Bereits 2019 hatte sich die Bürger*innen-Initiative im Kaskelkiez als damals erste Kiezblock-Initiative in Berlin zusammengeschlossen und war seitdem in intensivem Austausch mit Politik, Verwaltung und den Anwohner*innen des Kiezes. Sie setzt sich für eine höhere Aufenthaltsqualität im Wohnviertel ein und für die Öffnung des Quartiers für den Fuß- und Fahrradverkehr. Das bedeutet u.a. die Unterbindung des Kfz-Durchgangsverkehrs sowie die Einrichtung einer Rad- und Busspur, einer sogenannten Umweltverbundspur, in der Nöldnerstraße.
Im Lichtenberger Verkehrsausschuss vor einer Woche, an dem viele Anwohner*innen des Kaskelkiezes teilnahmen, wurden wesentliche Punkte des Antrages, wie die Durchführung eines professionellen Bürger*innen-Beteiligungsverfahrens und die Einrichtung der Umweltverbundspur in der Nöldnerstraße, noch einmal kritisch diskutiert. Im Ergebnis wurde der Antrag schließlich ohne Gegenstimmen angenommen: Die Grünen, die SPD und die Linken stimmten einheitlich für den Antrag, die CDU enthielt sich. Und auch auf der heutigen BVV Sitzung fand der Antrag die gleichen Mehrheitsverhältnisse.
„Wir freuen uns unheimlich, dass nun endlich der Startschuss dafür gefallen ist, unseren Kiez so zu organisieren, dass Lebensqualität, nachbarschaftliches Zusammenleben, zwischenmenschliche Begegnungen, Sicherheit und Gesundheit wieder mehr in den Vordergrund rücken – und dass die konkrete Ausgestaltung unter Beteiligung aller interessierten Bürger*innen im Kiez und aus angrenzenden Kiezen geschehen wird, so Jennifer Hansen von der Bürger*innen-Initiative.
„Wichtig ist nun die rasche und konsequente Unterstützung einer Umweltverbundspur in der Nöldnerstraße durch den Senat, damit dort der Kfz-Durchgangsverkehr unterbunden wird und sich so die bedrohliche Verkehrssituation vor der dort liegenden Grundschule sowie den drei Kitas und der Erlöser-Kirchengemeinde endlich entschärft”, fordert Eckhard Gauterin von der Bürger*innen-Initiative Kaskel-Kiezblock. „Wir sehen die von der Bürger*innen-Initiative vorgeschlagene Umweltverbundspur als einen wichtigen ersten Schritt, um die stadtweit geforderten autofreien Schulzonen auch in Lichtenberg umzusetzen und rufen den Senat angesichts der prekären Situation zum schnellen Handeln auf“, ergänzt Ragnhild Sørensen von Changing Cities die Forderung der Bürger*innen-Initiative.
Der Kaskelkiez ist Teil der durch Changing Cities unterstützten, berlinweiten Kiezblock-Kampagne.
Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.
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