Im Mittelpunkt der zweisprachigen Wanderausstellung (Deutsch/Englisch) stehen neun Familien, von denen der Fotojournalist Hanns Weltzel in den 1930er Jahren Fotografien in Dessau-Roßlau anfertigte. Zu den Lebens mittelpunkten einiger dieser Familien, die vom Wandergewerbe lebten, gehörte auch Berlin. Nach der Ausweisung von über 70 Sinti aus Anhalt Anfang 1938 zwangen Gestapo und Kriminalpolizei die Männer, Frauen und Kinder in das »Zigeunerlager am Holzweg« in Magdeburg. Einige widersetzen sich, gingen nach Berlin zurück, wo sie jedoch in das Lager Marzahn gezwungen wurden. Im Juni 1938 setzten gezielte Einweisungen in Konzentrations lager und im März 1943 Deportationen in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ein. Die Mehrzahl der Porträtierten überlebte den Völkermord an Sinti und Roma nicht. Die Ausstellung zeichnet Erfahrungen deutscher Sinti und Roma während des Nazi-Regimes nach und informiert über die nationalsozialistische Verfolgung.
06.09.2022, 17 Uhr im Rathaus Neukölln, 2.OG, BVV-Saal
Programm
Begrüßung, Jutta Weduwen, Geschäftsführerin, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
Grußwort (Video-Botschaft), Claudia Roth, MdB und Staatsministerin für Kultur und Medien
Einführung in die Ausstellung durch die Kuratorin Jana Müller, Stadtarchiv Dessau-Roßlau
Margitta Steinbach und Verena Sekanina, Nachfahren der porträtierten Familien, Menda Yek e.V. in Gründung
Maria Macher, Projektleiterin „Stadtteilmütter in Berlin“, Diakoniewerk Simeon gGmbH
Musikalische Umrahmung: Janko Lauenberger, Giovanni Steinbach und Santino Bamberger (Radio Django)
Im Anschluss sind Sie herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besichtigen.
Anmeldung bis 2.9. erbeten. Kontakt: Sara Spring, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Telefon 030 28 395 156 / spring@asf-ev.de
Veranstaltungslink: https://www.asf-ev.de/de/termine/termin/vergiss-die-photos-nicht-das-ist-sehr-wichtig/
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste organisiert internationale Freiwilligendienste und Begegnungsprogramme in Europa, Israel und in den USA. Vor dem Hintergrund einer kritischen Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Geschichte setzt die Organisation Zeichen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit. Bildungsprogramme, Kampagnen, Publikationen und Veranstaltungen stärken Demokratie und Solidarität.
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