»Wir erwarten, dass die Bundesregierung ihren Versprechungen zur Verwirklichung des Grundrechts auf Familienleben für Geflüchtete oberste Priorität einräumt«, erklärte Beat Wehrle, Vorstandssprecher von terre des hommes. »Damit würde die Regierung passend zum Weltkindertag signalisieren, dass ihr das Wohl und die Rechte von Flüchtlingskindern ein Anliegen sind«.
Nach derzeitiger Rechtspraxis können unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zwar ihre Eltern, nicht aber ihre Geschwister nachziehen lassen. Diese Form von Familientrennung ist für viele Kinder und Jugendliche eine starke psychische Belastung, die negative Folgen für ihre weitere Entwicklung haben kann. »Sowohl das Völkerrecht als auch das Grundgesetz verpflichten Deutschland dazu, das Recht auf Familie zu schützen und das Kindeswohl vorrangig zu berücksichtigen. Im deutschen Familienrecht wird das Verhältnis von Geschwistern entsprechend unter einen besonderen rechtlichen Schutz gestellt«, sagte Sophia Eckert, terre des hommes-Referentin für Flucht und Migration. »Es ist nicht länger hinzunehmen, dass das beim Nachzug der Geschwister von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen nicht gilt. Geschwister gehören zur Kernfamilie«.
Ferner fordert terre des hommes gemeinsam mit den Partnern dieser Initiative den Abbau administrativer Hürden bei der Beantragung von Visa sowie die Begrenzung der Wartezeiten hierfür in deutschen Auslandsvertretungen auf maximal drei Monate. Sprachkenntnisse bereits vor der Einreise sollen nicht länger erforderlich sein, vielmehr sollen die Geflüchteten die Sprache an dem Ort erlernen, wo sie gesprochen wird.
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