Worum geht es? Naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen wie das Experimentieren kommen im Geographieunterricht oft zu kurz. Deshalb sollen zukünftige Lehrkräfte genau darin fit gemacht und ihnen die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Hier kommen die „Geoboxen“ ins Spiel. Das sind Experimentiersets, die Schülerinnen und Schüler aller Schularten helfen, sich experimentell Themen wie Bodenerosion, CO2-Ausstoß, Wetter oder Klimawandel zu erschließen.
Wie sieht das konkret aus? Die „Geobox“ zur Bodenerosion beispielsweise ist für Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 entwickelt und umfasst drei Schulstunden. Ausgangspunkt ist die Geschichte eines Landwirts, der feststellt, dass der Platzregen auf seinem Feld zu großer Erosion – also der Abtragung der oberen, sehr fruchtbaren Bodenschicht geführt hat – auf seinen anderen Feldern im Nachbardorf jedoch nicht. Die Jugendlichen entwickeln nun Hypothesen und ein geeignetes Experiment, um die Ursache für die Bodenerosion herauszufinden. Dabei lernen die Jugendlichen unter anderem den Zusammenhang zwischen Hangneigung, Vegetation, Bodendichte und Erosionskraft. Überdies erfahren sie, wie ein wissenschaftliches Experiment aufgebaut ist und erleben, wie Wissenschaft arbeitet. Dazu bieten die verschiedenen „Geoboxen“ alle notwendigen Materialien zum offenen Experimentieren sowie flankierende Handreichungen für die Lehrkräfte.
Im Bundesland Hessen können die Boxen bereits in Studienseminaren entliehen werden. Das Ziel des Projekts „Geobox>>Scaling up“ ist es nun, sie bundesweit für Lehrkräfte verfügbar zu machen und gezielt den Einsatz im Unterricht anzubahnen. Dazu werden gegenwärtig Studienseminare gesucht, die Geographielehrkräfte ausbilden und Interesse haben, die Boxen in ihrer Ausbildung einzusetzen. Selbstverständlich werden diese kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Dass Lehrkräfte von Schleswig-Holstein bis nach Baden-Württemberg die naturwissenschaftliche Herangehensweise der Geographie ihren Klassen besser vermitteln können, dafür ist das Projekt „Geobox>>Scaling up“ angetreten. Denn oft, so wissen die Verantwortlichen des Instituts für Didaktik der Geographie, bestehen nur Berührungsängste. Und die lassen sich abbauen.
Während der Corona-Pandemie wurden zusätzliche digitale Geoboxen entwickelt, die unmittelbar eingesetzt werden können. Diese sind auf YouTube zu finden.
Mehr unter: www.geobox.online
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de
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