Reform der Therapieberufe für eine bessere und zukunftssichere Patient*innenversorgung

Das Bündnis „Therapieberufe an die Hochschulen” übergab heute die Petition „Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“ an das Bundesministerium für Gesundheit. Die Forderung von mehr als 13.675 Unterstützer*innen: Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie soll künftig nur an Hochschulen gelehrt werden. Das sichert die Versorgung und beendet verwirrende Doppelstrukturen.

„Wir freuen uns, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach unsere Berufe in dieser Legislatur zukunftsfest machen will. Dass wir heute die Gelegenheit hatten, unsere Einschätzungen dazu persönlich im Ministerium zu erläutern, ist ein wichtiger Schritt hin zu einer echten Reform”, sagt Bernhard Borgetto, Sprecher des Bündnisses und Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim.

Acht Verbände der drei Therapieberufe aus Praxis, Berufsfachschule und Hochschule sind sich sicher: Der Fachkräftemangel, verbunden mit dem demographischen Wandel sowie den zunehmenden Herausforderungen bei der Patient*innenversorgung, erfordert eine neue Berufsgesetzgebung wie sie in Europa mittlerweile üblich ist, in Deutschland aber bisher verschleppt wurde. Die Verankerung der Ergotherapie-, Logopädie- und Physiotherapie-Ausbildung an Hochschulen würde nach Einschätzung des breiten Bündnisses aus Expert*innen nicht nur den Nachwuchs in den Berufen und damit die Patient*innenversorgung sichern. In den Berufen könnte zudem die Fachexpertise mithilfe eigener Forschung und Wissenschaft deutlich besser weiterentwickelt werden.

„Wichtig ist uns, dass wir künftig keine Doppelstrukturen haben und das Qualifikationsniveau zukunftsfest ist. Wer eine Ergotherapeutin, einen Logopäden oder eine Physiotherapeutin vor sich hat, möchte wissen, was das bedeutet. Für alle Patient*innen und Praxen muss deshalb klar sein, dass die Therapieberufe eine einheitlich geregelte hochschulische Ausbildung auf hohem, zukunftsfestem und innovationsorientiertem Niveau haben”, so Borgetto. „Und das ist möglich. Wir haben in dem Gespräch auf der Grundlage von verschiedenen Papieren aufgezeigt, dass in den Berufsfeldern auch nach einer Reform die Durchlässigkeit für alle Ausbildungsabschlüsse gesichert ist. Die Therapieberufe werden attraktiver und ein Umsetzungszeitraum von 10 bis 15 Jahren schützt vor Versorgungslücken und Qualitätsverlusten.”

Mit einer gemeinsamen Kampagne setzen sich die acht Verbände des Bündnisses „Therapieberufe an die Hochschulen“ seit Anfang 2022 unter dem Hashtag #zusammenTun für die Vollakademisierung und somit für die vollständige Übertragung der Berufsausbildungen an Hochschulen ein.
Bei der Petitionsübergabe mit dabei war auch das Held*innen-Team der Kampagne: Gaby Kirsch (Ergotherapeutin), Veronika Meiwald (Logopädin) und Alexander Stirner (Physiotherapeut) sind die Initiator*innen der Petition: „Wir erleben in unserer beruflichen Praxis täglich, welchen Anforderungen unsere Berufsgruppen gegenüberstehen. Daher freuen wir uns umso mehr, dass wir jetzt einen weiteren Schritt in Richtung unseres gemeinsamen Ziels gehen konnten – der akademischen Ausbildung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie“, betonten die drei nach der Übergabe im Bundesministerium für Gesundheit.

ÜBER DAS BÜNDNIS

Im Bündnis „Therapieberufe an die Hochschulen“ haben sich mit dem Deutschen Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl), dem Deutschen Verband Ergotherapie e.V. (DVE), dem Fachbereichstag Therapiewissenschaften (FBT), dem Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V. (HVG), dem Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V., dem Deutschen Verband für Physiotherapie e.V. (PHYSIO-DEUTSCHLAND), dem Verbund für Ausbildung und Studium in den Therapieberufen (VAST) und dem Verband Physikalische Therapie e.V. (VPT) die mitgliederstärksten Berufs- und Ausbildungsverbände der Berufsfelder Ergotherapie, Logopädie sowie der Physiotherapie zusammengeschlossen. Gemeinsam repräsentiert das Bündnis somit die führenden Verbände der Hoch- und Berufsfachschulen sowie über 130.000 Ausübende und Auszubildende der Gesundheitsfachberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie, die die künftige Patient*innenversorgung in Deutschland gewährleisten sollen. Dies ist der Großteil der jeweiligen organisierten Arbeits- und Ausbildungsleistenden.

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