Der vollständige Bericht ist ab Dezember 2022 verfügbar.

Bei der Erörterung der finanziellen Auswirkungen des illegalen Handels erklärte Dr. Tim H. Stuchtey vom BIGS: "Die offensichtlichste Auswirkung des illegalen Handels sind die Auswirkungen auf die Steuereinnahmen der Regierungen. Die meisten Händler illegaler Waren zahlen keine Verkaufssteuern, was sich natürlich negativ auf die Steuereinnahmen unserer Regierungen auswirkt. Hinzu kommt, dass sich die Nachfrage vom legalen auf den illegalen Markt verlagern wird und da es eben dort keine Umsatzsteuer gibt, wird den Regierungen weniger Geld für viele Dinge zur Verfügung stehen, so auch für die Bekämpfung des illegalen Handels.“

Till Mansmann, Mitglied des Deutschen Bundestages, fügte hinzu: "Als Parlamentarier und Mitglied im Finanzausschuss denke ich in erster Linie an den Haushaltseffekt der verlorenen Gelder für den Staat, aber auch an die Aufgabe, alle Unternehmen, die legale Waren verkaufen, vor unlauterem Wettbewerb zu schützen. Es ist auch wichtig, die Lenkungswirkung der Besteuerung im Auge zu behalten. Wir mögen keine Lenkungseffekte, aber wir müssen die Schadensbegrenzung im Hinterkopf behalten".

In Bezug auf die Politik sagte er: "Die neue Regierung setzt sich für die Stärkung der Behörden bei der Bekämpfung von Steuerbetrug und Geldwäsche ein und stärkt die Finanzermittlungsstelle. Die Menschen müssen sehen, dass die Behörden handeln und das System stärken, (allerdings) gehen die deutschen Behörden den illegalen Handel möglicherweise nicht auf die richtige Weise an – wir müssen die Spuren des Geldes stärker verfolgen".

Rishaad Hajee, Leiter der Abteilung für regulatorische Marktaktivierung bei Philip Morris International, der ebenfalls an der Expertenrunde teilgenommen hat, verwies auf ein weiteres Problem: „Die illegalen Anbieter investieren nicht in Forschung und Entwicklung, um bessere Optionen zu entwickeln. Stattdessen überschwemmen sie den Markt mit illegalen Altprodukten, die oft von minderer Qualität sind und Verbraucher:innen schaden können. Wenn die Verbraucher:innen diese fragwürdigen Produkte kaufen, werden kontinuierliche Forschung und Entwicklung, Innovation und Fortschritte bei der Entwicklung besserer Produkte verhindert.“

Roderick Parkes von der DGAP erklärte: "Im Bereich der illegalen Finanzen ist uns bewusst geworden, dass andere Staaten unsere Schwachstellen in einer Weise als Waffe einsetzen. Wir mussten uns eingestehen, dass wir den illegalen Handel aus den Augen verloren haben. Jetzt wachen wir geopolitisch auf, wenn es um den illegalen Handel geht, denn die Kontrolle der Handelsströme, Sanktionen, Investitionen und geistige Eigentumsrechte sind plötzlich sehr wichtig geworden."

Wer profitiert also von der Rezession? Die Kriminellen profitieren. Der illegale Handel mag von manchen als ein Verbrechen ohne Opfer angesehen werden, aber er hat reale Auswirkungen und benachteiligt Verbraucher, Unternehmen und sogar Regierungen. Es muss mehr getan werden, um dieses unauffällige Verbrechen zu bekämpfen.

Um die Veranstaltung auf Abruf zu sehen, klicken Sie bitte hier.

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