Die Preisträgerinnen des Nachwuchspreises des Mitteldeutschen Ernährungsgipfels 2022 sind:
- Ing. Annika Bickhardt (TU Dresden)
Thema: Einfluss der Vorkristallisation von Nugatfüllungen auf die Fettreifneigung von Pralinen
Die Fettreifbildung stellt ein ausgeprägtes Qualitätsrisiko dar und ist mit Lebensmittelverlusten in der Süßwarenherstellung verbunden. Frau Bickhardt konnte durch eine gezielte Impfkristallisation gegenüber dem klassischen Intervallverfahren nicht nur die Fettreifneigung reduzieren und damit die Produktstabilität verbessern. Die neue Verfahrensführung bietet darüber hinaus Potenziale zur Einsparung von Energie und erfordert keine zusätzliche Ausrüstung zur Implementierung in bestehende Anlagen.
- Corinna Liebl, M. Sc. (Hochschule Anhalt)
Thema: Wirkung ausgewählter Leguminosenmehle als Ei-Ersatz und Ingredienz auf die Qualität von Rührkuchen
Einheimische Leguminosen (Hülsenfrüchte wie z.B. Erbsen, Bohnen, Linsen) leisten einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit. Im Rahmen ihrer Arbeit zeigt Frau Liebl Wege auf, wie reine Leguminosenmehle hinsichtlich ihrer technologischen, sensorischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften bewertet werden können. Dies ermöglicht künftig deren Einsatz ohne aufwändige Aufbereitungsverfahren in Feinen Backwaren und zeigt auch für andere Produktsegmente Strategien zur zuverlässigen Eignungsbewertung auf.
- Viola Süß, M. Sc. (Universität Leipzig)
Thema: Evaluation und Akzeptanz regionaler Landwirtschaftserzeugnisse mittels Blockchain
Frau Süß bearbeitete den Digitalen Produktpass, der für Lebensmittel eine Nachverfolgbarkeit vom Feld bis in den Einkaufskorb ermöglichen soll. Dabei spielt die Blockchain-Technologie als sicheres und integratives Datenmanagementsystem in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle und soll zukünftig auf komplexere verarbeitete Lebensmittel ausgeweitet und auf die Erfordernisse kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) adaptiert werden. Damit kann die Blockchain-Technologie auch für KMU einen Mehrwert zur Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und zur Profilierung gegenüber dem Verbraucher bieten.
„Herzlichen Glückwunsch an die drei Preisträgerinnen des Nachwuchsforums, die mit ihren innovativen Arbeiten die Jury überzeugt haben und beim 6. Mitteldeutschen Ernährungsgipfel mit den Teilnehmern über ihre Ergebnisse und zukünftige Themen ins Gespräch kommen konnten. Mit dem Nachwuchsforum sollen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen bei den stark herausfordernden Themen Fachkräftesicherung und Innovationsmanagement ganz konkret unterstützt werden. Schließlich ist die Ernährungsindustrie in Sachsen ein wichtiger Wirtschaftszweig. Vor diesem Hintergrund unterstützen wir die Branche u.a. bei der fachinhaltlichen Ausgestaltung des Mitteldeutschen Ernährungsgipfels sowie mit Angeboten zur Markterkundung und -erschließung,“ erklärt WFS-Geschäftsführer Thomas Horn.
Ziel des neuen Nachwuchspreises ist es, Unternehmen stärker in Forschungsthemen einzubinden, Betriebe frühzeitig mit (zukünftigen) Fach- und Nachwuchsführungskräften zu vernetzen sowie einen kontinuierlichen Dialog mit den Bildungseinrichtungen (Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien) zu relevanten Forschungs- und Studieninhalten zu etablieren. Die Preisträger erhalten jeweils ein Preisgeld von 1.000 Euro, das von den Netzwerken der drei Bundesländer gestiftet wird. Eine Jury aus Vertretern der Netzwerke, Unternehmen und Partnerhochschulen wählte auf Basis eines Bewertungskatalogs aus den eingegangenen Bewerbungen drei gleichgestellte Preisträger aus. Wesentliche Erfolgskriterien waren die hervorgehobene Relevanz für den unternehmerischen Alltag in kleinen und mittelständischen Unternehmen der Ernährungswirtschaft sowie ein ausgeprägtes Transferpotenzial für den vorgestellten innovativen Lösungsansatz.
Der Mitteldeutsche Ernährungsgipfel ist der zentrale Branchentermin der Ernährungswirtschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Auf der von den Ernährungsnetzwerken der drei Länder ausgerichteten Veranstaltung treffen sich Entscheider aus dem produzierenden Lebensmittelgewerbe mit Vertretern aus Landwirtschaft, Lebensmittelhandel, Wissenschaft und Forschung sowie Dienstleistern der Branche zum Austausch über aktuelle Themen der Ernährungswirtschaft.
Das Projekt wurde von der IHK Dresden, Geschäftsstelle Bautzen und mit Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) unterstützt.
Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) wurde 1991 als Unternehmen des Freistaates Sachsen gegründet. Sie wirbt für den Wirtschaftsstandort Sachsen im In- und Ausland, akquiriert, berät und betreut Unternehmen, die sich in Sachsen ansiedeln oder erweitern wollen und betreut ausländische Wirtschaftsdelegationen, die in den Freistaat kommen. Für sächsische Unternehmen bietet sie Informationen und Kontakte zur Erschließung von Auslandsmärkten sowie zur Absatzförderung im In- und Ausland. Darüber hinaus kooperiert sie mit sächsischen Branchennetzwerken, Kammern, Verbänden sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen und unterstützt diese bei der Zusammenarbeit.
Eine wichtige Grundlage für die effektive Arbeit der WFS ist zudem ihre strategische Ausrichtung an den sächsischen Kernbranchen und deren kontinuierliche Betreuung. Das frühzeitige Erkennen von relevanten technologischen Trends und ihre Einbeziehung in das Ansiedlungs- und Absatzförderungsgeschäft sowie in das Standortmarketing gehören zu den Kompetenzfeldern der WFS.
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