Für die Vielspieler auf der Pro Golf Tour war die FaberExposize Gelpenberg Open 2022 bereits das zwölfte Event des Jahres. Für andere war es das erste. Floris de Haas spielte in dieser Spielzeit überwiegend auf der Alps Tour und bekam eine Einladung zum vorletzten Turnier der Pro-Golf-Tour-Saison in den DGC de Gelpenberg in seinem Heimatland. „Der Platz liegt mir und ich bin hier im vergangenen Jahr schon geteilter Elfter geworden, als ich nicht mal wirklich gut gespielt habe“, sagte der 34-Jährige, der 2021 nach sechs Jahren Auszeit ins Profigeschäft zurückkehrte, um seinen großen Traum zu erfüllen: „Ich wollte einen Titel auf einer der Satellite Touren gewinnen.“
Nach der Saison 2014 auf der Pro Golf Tour konzentrierte sich De Haas auf seine Tätigkeit als Golflehrer. Bis ihn der Ehrgeiz wieder selbst auf den Platz zog. Der erste Sieg als Profi ist nie einfach, wusste auch der Niederländer, und dies sollte sich auch bei der FaberExposize Gelpenberg Open einmal mehr bestätigen. Nach einer hervorragenden 65 (-6) am Finaltag musste De Haas einige Minuten im Clubhaus warten und zuschauen, wie der Franzose Mathis Pansart mit ihm bei -10 gleichzog. „Das Warten hat gutgetan. Es hat mich beruhigt und ich habe realisiert, dass ich einen guten Job gemacht habe. Ich wusste, dass, wenn ich nochmal raus muss, ich auch abliefern kann.“ Und dies tat er. Nach zwei geteilten Löchern fiel die Entscheidung auf dem dritten Extra-Loch. De Haas schlug seine Annäherung auf der 14 zwei Meter an den Stock und nachdem er zuvor seinen Putt zum Sieg noch knapp vorbeischob, sollte der Ball dieses Mal fallen.
„Ich könnte weinen“, sagte De Haas kurz nach der Entscheidung, die er gemeinsam mit seiner Freundin und einem guten Freund bejubelte. „Ich habe sechs Jahre lang kein Profigolf gespielt, sondern mich aufs Unterrichten konzentriert. Dass es auf diesem Platz in den Niederlanden passiert und meine Freundin dabei ist – das ist einfach unglaublich.“ Während er anderen das Golfspielen beibringt, musste er selbst ein Rezept für sich finden, wie er diesen lang ersehnten ersten Triumph feiern kann. „Ich habe keinen Coach oder ähnliches. Deswegen muss ich alles selbst herausfinden.“ Den schwierigsten Teil hat er nun hinter sich. Der erste Sieg ist in der Tasche und gefeiert wird er mit einigen alten Studienkollegen beim Barbecue. „Den bringe ich jetzt den Pokal vorbei.“ Über die Anlage des DGC de Gelpenberg sowie sein Heimturnier fand De Haas nur positive Worte: „Die Greenkeeper haben Tag und Nacht gearbeitet. De Gelpenberg kann sehr stolz darauf sein, was sie hier, zusammen mit dem Titelsponsor FaberExposzise, den vielen Sponsoren und zahlreichen Helfern auf die Beine gestellt haben, ein Turnier, dass sich von der Atmosphäre und dem Set-Up vor keinem Challenge Tour Event verstecken muss.“
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