Romani Rose unterstrich als Vorsitzender des Zentralrates, daß gerade in Zeiten von wirtschaftlicher Krise immer wieder Sündenböcke gesucht würden, die gegenwärtige Situation nach den Corona-Jahren und dem sicher noch lange dauernden Krieg in der Ukraine würde mit Sicherheit die Situation von Minderheiten verschlechtern. „Hier müssen wir frühzeitig gegensteuern, nationalistische und rassistische Ideologien, Antiziganismus und Antisemitismus dürfen keinen Spielraum bekommen. Dies ist gleichermaßen Aufgabe von Politik und von Zivilgesellschaft!“, so Rose.
Auf der Mitgliederversammlung stellte der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler, sein Arbeitsprogramm für das nächste Jahr vor und unterstrich die Notwendigkeit, eng mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und seinen Landesverbänden zu kooperieren. Es sei notwendig, jetzt die Empfehlungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus, die bereits vor über einem Jahr vorgelegt wurden, konsequent umzusetzen, die Schaffung einer Bund-Länder-Kommission Antiziganismus habe dabei Priorität.
Die Mitgliederversammlung nahm mit der Landesvertretung deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg-Sinti Powerclub e.V. eine neue Mitgliedsorganisation auf, die Baden-Württemberg im Zentralrat wie auch dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma repräsentiert.
„Als Landesvertretung werden wir uns für die Interessen der Sinti und Roma und gegen den Antiziganismus einsetzen. Wir werden das ehrenamtliche Engagement unter den Sinti und Roma in Baden-Württemberg unterstützen. Aus der Mitte der Gesellschaft heraus werden wir gemeinsam Zukunft gestalten, und wir sind sehr froh, hierfür die Unterstützung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma zu erhalten“, erklärte Natalie Reinhardt, die Vorsitzende der Landesvertretung.
Romani Rose begrüßte die Entscheidung der Mitgliederversammlung ausdrücklich: „Es ist für uns Sinti und Roma in Deutschland entscheidend wichtig, daß die jüngeren Generationen die Arbeit der letzten Jahrzehnte fortsetzen. Wir dürfen nicht glauben, daß wir uns auf dem Erreichten ausruhen können, wir müssen uns für die Zukunft in vielen Bereichen neu positionieren, gerade im Bildungsbereich stehen wir vor großen Herausforderungen. Hinzu kommt die europäische Ebene, die gerade angesichts des Krieges in der Ukraine sich überall verschärft.“
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