Marie-Therese Schmitz (Potsdam) vom Kompetenzzentrum Demenz in Brandenburg stellte gemeinsam mit Kolleginnen von der AOK Pflegeakademie und der AOK Nordost das Projekt zur Qualifizierung von Mitarbeitenden in Kranken-und Pflegekassen sowie der Pflegestützpunkte vor. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Beratung zum Thema Demenz, ist das erklärte Ziel der Projektmitarbeiterinnen, das Fachwissen der Mitarbeitenden aufzubauen. Sozial- und Pflegeberater:innen werden darin geschult, spezifische Belastungen für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz zu erkennen und befähigt, Angehörige personenzentriert zu beraten. Das erstellte Curriculum versteht sich als Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie.
Im Vortrag „Ich habe Demenz… keine Angst, ist nicht ansteckend“ sprach Yasemin Aicher (Düsseldorf), die mit nur 44 Jahren die Diagnose Frontotemporale Demenz (FTD) und Parkinson erhielt. Aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen setzt sie sich als Demenzaktivistin dafür ein, jungen Menschen mit Demenz mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft teilwerden zu lassen. Sie möchte Betroffenen und Angehörigen Mut machen und zeigen, dass das Leben mit Demenz und all seinen Herausforderungen auch lebenswert sein kann.
Aufklärung und Teilhabe als Zeichen der Wertschätzung
Ute Hause (Stuttgart) stellte anhand einer Kampagne aus Baden-Württemberg Wege vor, wie Aufmerksamkeit für das Thema erzeugt werden kann, vor allem auch bei Menschen, die bisher keine Berührung damit hatten. Aufbauend auf die erzeugte Aufmerksamkeit werden in der Bevölkerung Impulse für eine Haltungsänderung und dann auch eine Änderung des Handelns gesetzt.
Antje Koehler (Köln) sprach darüber, wie Teilhabe von Menschen mit Demenz in Kirchengemeinden gelingen kann. Dabei machte sie deutlich, dass es nicht ausreicht, einzelne Gottesdienste für Menschen mit Demenz zu veranstalten. Es gehe darum, ein Bewusstsein dafür zu erzeugen, wie normal es ist verschieden zu sein, und ein Selbstverständnis in den Gemeinden, dass Menschen mit Demenz Teil der Kirche sind – nicht wegen oder trotz, sondern einfach mit ihrer Demenz.
Um Teilhabe von Menschen mit Demenz ging es auch im Symposium „Partizipation an Forschungsvorhaben“. In verschiedenen Vorträgen wurde deutlich, dass einerseits Menschen mit einer Demenz beteiligt werden wollen: „Ich möchte das Leben nicht an mir vorbeiplätschern lassen. Ich finde es toll, das Gefühl zu haben, meine Meinung ist gefragt, und dass ich mit meinen Ressourcen etwas beitragen kann“, so Lilo Klotz, die mit der Diagnose Lewy-Körper-Demenz lebt. Weiter betont sie, seien die Betroffenen aber noch allzu oft diejenigen, mit denen am wenigsten gesprochen wird. Für sie, so Klotz, sei die aktive Partizipation aber auch Ausdruck von Wertschätzung und Wahrnehmung. Für die Forschenden, so machte Anja Bieber von der Universität Halle deutlich, sei es eine große Inspiration zu hören, welche Ideen Menschen mit Demenz einbringen. Die Rahmenbedingungen für eine funktionierende Zusammenarbeit müssen dabei gemeinsam erarbeitet werden, betonte Katja Seidel, Klinische Gerontopsychologin von der Universität Siegen.
Am Samstagvormittag folgt die Abschlussveranstaltung des Kongresses mit einem Vortrag von Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, der Ehrung des „Beirat Leben mit Demenz“ sowie der Vergabe der Forschungsförderung der DAlzG.
Veranstaltungsort:
Stadthalle Mülheim an der Ruhr,
Theodor-Heuss-Platz 1,
45479 Mülheim an der Ruhr
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Geöffnet ab 29. September, 8.30 Uhr
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Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.
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