„Die im Juli beschlossene Zinserhöhung um 50 Basispunkte ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Dr. Siviero. „Die Situation bleibt jedoch für die EZB besonders herausfordernd, da sie zwischen den Risiken von Stagflation, Rezession und politischen Spannungen innerhalb der Eurozone gefangen ist.“
Eine schwierige Aufgabe
Die Aufgabe der EZB sei aus mehreren Gründen äußerst schwierig: Zum einen werde die europäische Inflation hauptsächlich durch die hohen Energie- und Rohstoffpreise verursacht, und eine straffere Politik habe kaum Auswirkungen auf die Eindämmung der kostentreibenden Inflation. Zum anderen berge eine Straffung der Politik in einem sich verlangsamenden Umfeld erhöhte Rezessionsrisiken. „Außerdem ist die Verschuldung auf nationaler Ebene angespannt, und es besteht nur geringe Bereitschaft für eine koordinierte fiskalische Unterstützung auf der Ebene der Eurozone“, erklärt der Investment Stratege. Und schließlich würden Zinserhöhungen in der Eurozone keine breite politische Unterstützung genießen, und aufgrund der wirtschaftlichen Unterschiede in der Region könne eine aggressive Straffung zu einer unerwünschten Marktfragmentierung auf dem Anleihenmarkt der Eurozone führen.
Insgesamt habe sich die europäische Wirtschaft nicht so schnell von der pandemieinduzierten Rezession erholt wie die US-Wirtschaft. „Die Eurozone ist aufgrund ihrer Abhängigkeit von russischer Energie vom Konflikt in der Ukraine stark getroffen worden“, sagt Dr. Andrea Siviero. Das Verbrauchervertrauen sinke, das verarbeitende Gewerbe leide unter Lieferengpässen infolge des Covid-Ausbruchs in China und die Wirtschaft verlangsame sich.
Preisstabilität bleibt Hauptaufgabe der EZB – und die Zeit drängt
Dennoch sollte die EZB aus Sicht des Experten weiter entschlossen handeln und sich dabei von ihrem Mandat des Erhalts der Preisstabilität leiten lassen. „Das vorrangige Ziel der EZB ist die Preisstabilität. Die Unterstützung von wirtschaftlichen Maßnahmen in der Union sollte hingegen nur in dem Maße erfolgen, wie sie das Ziel der Preisstabilität nicht beeinträchtigt“, sagt Dr. Siviero. „In dieser Hinsicht rechtfertigt das derzeitige Rekordniveau der Inflation voll und ganz die Entscheidung der EZB, dringend und entschlossen zu handeln, um die rekordhohe Inflation einzudämmen.“
In der gegenwärtigen Situation könne die EZB nicht länger warten: „Ein weiteres Hinauszögern ihrer Maßnahmen würde das derzeitige schädliche Stagflationsumfeld unnötig verlängern und ihren Straffungszyklus hinauszögern, was den europäischen Bürgern – insbesondere den verwundbarsten – schadet und soziale Spannungen verschärft, ohne eine greifbare Antwort auf das inflationäre Umfeld zu geben“, gibt Dr. Siviero zu bedenken.
Eine schwache Reaktion auf die rekordhohe Inflation würde auch die Glaubwürdigkeit der EZB unwiderruflich beschädigen. „Ein Glaubwürdigkeitsverlust kann für Zentralbanken sehr kostspielig sein, da er sie zu längeren und schmerzhafteren Straffungszyklen zwingen kann“, erklärt der Investment Stratege. „Die EZB sollte deshalb ein deutliches Zeichen setzen, dass sie nicht akzeptiert, dass sich die Inflation verfestigt.“ Dr. Siviero erwartet, dass die EZB weiterhin entschlossen handelt, um so die Inflationserwartungen zu manifestieren.
„Die EZB verfolgt kein bestimmtes Wechselkursziel, aber die jüngste rasche Abwertung des Euro beeinträchtigt die Inflationsaussichten und schadet den europäischen Verbrauchern“, sagt Dr. Andrea Siviero. Die Divergenz der geldpolitischen Maßnahmen sei einer der Hauptgründe für die Schwächung des Euro. Ein entschlossenes Handeln der EZB könne zu einem stärkeren Euro beitragen und damit die Eurozone vor einer weiteren Beschleunigung der Inflation schützen.
„Das Zeitfenster für die EZB schließt sich“, betont Dr. Siviero. Die EZB liege im Kampf gegen die Inflation hinter den großen Zentralbanken zurück und sei gut beraten, ihre Politik in den kommenden Monaten noch weiter zu straffen, um den notwendigen politischen Spielraum zu gewinnen, um einer drohenden Rezession oder künftigen exogenen Schocks zu begegnen.
Fazit
Dr. Andrea Siviero resümiert: „Die Eurozone wurde mit der Erbsünde einer gemeinsamen Währung für Länder mit unterschiedlicher Wirtschaftsleistung geschaffen, die von nationalen Interessen geleitet werden. Die EZB sollte sich jedoch nicht für die strukturellen Schwächen der europäischen Konstruktion verantwortlich fühlen. Vielmehr sollte sie sich auf ihr Mandat der Preisstabilität konzentrieren und die richtigen Entscheidungen zum Wohle der europäischen Bürger treffen.“
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