"Die Gründe dafür, warum in KMU die Arbeitsunfallquoten höher sind als in Großunternehmen sind vielfältig", sagt Präventionsexperte Dr. Heinz Schmid von der DGUV. "Zum einen liegt es sicher an der unterschiedlichen Branchenverteilung. Zu den Großen zählen auch viele Verwaltungen und Betriebe mit vielen Büroarbeitsplätzen. Dort ist das Unfallrisiko niedriger als im produzierenden Gewerbe. Auch verfügen größere Betriebe oft über Arbeitsschutzmanagementsysteme, während KMU den Arbeitsschutz nicht auf vielen Schultern verteilen können. Hier müssen Einzelne aktiv werden. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bieten KMU deshalb auf sie zugeschnittene Unterstützungsangebote."
Wie KMU mit eigenen Initiativen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit punkten können, zeigt das Beispiel von Raumausstatter Harald Gerjets aus Aurich. Er hat den Arbeitsschutz zur Chefsache gemacht und entwickelte eine neue Transport- und Montagehilfe für seine Markisen. Das System ermöglicht nun auch weniger kräftigen Mitarbeitenden ohne Gesundheitsgefahr zu arbeiten. Eine Investition in die Zukunft, die 2021 mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis ausgezeichnet wurde.
Die Broschüre "Arbeitsunfallgeschehen 2021" kann hier heruntergeladen werden . Noch mehr Informationen zu den Kennzahlen der gesetzlichen Unfallversicherung liefert die Broschüre "DGUV-Statistiken für die Praxis 2021“ .
*Ein Vollarbeiter entspricht der durchschnittlich von einer vollbeschäftigten Person im produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich tatsächlich geleisteten Arbeitsstundenzahl pro Jahr. Die Größe spiegelt damit die Expositionszeit gegenüber Arbeitsunfällen wider.
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