“Bei einer Ausgangsbasis von 11 Prozent Öko-Fläche heute wäre ein Zuwachs auf 14 Prozent innerhalb der nächsten fünf Jahre schon viel zu wenig gewesen. Die 12 Prozent konterkarieren das 30-Prozent-Ziel jetzt allerdings noch viel deutlicher”, kommentiert Bioland-Präsident Jan Plagge. “Die Bundesländer scheinen ihre eigenen Zielwerte zu ignorieren. Denn sie sind letztendlich für das nun noch niedrigere Ziel verantwortlich, da sie im Strategieplan ihre Flächen- und Budgetplanung für den Ökolandbau selbst melden.”
Schneckentempo reicht nicht aus
Zu Jahresbeginn wurden bundesweit rund 1,8 Mio. Hektar ökologisch bewirtschaftet. Das 30-Prozent-Ziel bis 2030 entspricht einer Öko-Fläche von etwa 5 Mio. Hektar. „Um in den nächsten 8 Jahren auf 30 Prozent Bio-Fläche zu kommen, brauchen wir einen jährlichen Zuwachs von rund 400.000 Hektar”, rechnet Plagge vor. “Mit dem Schneckentempo, das sich aus dem Zwischenziel ergibt, kommen wir da bei weitem nicht hin.” Plagge appelliert an die Bundesregierung, zur Not auch alternative Wege zu suchen: “Wenn die Bundesländer offensichtlich nicht mitziehen, dann muss der Bund eigene Mittel für den Bio-Ausbau bereitstellen, denn sonst kann die Konsequenz nur das Scheitern des 30-Prozent-Ziels sein.”
Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Situation muss die Politik dafür sorgen, dass der Bio-Ausbau nicht steckenbleibt. Bioland-Präsident Plagge unterstreicht: “Gerade jetzt zeigen sich die besonderen Stärken des Ökolandbaus, der mit Kreislaufwirtschaft und flächengebundener Tierhaltung das deutlich resilientere System ist. Die Politik darf nun nicht den Fehler machen, aufgrund der schwierigen Lage mit steigenden Preisen und Absatzrückgängen im Lebensmittelmarkt, die Bio-Transformation zu verlangsamen. Ganz im Gegenteil, sie muss die Betriebe jetzt noch besser unterstützen, damit der Ausbau schneller gelingt.”
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