Europäisches Maistreffen in Dänemark

Nach zweijähriger Unterbrechung kamen Berater und Wissenschaftler 2022 wieder zum Gedankenaustausch im Rahmen des European Maize Meeting (EMM) in Präsenzform zusammen.

Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, fand das Treffen am 7. und 8. September im dänischen Agerskov in Südjütland nahe der deutschen Grenze statt. Das EMM blickt auf eine lange Tradition zurück. 1973 verabredeten sich erstmals Maisanbauverbände aus verschiedenen Ländern zu einem gemeinsamen Wissensaustausch über die seinerzeit noch junge Kultur in Mitteleuropa. 2022 markierte somit die 50. Zusammenkunft in diesem Kreis. Traditionell stehen bei den Treffen Fragen des Anbaus und der Verwertung von Silomais im Vordergrund, während Körnermais eine eher untergeordnete Rolle spielt.

Überall Hitze und Trockenheit

Die Teilnehmer aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien berichteten nahezu übereinstimmend über ein schwieriges Anbaujahr, das geprägt war von Hitze und Trockenheit mit entsprechenden Auswirkungen auf Ertrag und Qualität des geernteten Maises.

Aus Belgien wurde berichtet, dass erste Silomaisbestände dürrebedingt bereits Mitte August geerntet wurden. Aktuelle Daten zur Flächenentwicklung konnten noch nicht präsentiert werden. Allerdings gingen die Berichterstatter davon aus, dass sich im Vergleich zum Vorjahr keine wesentlichen Veränderungen ergeben haben und die Gesamtfläche weiterhin bei 230.000 ha liegt.  

Dänemark verzeichnete mit 176.000 ha eine leicht rückläufige Anbaufläche, davon sind 148.000 ha als Silomais zur Futternutzung und 10.000 ha zur Biogaserzeugung vorgesehen. Aus Frankreich wurde eine zunächst gute Bestandsentwicklung berichtet, bevor zwei extreme Hitzewellen ab etwa Mitte Juli zur Zeit der Blüte einsetzten. Eine äußerst mangelhafte Befruchtung und rasch abreifende Bestände sowohl bei Silomais als auch bei Körnermais waren die Folge. Für Körnermais wurde ein deutlicher Rückgang der Fläche auf 1,37 Mio. ha prognostiziert, für Silomais wird die Fläche ebenfalls rückläufig auf 1,26 Mio ha beziffert.

In Großbritannien liegt die Anbaufläche seit einigen Jahren konstant bei knapp 230.000 ha, wobei mittlerweile ein beträchtlicher Anteil zur Biogaserzeugung genutzt wird. Auch in Großbritannien – der größte Teil der Maisflächen steht in der südlichen Hälfte Englands – litten die Bestände unter den trockenen und ungewöhnlich warmen Witterungsbedingungen. Dennoch wird für das Jahr 2023 ein weiterer Anstieg der Maisanbaufläche aufgrund der vergleichsweise niedrigen Ausgaben für Düngung und Pflanzenschutz erwartet.

Italien meldete für Körnermais erneut einen Rückgang der Anbaufläche um 2 % auf 578.000 ha. Damit setzte sich der rückläufige Trend bei Körnermais auf dramatische Weise in Italien fort. Denn 2005 lag die Körnermaisfläche noch bei 1,1 Mio. ha. Die Silomais- und die Biogasflächen liegen bei rund 375.000 bzw. 130.000 ha. Es wird jedoch erwartet, dass etwa 20 % des Körnermaises als Silomais geerntet werden. Für das Jahr 2023 wird sogar damit gerechnet, dass die Silomaisfläche die des Körnermaises übertreffen könnte.

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